- Geldumlaufgeschwindigkeit
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In der Volkswirtschaftslehre ist die Umlaufgeschwindigkeit (auch Umschlagshäufigkeit) des Geldes die Häufigkeit, mit der die vorhandene Geldmenge innerhalb eines Jahres durchschnittlich umgesetzt wird. Die Umlaufgeschwindigkeit umfasst dabei sämtliche Zahlungsarten, wobei Barmittel relativ langsamer umlaufen als Sichtguthaben, die wesentlich häufiger für Zahlungen eingesetzt werden als das Bargeld - mit zunehmender Tendenz.
Als universelles Tauschmittel muss Geld unter den Wirtschaftsteilnehmern seines Währungsraums umlaufen. Damit eine Volkswirtschaft störungsfrei funktioniert, muss die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes möglichst konstant sein. Tatsächlich aber sinkt die Umlaufgeschwindigkeit in Deutschland seit 1981 stetig (1981: 6,6 2006: 2,5).
Die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes ist neben der Geldmenge wesentlich für das allgemeine Preisniveau. Eine Erhöhung der Umlaufgeschwindigkeit wirkt ebenso wie eine Zunahme der Geldmenge steigernd auf das Preisniveau (inflationär), eine Verringerung der Umlaufgeschwindigkeit ebenso wie eine Abnahme der Geldmenge preisniveausenkend (deflationär). Siehe auch Umlauf des Geldes.
Vertiefte Definition
Unter der Umlaufgeschwindigkeit versteht man das Verhältnis der gesamtwirtschaftlichen Summe aller in Geld bewerteten realen Transaktionen (Käufe) oder einer gesamtwirtschaftlichen Einkommensgröße zum gesamtwirtschaftlichen Geldbestand. Heute betrachtet man meistens eine Form der Einkommensumlaufgeschwindigkeit, bei der eine gesamtwirtschaftliche Einkommensgröße – wie insbesondere das Bruttonationaleinkommen – auf den Geldbestand bezogen wird. Da es verschiedene Konzepte der gesamtwirtschaftlichen Geldmenge gibt, unterscheiden sich die verschiedenen Formen der Umlaufgeschwindigkeit auch nach dem benutzten Maß für die Geldmenge.
Mit Y als Abkürzung für das nominale Bruttonationalprodukt, M1, M2 und M3 für die verschiedenen Arten der Geldmenge und mit V1, V2 und V3 für die zugeordneten Umlaufgeschwindigkeiten gilt jeweils
Umstritten ist die Frage, welchen langfristigen Trend die Einkommensumlaufgeschwindigkeit des Geldes zeigt. Die Beantwortung dieser Frage hängt unter anderem von dem gewählten Geldmengenkonzept ab. In vielen entwickelten Volkswirtschaften zeigt V3 heute einen fallenden Trend, für einzelne Nationen (etwa Großbritannien) gab es aber früher Perioden längerfristiger Stabilität. Für V2 wurde für eine Reihe von OECD-Ländern ein langfristig U-förmiger Verlauf nachgewiesen. V1 zeigt teilweise einen steigenden Trend.
Siehe auch
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