Doom-Punk

Doom-Punk

Der Begriff Depro-Punk oder Düster-Punk (seltener Depri-Punk oder Doom-Punk genannt) bezeichnet eine musikalische Besonderheit des deutschsprachigen Punk. Die Bezeichnung Depro-Punk tauchte erstmals in der deutschsprachigen Punk- und Post-Punk-Szene der frühen 1980er auf und wurde wahrscheinlich erstmals 1983 in der deutschen Fanzineszene in Bezug auf die Schweizer Gruppe Mittageisen benutzt. Der Begriff wird bis heute für Bands, die sich musikalisch zwischen Hardcore/Punk, Post-Punk und Dark Wave bewegen, gebraucht. Laut Post-Punk-Fanzine Interzone war Darkpunkursprünglich mal der Begriff den man hier in Deutschland [für Gruppen wie TSOL] benutzt hat bevor das Wort ‘Gothic’ aufkam“, Depro-Punk kenne der Schreiber „nur im Zusammenhang mit Bands wie ‘Killing Joke’ und ‘Death in Dresden’“[1].

Als besondere Bezeichnung für den dunklen, Post-Punk-geprägten Stil von Gruppen wie EA80 und Fliehende Stürme fand der Begriff „Depro-Punk“ auch im Ausland Verwendung und wurde so z. B. Ende der 1990er Jahre vom amerikanischen Deathrock Magazine als Bezeichnung für die Gruppe Death in Dresden gebraucht. In Skandinavien benutzte zuerst die schwedische Band Junk bzw. Silent Minute in den 1980er Jahren den Begriff für ihren Musikstil.

Stil

Der Depro-Punk weist Ähnlichkeiten zum englischen Gothic Punk und dem amerikanischen Death Rock auf, unterscheidet sich jedoch durch Einflüsse des Hardcore und eine meist politischere Ausrichtung; so werden neben Themen des alltäglichen Lebens und Gefühlen wie Trauer, Hass und Depression auch sozialkritische Inhalte behandelt, wobei das Leben und die Welt zumeist negativ geschildert oder als surreal erlebt werden. Bezeichnend ist die Sprache der Texte, die zwischen brutaler Alltagslyrik und einer von Metaphern geprägten, oftmals Bildersprache. Musikalisch wird der zum von experimentellen Post-Punk- und Dark-Wave-Einflüssen geprägte Sound bestimmt von wabernden Gitarrenwänden, monotonen Bassläufen und Schlagzeugrhythmen, dem Wechsel zwischen schnellen und aggressiven sowie sehr ruhigen und langsamen Passagen. Manchmal werden auch sonst im Punk ungewöhnliche Instrumente wie Synthesizer, Violine, Klavier oder Saxophon benutzt. Auch aufwändig gestaltete Cover mit surrealistischen Motiven sind für die diesem Stil zugeordneten Gruppen bezeichnend.

Zum Teil werden auch Gruppen, die einen großen Einfluss auf Depro-Punk-Bands hatten, wie Joy Division, Killing Joke, Crisis, Blood and Roses oder Wipers, diesem zugeordnet.

Bekannte Zusammenstellungen deutscher Düster- oder Depro-Punk-Bands sind die auf Sturmhöhe Records, dem Label des Chaos-Z-/Fliehende-Stürme-Sängers Andreas Löhr, veröffentlichten Sampler „Geschichten aus der Zwischenzeit“ und „Maschinentrauma“.

Weitere Bands

Quellen

  1. Interview mit Matatu Records im Interzone-Fanzine

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