Geisterfahrer (Band)

Geisterfahrer (Band)

Die Hamburger Rock- und Dark-Wave-Band Geisterfahrer wurde 1979 von Michael Ruff (Gesang), Matthias Schuster (Gitarre, Synthesizer, Gesang), Hans Keller (Violine, Synthesizer, Bass) sowie Holger Hiller (Synthesizer) ins Leben gerufen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die frühen Jahre

Unterstützt von einem Drumcomputer hatte die Gruppe einen ihrer ersten Auftritte auf dem Hamburger „In die Zukunft“-Festival, wo sie die dortigen Hardcore-Punks mit improvisiertem Elektrolärm so sehr provozierten, dass ihnen während des Gigs der Strom abgeschaltet wurde. Holger Hiller stieg kurz danach aus, um Palais Schaumburg ins Leben zu rufen. Als Ersatz kam Jürgen Weiss (Drums, Bass) zur Band.

Die Geisterfahrer waren schließlich die erste Band, die für Alfred Hilsbergs Plattenlabel ZickZack Records eine Single veröffentlichte. Allerdings fiel die „Geisterfahrer-EP“ aufgrund mangelnder Studiotechnik qualitativ minderwertig aus, so dass die Gruppe anschließend als erste deutsche New-Wave Band einen Vertrag bei einem Majorlabel unterschrieb.

1980 erschien die Debüt-LP „Schatten Voraus“. Mit Texten ihres Sängers Michael Ruff über Scharlach und Pestkreuze, sowie einer musikalischen Mischung aus Cold Wave, Gothic Rock und mittelalterlichen Momenten lenkten die Geisterfahrer ins Dark-Wave-Umfeld und nahmen stilistisch die Neue Deutsche Todeskunst vorweg. 1980 standen sie mit solcher Art von Musik allerdings ziemlich einsam da.

Kurze Zeit später verließ Hans Keller die Formation, um als Musikjournalist zu arbeiten. Zum Trio geschrumpft, fiel die Nachfolge-LP „Fest Der Vielen Sinne“ deutlich rock-lastiger aus. Die Gruppe orientierte sich nun verstärkt am Dark-Wave-Sound a la Joy Division und Bauhaus. Mit Himmel auf Erden gab es sogar einen kleineren Hit, der den Weg auf diverse NDW-Sampler fand. Zur anschließenden Tournee verstärkte sich die Gruppe um Erdem Güngörecek (Bass).

Stilwandel

Nach diversen Live-Konzerten entstand schließlich 1983 die nächste LP „Topal“, die erneut unabhängig von der Industrie im eigenen GF-Studio produziert wurde, jedoch nicht an den Erfolg der Vorgängerplatten heranreichte. Zwar spielte Matthias Schuster zusammen mit Erdem Güngörecek sowie Michael Bühl (Trompete, Trombone, Flöte) noch einige elektronisch-experimentelle Soundtracks für das GF-Video ein, doch diese erschienen erst 1987 auf Vinyl unter dem Titel „The Other Side Of..“ in limitierter Auflage.

1986 kehrte die Gruppe schließlich in der Besetzung Michael Ruff, Matthias Schuster, Erdem Güngörecek, Jürgen Weiss, erweitert durch Andy Giorbino (Gitarre) sowie Kirsten Klemm (Cello) wieder zurück. Mit der LP „Fisch Gott“ vermochte die Gruppe an die alten Klassiker wie „Fest Der Vielen Sinne“ durchaus anzuschließen. Enttäuschend fiel jedoch der Nachfolger „Stein & Bein“ aus. Zwar war der Titelsong erneut gelungen, der Rest der Platte irritierte jedoch die Hörerschaft mit englischsprachigem Mainstream-Rock.

Nachdem auch der mit dem neuen Bassisten Marco Van Basten aufgenommene Nachfolger „G-Far-I“ ähnlich ausfiel und nichts Neues bot, wurde es ab 1990 für lange Zeit still um die Band Geisterfahrer, da die Bandmitglieder diverse Soloprojekte verfolgten. Am 29. September 2005 kehrten sie anlässlich neuer Vinyl-Single sowie einer Werkschau-CD „(1979-1989)“ auf die Bühne zurück und spielten im Hamburger Hafenklang.

Diskografie

  • Geisterfahrer, EP (1980)
  • Schatten Voraus, LP (1980) - Re-Release CD 2006 (mit Bonustracks)
  • Fest der vielen Sinne, LP (1981)- Re-Release CD plus Bonustracks auf PlasticFrog Rec.
  • Topal, LP (1983)
  • Fisch Gott, LP (1986)
  • The other side of..., LP (1987)
  • Stein & Bein, LP (1988)
  • G-Far-I, LP (1989)
  • Geisterfahrer, EP (2005) Das 3. Jahrtausend
  • Geisterfahrer 1979-1989, Best of CD (2005)
  • Himmel und Hölle- Part 1 CD (2006)
  • Zurück in die Zukunft - Live 1979, CD (2007)


Soloplatten von Matthias Schuster:

  • Im Namen des Volkes, EP (Konnekschen S2, 1980)
  • Atemlos, LP (1981)
  • Atemlos,Ritual,Im Namen des Volkes, CD 2005
  • Das Institut - CD 2000
  • Das Institut - Der kalte Garten CD 2001
  • Das Institut - Zukunftsmusik CD EP 2005
  • Das Institut - Camera Obscura CD 2005
  • Im Namen des Volkes - Weisses Rauschen EP 2006 (NLW)
  • Atemlos 2 - Sprecht mit den Maschinen CD 2007
  • Im Namen des Volkes - Volksmusik LP 2007 (NLW)

Weblinks


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