- Geocoin
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Als Geocoin wird ein Trackable beim Geocaching bezeichnet, also ein Gegenstand, welcher von Versteck zu Versteck reisen soll und dessen Reise online verfolgt werden kann. Obwohl Geocoins als Münzen bezeichnet werden, sind es genau genommen Medaillen bzw. Medaillons ohne Geldwert. Das grammatische Genus des Wortes im umgangssprachlichen deutschen Sprachgebrauch ist noch nicht gefestigt. Das Grundwort coin als dessen Hauptbestandteil, wird jedoch als Fremdwort mit maskulinem Genus verwendet.[1]
Inhaltsverzeichnis
Aussehen
Ein Geocoin hat üblicherweise den Durchmesser von 1½ bis 2 Zoll (≈ 38 bis 51 mm) und eine Dicke zwischen 2,5 und 4 mm. Coins in der Größe von 1 Zoll (≈ 25 mm) nennt man Mikro-Coins. Diese Coins lassen sich auch in Mikro-Geocaches (z. B. Filmdosen) platzieren. Die kleinsten Geocoins mit ½ Zoll (≈ 13 mm) sind die Nano-Coins, die seit 2009 vertrieben werden. Von einem Makro-Coin spricht man ab einem Durchmesser von 3 Zoll (76 mm) und mehr.
Der weltweit größte Geocoin (mit Tracking-ID) wurde für den Megaevent „Geofarm 2011“ in der Schweiz hergestellt und misst über einen Meter (Breite 109,6 cm, Höhe 103,9 cm, Dicke 8 mm). Er wiegt zwar nur 25,9 kg, verdrängt damit jedoch in der Größe den bisherigen Rekordhalter, der in der Kategorie Gewicht noch immer Weltmeister ist: Es ist der Schiffsanker, der für das Geocaching-Event „Nordseetaufe 2010“ in Handarbeit erstellt wurde. Dieser wiegt rund 40 kg bei einer Größe von 97 cm Höhe und 62 cm Breite. Wie beim Geofarm-Geocoin wurde auch dieser Riesencoin dem offiziellen Event-Geocoin nachempfunden.
Nur etwa die Hälfte aller Geocoins sind kreisrund. Das Grundmaterial ist entweder Bronze (bei Prägung) oder eine Zinklegierung (bei Metallguss).
Auf den meisten Geocoins ist eine individuelle sechsstellige Seriennummer eingeprägt, die auch als Tracking-ID, Trackingcode oder Trackingnummer bezeichnet wird. Mit dieser Seriennummer können Geocacher den Fund der Münze (z. B. in einem Geocache oder auf einem Eventcache) und das Ablegen in einem anderen Geocache auf geocaching.com loggen. Damit auch Dritte den Weg, den die Geocoin zurückgelegt hat, im Internet verfolgen können, steht auf der Internetseite einer aktivierten Geocoin anstelle der Tracking-ID ein Referenznummer genannter Code (siebenstellig, beginnend mit TB), der das Verfolgen der Geocoin von Geocacher zu Geocacher ermöglicht, jedoch das Loggen ohne Erlaubnis unterbindet.
Diese Tracking-IDs werden von Groundspeak verkauft und kosten den Hersteller je USD 1,50. Diese Trackingnummern sind 6-stellig: die ersten zwei Stellen sind in jeder Coinserie gleich, dann folgt ein 4-stelliger alphanummerischer Code, wobei jedoch die Buchstaben I, L, O, S sowie auch U nicht vorkommen aus Verwechslungsgefahr mit den Zahlen 1, 0 und 5 und dem Buchstaben V. Trotzdem ist häufig unklar, um welche Zahlen oder Buchstaben es sich handelt, da die Trackingnummern manchmal in einer viel zu kleinen Schrift lasergraviert werden. So sind auch folgende Paare häufig Ursache von Verwechslung: B und 8, V und Y, Q und 0, Z und 2, G und 6. Manche Geocoins weisen noch eine weitere Nummer auf (meist 3-stellig): dies ist die fortlaufende Seriennummer (welche nicht eingegeben werden muss zum Loggen).
Hat man einen solchen Trackable gefunden und geloggt, erscheint der Fund auf der persönlichen Statistikseite des Geocachers mit einem besonderen, dem Trackable zugeordnetem Symbol. Manche Geocacher legen besonderen Wert darauf, möglichst viele dieser Icons zu sammeln. Für ein individuelles Icon verlangt Groundspeak vom Hersteller eine einmalige Gebühr von USD 150.
Es ist auch möglich, Geocoins ohne Weitertransport zu loggen, so genanntes Discovern ('Entdecken'). Der Besitzer des Trackables erhält bei jedem Log eine Statusmeldung des aktuellen Ortes bzw. Halters per E-Mail. Neueren Datums ist die Funktion Visit ('Besuchen'): Dabei wird der Coin virtuell in einen Cache gelegt und gleich wieder entnommen – diese Zwischenstationsmeldung bringt gleichzeitig den Kilometerzähler auf den aktuellen Stand. Falls ein Geocoin verloren geht bzw. nicht mehr auffindbar ist, wird Missing ('Fehlt') geloggt. Diese Logart ist zur Zeit nur möglich für den Coinbesitzer und den Besitzer des Caches, in welchen der Coin das letzte mal eingeloggt wurde.
Vor dem In-Umlauf-Bringen eines Trackables muss dieser aktiviert werden. Dazu ist ein Aktivierungscode erforderlich, welcher entweder mit der Münze geliefert wird oder von einer Website (meistens der des Herstellers) bezogen werden muss. Seit Ende 2010 ist der Aktivierungscode auch direkt über geocaching.com/track erhältlich. Jeder Trackable kann, wie auch ein Geocache selbst, jederzeit auf einen andern Spieler im Rahmen einer so genannten Adoption übertragen werden.
Geschichte
Die ersten Geocoins wurden von dem Geocacher Moun10Bike in Umlauf gebracht. Dank besonderer Beziehungen zu den Betreibern von geocaching.com waren diese „Schätze“ von Anfang an über die zentrale Geocaching-Website trackbar und dienten damit als Vorbild für die Vielzahl der heute existierenden Geocoins. Wegen ihrer geringen Auflage sind Moun10Bike-Münzen besonders gefragt, und die meisten befinden sich heute in Privatbesitz. Entsprechend selten ist ein Fund einer solchen Münze in einem Geocache.
Ausgaben
Im Mai 2011 gab es schon über 4600 verschiedene Geocoindesigns (Mai 2010: 3500) – täglich kommen im Schnitt drei neue hinzu. Die meisten erscheinen zudem in verschiedenen Ausführungen (z. B. verschiedene Metall-Finishings wie Gold, Silber, Kupfer, Bronze, Nickel, Black Nickel (BN), Antikgold (AG), Antiksilber (AS), Chrom), für welche häufig folgende Kürzel verwendet werden (nach Auflage):
- RE - Regular Edition
- SE - Special Edition, manchmal auch als Standard Edition (= RE) interpretiert)
- LE - Limited Edition
- XLE - Extra Limited Edition
- XXLE - Extremely Extra Limited Edition
- XXXLE - wie oben, nur noch seltener
- AE - Artist Edition (meist auch in sehr kleinen Auflagen)
Die ganz limitierten Coinserien erscheinen in Auflagen von etwa 10 bis 30 Stück. Sammler zahlen dafür, je nach Design, sehr hohe Preise. Zudem werden immer häufiger Artist Editions hergestellt, das sind Coinausführungen, die nicht im Handel erhältlich sind, sondern im Normalfall nur getauscht werden können. Mehr als 85 % aller Geocoins werden nie in Umlauf gebracht, sondern gesammelt und getauscht. Zu diesem Zweck werden auch, zwar selten, Geocoins ohne Tracking-ID angeboten.
Weitere Trackables
Eine neuere Alternative zu Geocoins sind Pathtags („Pfadmarken“), die 2006 eingeführt wurden. Diese haben die einheitliche Standardgröße einer 1-Euro-Münze (23 mm Durchmesser) sowie ein Loch, damit sie an den Schlüsselbund o. Ä. gehängt werden können. Alle Pathtags desselben Designs tragen dieselbe sechs- oder siebenstellige Nummer (im Gegensatz zu den Geocoins, bei denen alle einen individuellen sechsstelligen Code haben). Geloggt (nur Fund) und hergestellt werden Pathtags nur über pathtags.com, wo den Pathtag-Besitzern auch Tools zum Tausch zur Verfügung stehen.
Im Jahr 2011 neu hinzugekommen sind die 30-mm-großen Geosems. Wie beim Pathtag steht auch bei einem Geosem das Tauschen eines persönlichen Gegenstandes im Vordergrund, das Verfolgen online ist keine Kernfunktion dieser Art von Sammlermünzen.
Einzelnachweise
- ↑ Vgl.
Ausgaben und Abhandlungen aus dem Gebiete der romanischen Philologie, Bände 69-73. N.G. Elwert, 1887. Seite 73. [1],
Rudolf Kleinpaul. 1895. Das Mittelalter: Bilder aus dem Leben und Treiben aller Stände in Europa. Bände 1-2. H. Schmidt & C. Günther, 1895. Seite 706. [2]
Weblinks
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