Geburtstermin

Geburtstermin

Unter dem Geburtstermin, abgekürzt auch ET für Entbindungstermin oder besser errechneter Termin versteht man das voraussichtliche Datum, zu dem eine schwangere Frau mit der Geburt des Kindes rechnen darf.

Inhaltsverzeichnis

Methoden zur Bestimmung

Der tatsächliche Geburtstermin hängt von vielen Faktoren ab (z. B. Alter der Mutter, Ein- oder Mehrlingsschwangerschaft, äußere Umstände etc.). In der Praxis werden folgende zwei einfache Methoden zur Bestimmung des voraussichtlichen Geburtstermins für eine Schwangere angewandt:

  • rechnerisch vom 1. Tag der letzten Periode plus 280 Tage (Schwangerschaftsdauer 40 Wochen). Nach dieser Zeitspanne kommen statistisch am meisten Kinder auf die Welt. Das resultierende Datum entspricht dem errechneten Geburtstermin (EGT)
  • mittels Ultraschall, ausgehend von den Körpermaßen des Feten (d.h. unter anderem Schädeldurchmesser, Länge der Oberschenkelknochen). Diese werden mit Statistiken verglichen, welche dann ebenfalls einen wahrscheinlichsten Geburtstermin liefern.

Die Naegelesche Regel errechnet den Geburtstermin in Abhängigkeit vom Beginn der letzten Periode und, als erweiterte Naegele-Regel zusätzlich der Zyklusdauer.

Statistisches

Alle Angaben mit freundlicher Genehmigung des schweizerischen Bundesamtes für Statistik

zum Geburtstermin

Verteilung des Schwangerschaftsalters der Spitalgeburten in der Schweiz 2006.
Geburtswahrscheinlichkeiten der Spitalgeburten in der Schweiz 2006 (siehe Text für Interpretation).
  • Rund 90 % aller Kinder kommen zwischen vollendeter 37. Woche und vollendeter 42. Woche zur Welt: Sie werden „termingeboren“ genannt. Etwa 9 % werden vor diesem Zeitraum geboren (d.h. sind Frühgeburten) und nur etwa 1 % kommen danach zur Welt (d.h. sind übertragene Geburten).
  • nur etwa 4 % der Geburten fallen tatsächlich auf den ET oder EGT.
  • Die Verteilung des Geburtszeitspunktes sieht man in der nebenstehenden Statistik. Von den total 71990 Geburten wurden für die Grafik nur diejenigen ausgewertet, bei denen der EGT plausibel und der durch Ultraschall bestimmte Geburtstermin nicht mehr als eine Woche vom EGT abwich. Es blieben so noch 55905 auswertbare Geburtstermine.
  • Zwei daraus abgeleitete Wahrscheinlichkeitsberechnungen zeigt die Grafik darunter. Beispiele zur Interpretation der Werte:
    • blaue Kurve: "Bis zum EGT (d.h. 40W+0T) haben knapp 60% aller Schwangeren bereits geboren" "Nur 20% aller Schwangeren gebären vor 38W+2T" Etc.
    • gelbe Kurve: "Für eine Schwangere zum Zeitpunkt 40W+0T besteht eine Chance von knapp 13%, an diesem Tag zu gebären. Findet keine Geburt statt, steigt die Wahrscheinlichkeit täglich an: zum Zeitpunkt 42W+0T hat die Schwangere dann sogar eine Chance von ca 55%, an diesem Tag zu gebären.

zum Wochentag der Geburt

  • Am Wochenende kommen signifikant weniger Kinder zur Welt (durchschnittliche Geburtenanzahl pro Tag 2004: 151) als von Montag bis Freitag (durchschnittliche Geburtenanzahl pro Tag 2004: 191). Der Grund liegt in der Beeinflussbarkeit des Geburtszeitpunktes durch menschliches Handeln.
  • Leicht höhere Geburtenraten als die anderen Wochentage erzielen Mittwoch und Freitag (Erhebung 2004)

zur Geburtsstunde

  • Am häufigsten (ca 8%) werden Kinder von 8-9 Uhr morgens geboren. Hier ist wohl bei planbarer Entbindung der jeweils dann angesetzte Kaiserschnitt der Grund für die Häufung.
  • zu allen anderen Tagesstunden liegt der Prozentsatz bei 4-5%. Die wenigsten Kinder kommen in der Nacht von 2-3 Uhr auf die Welt (3.2%). (Erhebung 2004)

Quellen

Weblinks


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