Galloway-Rinder

Galloway-Rinder
Ein Galloway-Bulle

Das Galloway-Rind stammt aus Südwest-Schottland und ist eine für die ganzjährige Freilandhaltung geeignete klein- bis mittelrahmige hornlose Robust-Rasse.

Ein wesentliches Merkmal der Galloways ist ihr doppelschichtiges Fell mit langem, gewelltem Deckhaar und feinem, dichten Unterhaar. Dies und ihre vergleichsweise dicke Haut sowie der angepasste sparsame Stoffwechsel machen die Galloways besonders widerstandsfähig. Deshalb können sie ohne Probleme auch harte Winter im Freien überstehen. Gezüchtet werden Galloways heute weltweit in den Farbschlägen (Pigmentierungen) black (schwarz), dun (falb, gelbbraun) und red (rot). Belted Galloway, eine Kreuzung aus Galloway und Lakenvelder Rind, haben einen weißen „Gürtel“ (Fellstreifen) um den Bauch. Außerdem gibt es White Galloways, welche ein weißes Fell besitzen und bei denen im Idealfall nur die Ohren, die Schnauze, die Füße und Stellen an den Augen in einer der genannten Pigmentierungen stehen. Diese Sorte war vom Aussterben bedroht und wird nun nachgezüchtet. Galloways sind nahe Verwandte der Belted Galloways, welche einen weißen "Gürtel" um den Bauch haben und deren restliches Fell in einer der genannten Pigmentierungen steht.

Inhaltsverzeichnis

Historisches

Gallowaykuh mit Kalb auf der Weide

Auf den vorgeschichtlichen britischen Inseln gab es zwei Urformen heutiger Rinderrassen: die eine war hornlos (Vorfahren der Galloways), die andere hatte kurze Hörner (später Highland-, Devon- und Herefordrinder).

Die erste historische Beschreibung dieser Tiere geht auf den Dichter Livius (284–204 v.Chr.) zurück. Die Römer kannten bereits das vorzügliche Fleisch der schwarzen Rinder. Diese waren die einzigen Lebewesen, die den Hadrianswall, der die römische Provinz Britannia vor den wilden Stämmen aus Schottland schützte, von Norden her passieren durften. Schottische Herdbücher wurden seit dem Mittelalter geführt, fielen aber einem Brand im Landwirtschaftsministerium in Edinburgh 1851 zum Opfer. 1878 erfolgte die Gründung der Galloway Cattle Society in Castle Douglas ausschließlich für einfarbige Tiere. 1921 folgte die Belted Galloway Cattle Society, die in separaten Herdbuchsektionen auch Riggets und White Galloways registriert. In Deutschland können die verschiedenen Rassen seit 2002 miteinander angepaart und in einem gemischten Herdbuch aller Galloway-Varianten eingetragen werden. Seit einigen Jahren werden im Naturschutz vermehrt Galloway-Rinder für die Pflege von Brachflächen und Extensivgrünland eingesetzt.

White Galloways

Die White Galloways sind ebenfalls hornlose schottische Rinder, die zur ganzjährigen Freilandhaltung geeignet sind und zu den extensiven, robusten Fleischrinderrassen gehören. Ihnen wird in Reinzucht eine im Vergleich zu einfarbigen Galloways erhöhte Milchleistung zugesprochen. Der Hauptanteil ihres Fells ist nahezu weiß, es gibt aber meist schwarze, aber auch blonde oder rot-braune Zeichnungen an Ohren, Maul, Füßen und um die Augen. Diese Merkmale bleiben jedoch meist nicht erhalten, wenn man die Rinder wieder mit White Galloways paart. Es werden daher vielfach wieder einfarbige Galloway-Rinder eingekreuzt..

Es besteht unter Züchtern Uneinigkeit darüber, wie weit die separaten Herdbuchsektionen in Großbritannien bereits eine eigene Rassenbezeichnung für die White Galloways rechtfertigen. Auch wird oft gesagt, dass der Genpool dieser Rinder für eine eigene Rasse nicht ausreichend sei, da die heute noch lebenden weißen Galloways, nachdem sie einst nahezu ausgestorben waren, angeblich nur von zwei Mutterkühen, einer aus Kanada und einer aus Schottland, abstammen.

Maße und Gewicht

Bullen: Gewicht: ca. 800 kg, Widerristhöhe: ca. 128 cm Kühe: Gewicht: ca. 550 kg, Widerristhöhe: ca. 120 cm


Literatur

  • Friedrich Hardegg und Wolfgang Müller: Robustrinder: Highland Cattle und Galloway, Herkunft Haltung Zucht, Verlag: Av Buch; Auflage: 1 (Februar 2008) ISBN 3-7040-2275-6

Weblinks


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