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Der ABC-Zug ist eine taktische Einheit des Zivil- bzw. Katastrophenschutzes, die in Westdeutschland in den 1970er und 1980er Jahren eingerichtet wurde. Durch die Bedrohung aus dem Kalten Krieg und den daraus befürchteten Gefahren, wurde diese Einheit speziell für die Abwehr von atomaren, biologischen und chemischen Stoffen aufgestellt. So war beispielsweise vorgesehen, die gesundheitsschädigende Wirkung von Angriffen mit Massenvernichtungswaffen oder Kernwaffen vor Ort zu erkennen und zu beseitigen.
Zwar ist die Bedrohung von Gefahrstoffen aus militärischer Anwendung seit dem Ende des Kalten Krieges zurückgegangen, dennoch werden in der Industrie, im medizinischen Bereich und bei der Energiegewinnung häufig Gefahrstoffe verwendet oder erzeugt wodurch ein ähnliches Gefahrenpotential bereitgehalten wird[1]. So ist nach der Auflösung der erweiterten Katastrophenschutzeinheiten für den Angriffsfall der ABC-Zug nicht mehr exakt definiert und wurde deshalb oftmals in einen Gefahrstoffzug umgerüstet.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Im erweiterten Katastrophenschutz war die Ausstattung mit Fahrzeugen und Geräten in der Stärke- und Ausstattungsnachweisung 051 des Bundesamtes für Zivilschutz geregelt.
Aufgabe war das Feststellen und Beseitigen der Gefahr (Dekontamination) von Personen, Tieren und Sachen. Außerdem sollte er bei der Trinkwasseraufbereitung und -transport mitwirken.
Der ABC-Zug bestand aus dem Zugtrupp, der Erkundungsgruppe, der Dekontaminationsgruppe P (Personen) und der Dekontaminationsgruppe G (Geräte).
Fahrzeuge im Zugtrupp waren der Zugtruppkraftwagen, ein Kombi und ein Leichtmotorrad für den Melder. In der Erkundungsgruppe wurden zwei ABC-Erkundungskraftwagen eingesetzt. Die Dekontaminationsgruppe P bestand aus einem Kombi, einem Dekontaminationsmehrzweckfahrzeug mit Entgiftungsanhänger und einem Trinkwasserwagen mit 3000 l Wasser, die Dekontaminationsgruppe G aus einem Kombi, einem 5 t-LKW und ebenfalls aus einem Trinkwasserwagen. Bis auf die ABC-Erkundungskraftwagen und das Dekontaminationsmehrzweckfahrzeug wurden alle Fahrzeuge beordert und dann mit einem Gerätesatz ausgestattet.[2]
Heutiges Einsatzkonzept
Da es keine bundeseinheitliche Vorschrift über die Zusammensetzung mehr gibt, haben die Länder eigene Vorschriften getroffen.
Fahrzeuge
Der ABC-Zug setzt sich aus einer ABC-Erkundungseinheit und der Dekontaminationseinheit zusammen. Da besonders in ländlichen Regionen keine Unterscheidung zwischen dem ABC-Zug und dem Gefahrstoffzug getroffen werden, kann es hier zu Überschneidungen bei den Fahrzeugen kommen:
- ABC-Erkundungskraftwagen (ABC-ErkKw)
- Messtruppfahrzeug-Gefahrgut (MefG)
- Gerätewagen Gefahrgut (GW-G)
- Dekontaminationslastkraftwagen Personen (Dekon-LKW P)
- Dekontaminationslastkraftwagen Geräte (Dekon-LKW G)
- Gerätewagen Atemschutz-Strahlenschutz (GW-A/S)
- Dekontaminationsmehrzweckfahrzeug (DMF)
ABC-Schutzkleidung
Je nach Art des Gefahrstoffs unterscheidet sich die Anforderungen an die persönliche Schutzausrüstung (PSA). Somit verfügen die ABC-Züge über spezielle Schutzanzüge, die im Folgenden gezeigt werden:
Siehe auch
Quellen
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