Geleepalme

Geleepalme
Geleepalmen
Butia capitata in einem Garten in Madrid

Butia capitata in einem Garten in Madrid

Systematik
Ordnung: Palmenartige (Arecales)
Familie: Palmengewächse (Arecaceae)
Unterfamilie: Arecoideae
Tribus: Cocoeae
Untertribus: Butiinae
Gattung: Geleepalmen
Wissenschaftlicher Name
Butia
(Becc.) Becc.

Die Geleepalmen (Butia) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Palmengewächse (Arecaceae). Natürliche Vorkommen gibt es in Südamerika, insbesondere in Brasilien, Uruguay, Paraguay und Argentinien.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Die Butia-Arten sind kräftige, einzelstämmige Palmen. Sie haben bogig herabhängende Fiederblätter.

Bei den Geleepalmen handelt es sich um eine von wenigen Palmengattungen, deren Vertreter einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch) sind. An einer Palme kommen also sowohl männliche als auch weibliche Blütenstände vor. Die Frucht enthält ein bis drei Samen.

Nutzung

In ihren Ursprungsländern wird die Gewöhnliche Geleepalme (Butia capitata) als Nutzpflanze angebaut, da die Pflanzen pflaumengroße Früchte tragen, die sich zum direkten Verzehr sowie zur Herstellung von Gelee und Marmeladen eignen. Der Geschmack weist Ähnlichkeiten zu Pfirsichen und Ananas auf. Die besonders nahrhaften Kerne eignen sich hervorragend zur Produktion von Tierfutter, können aber ebenfalls als Nuss verzehrt werden. Eine ausgewachsene Pflanze trägt in ihrer natürlichen Umgebung bis zu 100 Kilogramm an Früchten. Da jedoch nur ein sehr geringer Teil der dabei entstehenden Kerne in der Lage ist, zu keimen, ist das Tragen einer großen Menge Früchte zur Reproduktion erforderlich. Außerhalb Lateinamerikas sind die Früchte der Geleepalmen jedoch weitgehend unbekannt und kaum erhältlich. Auch in Lateinamerika sind die Früchte kaum erhältlich, da der größte Teil der Produktion der Weiterverarbeitung dient.

Die anderen Arten spielen als Nutzpflanze keine Rolle und werden nur als Zierpflanzen kultiviert. Die Frostresistenz variiert je nach Pflanze zwischen –8 °C und –12 °C. Einige Geleepalmenarten werden in mitteleuropäischen Gärtnereien vertrieben und können in Regionen der Winterhärtezone 8 oder höher (z. B. im Rheintal oder an der Nordseeküste) ausgepflanzt werden. Zur Regeneration sind Temperaturen über 20 °C notwendig, wodurch ausgepflanzte Geleepalmen in Mitteleuropa sehr langsam wachsen.

Systematik

Die Gattung wurde 1916 vom italienischen Botaniker Odoardo Beccari aufgestellt.[1] Bereits 1887 hatte er den Namen Butia erstmals als Bezeichnung für eine Untergattung der Gattung Cocos verwendet. In der Gattung der Geleepalmen (Butia) werden acht bis neun Arten unterschieden[2]:

  • Butia archeri (Glassman) Glassman
  • Butia campicola (Barb.Rodr.) Noblick
  • Gewöhnliche Geleepalme (Butia capitata (Mart.) Becc.)
  • Wollige Geleepalme (Butia eriospatha (Max ex Drude) Becc.)
  • Butia microspadix Burret
  • Butia paraguayensis (Barb.Rodr.) L.H.Bailey
  • Butia purpurascens Glassman
  • Butia stolonifera (Barb.Rodr.) Becc.
  • Butia yatay (Mart.) Becc.

Einzelnachweise

  1. Odoardo Beccari: Il Genere Cocos Linn. e le Palme Affini. In: L'Agricoltura Coloniale. 10, 1916, S. 489–524. 
  2. Kew Artenliste, die dort fett markierten Arten sind gültig.

Literatur

Weblinks


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