Gawar Schad

Gawar Schad

Gowhar Schad bzw. Gawar Schad, Gohar Schad, Guharschad (* um 1378; † 1. August 1457); timuridische Adelige und erste Frau (und Lieblingsfrau) von Schah-Rukh, dem Herrscher von Chorasan. Sie war die Mutter des „Astronomenprinzen“ Ulug Beg. Als Tochter von Giath ud-Din Tarkhan, eines bedeutenden Adeligen während der Herrschaft Timurs, hatte sie zusammen mit ihren Brüdern (und anderen Mitgliedern ihrer Familie) einen entscheidenden politischen und kulturellen Einfluss auf die frühe Geschichte der timuridischen Dynastie.

Gowhar Schad förderte die persische Literatur, Kunst und Architektur. An ihrem Hof wurden ca. 100 persische Dichter unterstützt, die unter der Bezeichnung Herai'sche Literaturschule“ bekannt sind. Der bedeutendste Dichter jener Zeit war sicherlich Dschami.

Grab in Herat

In der Baukunst ragt ihr Name zusammen mit dem ihres Sohnes Bay Sonqur (gest. 1433) und dem des Baumeisters Qawam al-Din Schirazi hervor. Nach Gowhar Schad wurde z. B. eine Moschee in Maschhad (1405-18) benannt, am Bau des Musalla-Komplex in Herat (Freitagsmoschee 1417-48, Kollegium mit Grabmal -1436) hatte sie ebenfalls Anteil.

Die Fürstin mischte sich in die Politik ein und sorgte mittels ihrer Söhne/Enkel und einiger hoher Beamter für Kontinuität in Schah-Rukhs Regierung. Damals blieben fähige Leute über 30 Jahre lang im Amt. Als der Schah 1444 schwer erkrankt war, kümmerte sie sich um die Nachfolgeregelung, hatte aber keinen bleibenden Erfolg. Schließlich wurde sie auf Befehl Abu Saids (reg. 1450-1469) – ein Nachfolger Schah-Rukhs – ermordet (andere: hingerichtet), da er der Meinung war, sie habe einen seiner Rivalen unterstützt.

Zwölf Jahre später wurde Abu Said von den Turkmenen gefangengenommen und Yagdgar Muhammad, einem Urenkel Gawar Schads ausgeliefert, der ihn zwecks Blutrache eigenhändig enthauptete.

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