Gemeinschaft des göttlichen Sozialismus - Apostelamt Juda

Gemeinschaft des göttlichen Sozialismus - Apostelamt Juda

Das Apostelamt Juda (AJ), auch Gemeinschaft des göttlichen Sozialismus - Apostelamt Juda genannt, ist eine christliche Religionsgemeinschaft. Sie entstand in Deutschland durch den Ausschluß des Bezirksältesten Julius Fischer von der Neuapostolischen Kirche im Jahr 1902. Grund waren Lehrunterschiede von der Wiederkunft Christi.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung und kurze Geschichte

Julius Fischer (1867-1923), ursprünglich von Beruf Binnenschiffer, war 1896 Mitglied der Neuapostolischen Kirche geworden (im sogenannten Stamm 'Efraïm' unter Stammapostel Krebs). Durch seine Arbeit konnte er in und rund um seinen Wohnort Zehdenick schnell mehrere Gemeinden gründen und wurde zum Bezirksältesten gesetzt. Er kam in Konflikt mit der Kirchenleitung, als er seine grundlegend verschiedenen Ansichten von der Wiederkunft Christi vertrat, die nach seiner Auffassung im Fleisch der Apostel schon stattgefunden habe. Anfang 1902 wurde Fischer durch Krebs exkommuniziert, aber eine ansehnliche Anzahl der ihm anvertrauten Gemeindeglieder blieb ihm treu. Er hielt weiter Zusammenkünfte und im Abendgottesdienst vom 2. Mai 1902 sprach der Prophet Schröder eine an Fischer gerichtete Weissagung aus: "Und du bist der junge Löwe aus Juda, der die 7 Siegel brechen soll." (vgl. Offenbarung 5,5) Fischer sah dies als seine Berufung zum Apostel in Juda an. Die durch Fischer gegründete Gemeinschaft erhielt im Folgenden den gleichlautenden Namen Apostelamt Juda. Mehrere Anhänger sollen nach diesem Dienst berichtet haben, sie hätten den auferstandenen Christus persönlich als Lichtgestalt gesehen, der Fischer, hinter ihm stehend, gesegnet und den Heiligen Geist gespendet habe.

Kurz vor seinem Tod veranlasste Fischer, dass die Gemeinschaft im Vereinsregister Berlin-Mitte als Gemeinschaft des göttlichen Sozialismus - Apostelamt Juda eingetragen wurde.

Fischer hatte 1922 Adolf Tschach (1891-1981) als Nachfolger benannt. Ein Teil der Amtsträger stimmte mit der Ernennung nicht überein und bildete das Apostelamt Jesu Christi. Während des Dritten Reiches wurde Anfang 1936 wurde mit dem Stamm Ruben ein Teil des Apostelamt Juda seitens der Gestapo verboten, um weiteren Repressionsmaßnahmen zuvor zu kommen, löste Tschach daraufhin die Religionsgemeinschaft formal auf, das Apostelamt Juda existierte in der Illegalität weiter.

Nachfolger von Tschach waren Walter Burkert (1923-1987) und ab dann bis heute Heinrich Matschenz (*1930).

Die Mitgliederzahl soll heute wesentlich unter 3000 Personen betragen.

Ämter und Lehre

Im AJ ist, wie in mehreren anderen apostolischen Gemeinschaften, das vierfältige Amt von Apostel, Prophet, Evangelist und Hirte aktiv. Weiterhin kennt man die Ämter des Bischofs, Ältesten, Priesters, Diakons und Unterdiakons. Die Amtsträger arbeiten ehrenamtlich.

Bibliografie

  • Heinrich Matschenz: Wiederkunft Christi am 2. Mai 1902 im Apostelamt Juda; (Hubert W. Holzinger Verlag) [1]
  • Heinrich Matschenz: Licht Gottes im Apostelamt Juda; (Hubert W. Holzinger Verlag) [2]
  • Heinrich Matschenz: 100 Jahre Apostelamt Juda; (Hubert W. Holzinger Verlag) [3]
  • Helmut Obst: Apostel und Propheten der Neuzeit; (Verlag Vandenhoeck & Ruprecht) Göttingen. ISBN 3-525-55438-9
  • Helmut Obst: Neuapostolische Kirche – die exklusive Endzeitkirche?; [S. 82–110] (R.A.T., Band 8); (Friedrich Bahn Verlag) Neukirchen-Vluyn, 1996. ISBN 3-7615-4945-8

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