- Gebrochene Preise
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Als gebrochene Preise (auch Schwellenpreise) bezeichnet man Preise, die knapp unter einem runden Betrag liegen, z. B. 0,99 Euro statt 1 Euro, 1,95 SFr statt 2 SFr, 39,50 US-Dollar statt 40 US-Dollar.
Aufgekommen sind gebrochene Preise in den USA Anfang des 20. Jahrhunderts, um die Disziplin der Verkäufer zu erhöhen. Durch die gebrochenen Preise wurden die Verkäufer gezwungen jeden Einkauf an der Kasse abzuschließen, da sie Wechselgeld benötigten. Zuvor war es häufig üblich, das Geld im Laden anzunehmen und in die Tasche zu stecken.
Fortgeführt wird die Gewohnheit durch die Überzeugung, dass ein Produkt für 19,99 Dollar wesentlich günstiger wirkt als der Preis 20 Dollar für das gleiche Produkt. Man nimmt an, dass viele Kunden dazu neigen, die Ziffern rechts zu ignorieren, und das Produkt eher bei 19 Dollar als bei 20 Dollar einordnen.
Aus diesem Grund ist die Verwendung von gebrochenen Preisen im modernen Einzelhandel extrem stark verbreitet; weit überdurchschnittlich viele Preise lauten daher auf 99, 98 und 95.
Quellen
- Reto U. Schneider: Das Experiment 1.95 Fr., 9.95 Fr., 19.95 Fr. in NZZ Folio, Die Zeitschrift der Neuen Zürcher Zeitung, August 2007, S. 67
- Wray Herbert: Why Things Cost $19.95 in Scientific American, April 2008
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