- Gefängnisindustrie
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Der Begriff Gefängnisindustrie bezeichnet den Betrieb von Gefängnissen durch private Unternehmen gegen Entgelt.
Die ersten Zuchthäuser in den Niederlanden und Deutschland wurden von Privatunternehmern betrieben. Später galten Gefängnisse als unproduktiv. Seit den 1980er Jahren hat sich eine moderne, profitorientierte Gefängnisindustrie etabliert. Ausgehend von den USA haben Unternehmen wie die Corrections Corporation of America (CCA) und die Wackenhut Corrections Corporation (WCC) zunehmend auch den internationalen Markt erschlossen. Nicht auf Gefängnisse spezialisierte Unternehmen wie Serco (UK) und Sodexho (Frankreich) haben inzwischen begonnen, sich an diesem Geschäft zu beteiligen. Bisher werden außer in den USA vor allem in Großbritannien, Ontario/Kanada, Australien, Chile und Südafrika profitorientierte Gefängnisbetriebe betrieben. In Deutschland stehen die rechtlichen Bestimmungen einer Privatisierung von Gefängnissen entgegen. Ein erster Versuch einer „Teilprivatisierung“ ist mit der JVA Hünfeld (Hessen) gemacht worden.
Literatur
- Andrew Coyle, Allison Campbell, Rodney Neufeld (Hrsg.): Capitalist Punishment. Prison Privatisation & Human Rights. Clarity Press, London 2003.
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