Alexandar Bogoridi

Alexandar Bogoridi
Alexandar Bogoridi

Alexandar Stefanow Bogoridi auch Aleko Bogoridi oder Aleko Pascha genannt (bulgarisch Александър Стефанов Богориди, griechisch Αλεχανδρος Βογοριδης, türkisch Aleko Paşa; * 1822 in Istanbul; † 17. Juli 1910 in Paris) war bulgarischer Knjaz, Phanariot und Aktivist der Bulgarischen Nationalen Wiedergeburt. Er war zwischen 28. Mai 1879 und Mai 1884 Generalgouverneur der nach dem Berliner Kongress geschaffenen osmanischen Provinz Ostrumelien. Alexandar war Bruder von Nikola Bogoridi und Urenkel von Sophronius von Wraza.

Leben

Alexandar Bogoridi wuchs in einer bulgarischen, jedoch hellenisch geprägten Familie aus Kotel auf. Sein Vater Stefan Bogoridi, war hoher osmanischer Staatsmann, unter anderem außenpolitischer Berater zweier Sultane und Mitglied des Tanzimat-Rats, Kaimakam des Fürstentums Moldau und erster christlicher Verwalter der Insel Samos. Zur Schule ging Alexandar zunächst auf das griechische Fener Kolleg und später in Frankreich.

Nach dem Abschluss seines Studiums in Staatsrecht in Deutschland kehrte Alexandar nach Istanbul zurück. Dort angekommen, nahm er verschiedene hohe Verwaltungsposten an. Er war Mitglied der osmanischen Regierung, Minister für Öffentliche Angelegenheiten, Diplomat in Moldau, Mitglied der diplomatische Mission in London und osmanischer Botschafter in Wien (1876-1877).

Nach dem Russisch-Osmanischen Krieg von 1877–1878 und dem anschließenden Berliner Kongress wurde Alexandar Bogoridi auf Vorschlag des russischen Zaren Alexander II. zum Generalgouverneur von Ostrumelien der Hohen Pforte empfohlen. Am 28. Mai 1879 wurde er in Plowdiw, der Hauptstadt der neu gegründeten Provinz, vereidigt.

Während des Regime der Vollmachten im benachbarten Fürstentum Bulgarien unterstützte Bogoridi die liberalen Führer Petko Karawelow und Petko Slawejkow. Zeitweise bot er ihnen auch Asyl. 1884, nach dem Ablauf seiner fünfjährige Regierungszeit, ging er nach Istanbul zurück.

Nach der Abdankung Knjaz Alexander Battenberg 1886 galt Alexandar Bogoridi als einer der Favoriten für den bulgarischen Thron. Schließlich wurde dafür aber Ferdinand von Sachsen-Coburg-Saalfeld ausgewählt.

Alexandar Bogoridi starb in Paris am 17. Juli 1910.

Literatur und Quellen

  • Petar Angelow: Istorija na Balgarija (aus dem bulg. Geschichte Bulgariens). SOFI-R, Sofija 2003, Band 1: ISBN 954-638-121-7, Band 2: ISBN 954-638-122-5
  • Duncan M. Perry: After Prince Alexander Battenberg was deposed in 1885, Duke University Press, 1993, ISBN 0822313138
  • Alexandar Bogoridi



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