Alexander-Kielland-Bohrinsel

Alexander-Kielland-Bohrinsel

Die Alexander Kielland war eine norwegische Ölbohrinsel im Ekofisk-Feld. Sie wurde nach dem norwegischen Schriftsteller Alexander Kielland benannt. Die Bohrinsel lag etwa 320 km östlich von Dundee in Schottland und gehörte dem us-amerikanischen Unternehmen ConocoPhillips.

Nach 40-monatiger Nutzung wurde die Schwimmbohrplattform nicht mehr weiter als Bohrplattform benutzt, sondern als eine Mannschaftsunterkunft für die benachbarte Edda Bohrinsel eingesetzt. Am 27. März 1980, während die meisten Bewohner im Kino waren, brach eine Verstrebung und die Struktur bekam starke Schlagseite. Nach 20 Minuten kenterte die Bohrinsel. Als Ursache wurde später Ermüdung an einer Schweißnaht für ein Hydrophon festgestellt. Dadurch kam es zum Abbrechen der Verstrebung, die wiederum eines der Beine der Plattform stabilisieren sollte. Durch das schlechte Wetter, die Schräglage und schlechte Organisation kam es zu schweren Problemen bei der Evakuierung der Plattform. Es bekam nicht jeder eine Rettungsweste an Deck und nur wenige trugen Überlebensanzüge. Es gelang nicht die Rettungsinseln zu öffnen. Drei der sieben Rettungsboote schlugen gegen die Säulen der Plattform. Insgesamt gelang es nur zwei der Rettungsboote ins Wasser zu lassen. Schlechtes Wetter und niedrige Wassertemperaturen sowie die eintretende Dunkelheit behinderten die Rettungsarbeiten. Durch das Kentern der Plattform starben 123 Arbeiter. Nur 89 Personen überlebten das Unglück. Damit ist es das schwerste Unglück in der Geschichte der norwegischen Öl- und Gasförderung.

Kurze Zeit nach dem Unglück auf der Alexander Kielland geriet auch ihre Schwesterinsel Henrik Ibsen in Schräglage, konnte jedoch wieder aufgerichtet werden.

In der Folge des Unglücks wurden die Befehlsstrukturen für Notfälle auf Plattformen in der Nordsee gestrafft. Die Zeit zwischen dem Brechen der Verstrebung und dem endgültigen Kentern der Plattform hätte gereicht, um einen Großteil der Besatzung zu evakuieren, wenn schnell genug gehandelt worden wäre. Die bis dahin eingesetzten Kommandostrukturen waren an die von Schiffen angelehnt und nicht an die anderen Bedingungen bei Hochseeplattformen angepasst. Sicherheitstrainings wurden verpflichtend für alle Arbeiter und das Rettungsequipment muss nun auch bei Schräglagen bis zu 40° funktionieren. Außerdem müssen für alle an Bord Rettungsanzüge zur Verfügung stehen.

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