Gaston d’Orléans, comte d’Eu

Karl Ernest Papf: Gaston d’Orléans, comte d’Eu, Öl auf Leinwand, um 1900/1907

Prinz Louis Philippe Marie Ferdinand Gaston d'Orléans, comte d'Eu (* 28. April 1842 in Neuilly-sur-Seine; † 28. August 1922 auf See) war ein Prinz aus dem Hause Orléans und brasilianischer Marschall.

Leben

Louis Philippe Marie Ferdinand Gaston d'Orléans war der älteste Sohn des Herzogs von Nemours und der Wiener Prinzessin Viktoria von Sachsen-Coburg-Saalfeld-Koháry (1822–1857), ein Enkel des Bürgerkönigs Louis Philippe von Frankreich.

Karl Ernest Papf: Isabella und Gaston d’Orléans mit ihren Sohn, 1877

Gaston d'Orléans heiratete am 15. Oktober 1864 Infantin Isabella von Brasilien (1846–1921), die Erbtochter des Kaisers Pedro II. von Brasilien. Aus der gemeinsamen Verbindung gingen vier Kinder hervor:

• Totgeborene Tochter (*\†28. Juli 1874)
• Pedro de Alcántara d'Orléans (1875–1940)
• Luíz d'Orléans (1878–1920)
• António Gastão d'Orléans (1881–1918)

Bald darauf brach der Tripel-Allianz-Krieg aus, den Brasilien zusammen mit Argentinien und Uruguay gegen den Diktator von Paraguay Francisco Solano López führte. Als Schwiegersohn des Kaisers strebte Gaston d'Orléans nach einem militärischen Kommando, wurde aber zunächst übergangen. Erst in der Endphase des Krieges, am 20. Februar 1869, wurde er zum Oberbefehlshaber der brasilianischen Streitmacht ernannt, am 22. März 1869 übernahm er das Oberkommando der alliierten Streitkräfte. Er erwies sich als fähiger Kommandeur und brachte den Krieg bis Februar 1870 zu einem siegreichen Ende.^[1]

Im Jahr 1889 floh er nach dem Sturz des Kaisers nach Frankreich.

Weblinks

 Commons: Gaston d'Orléans, comte d'Eu – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

• Ralph Braun: Das Kaiserreich Brasilien und das Haus Sachsen-Coburg und Gotha. In: Zwanzig Jahre internationale Coburger Johann Strauss Begegnungen. Deutsche Johann-Strauss-Gesellschaft, Coburg 2007, S. 23 (PDF; 2,2 MB).

Anmerkungen

1. ↑ Chris Leuchars: To the bitter end. Paraguay and the War of the Triple Alliance. Greenwood, Westport CT u. a. 2002, ISBN 0-313-32365-8, S. 215ff. (Contributions in military Studies 223).

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