- Geheimnisvolle Buchstaben
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Als Geheimnisvolle Buchstaben bezeichnet man Koransuren vonangestellte Buchstaben, deren Bedeutung unbekannt ist.
Von den 114 Suren des Korans beginnen 29 nach der vorangestellten Basmala mit einem oder einer Gruppe von Buchstaben, die nicht miteinander verbunden, sondern als einzelne Buchstaben des Alphabets gelesen werden. Diese Buchstaben sind in der Literatur bekannt als „die Eröffnungen der Suren“ (fawātiḥ as-suwar), „die ersten der Suren“ (awā'il as-suwar), „die getrennten Buchstaben“ (al-Ḥurūf al-muqaṭṭaʿa oder al-Ḥurūf al-muqaṭṭaʿāt). Westliche Islamwissenschaftler nennen sie durchweg „die geheimnisvollen Buchstaben“. Häufig vorkommende Buchstabenkombinationen sind beispielsweise Alif-Lām-Mīm zu Beginn der Sure 2, 3, 29, 30, 31 und 32, oder Alif-Lām-Rā zu Beginn der Sure 10, 11, 12, 14 und 15. Die Anzahl aller Buchstaben, inklusive der Suren, welche mit einem Buchstaben als Überschrift beginnen, ist 78.
Im arabischen Raum ist die Verwendung der geheimnisvollen Buchstaben als Vornamen nicht unüblich. Beispiele hierfür sind Yasin (Sure 36) oder Taha (Sure 20).
Quellen
- Adel Theodor Khoury: Der Koran Arabisch - Deutsch, Übersetzung und wissenschaftlicher Kommentar, Gütersloher Verlagshaus, 2004. Band 1, S. 85-89. ISBN 3-579-05408-2
- Wolfdietrich Fischer: Arabische Personennamen. In: Ein internationales Handbuch zur Onomastik, herausgegeben von Ernst Eichler, Gerold Hilty, Heinrich Löffler, Hugo Steger und Ladislav Zgusta, Berlin, New York 1995, S. 873–875, ISBN 978-3-11-011426-3
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