- Georg von Rauch (1904–1991)
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Georg Alexander Cornelius Erich von Rauch (* 13. August 1904 in Pleskau; † 17. Oktober 1991 in Kiel) war ein deutscher Historiker.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Georg von Rauchs Vater war Cornelius von Rauch, der in der Zarenarmee diente. 1911 zog die Familie aus Pskow (dt.: Pleskau) in die seinerzeit zum russischen Herrschaftsbereich gehörende südestnisch-livländische Gemeinde (Gut) Sangaste (dt.: Sagnitz) um. Rauch studierte ab 1922 Geschichte in Dorpat (Mitglied des Corps Neobaltia), Tübingen und Breslau, wurde Mag phil. (in Deutschland später als Dr. phil. anerkannt) und trat zunächst eine Stelle als Lehrer und Erzieher an einem Internat der Brüdergemeine in Niesky an. 1928 wurde er Oberlehrer an der Walterschen Schule in Dorpat, 1930 am dortigen Gymnasium, 1938 Dozent für Geschichte und Kirchengeschichte am Lutherinstitut in Dorpat. Von 1936 bis 1939 fungierte er als Vorsitzender des Dorpater Deutschen Lehrervereins und der Dorpater Deutschen Genealogischen Gesellschaft. Zwischen 1939 und 1945 war Rauch Assistent und Dozent an der Universität Posen. Nach der Habilitation in Greifswald (1941) und Kriegsteilnahme (1941–1945) wurde Rauch 1946 Dozent, 1953 apl. Professor für osteuropäische Geschichte an der Universität Marburg. Später folgte er einem Ruf an die Universität Kiel, wo er das Seminar für osteuropäische Geschichte neu aufbaute und auch Dekan der Philosophischen Fakultät wurde. Die Emeritierung erfolgte 1972.
Der polyglotte und mit einigen Grenzerfahrungen ausgestattete Rauch verstand es wie sonst nur wenige, in der Zeit des Kalten Kriegs und Eisernen Vorhangs Kontakte zu Fachkollegen in Ost- und Ostmitteleuropa zu knüpfen.
Georg von Rauch war seit 1938 verheiratet mit Margarathe Reimer, Tochter des Dr. med. Arthur Reimer aus Dorpat. Georg, der jüngste ihrer drei Söhne, gehörte um 1970 zur militanten linksradikalen Szene in Berlin.
Georg von Rauchs Grab befindet sich auf dem Parkfriedhof Eichhof.
Werke
- Die Universität Dorpat und das Eindringen der frühen Aufklärung in Livland 1690–1710, 1943
- Rußland, staatliche Einheit und Nationale Vielfalt. Föderalistische Ideen und Kräfte in der russischen Geschichte des bolschewistischen Rußland, Wiesbaden 1955
- Geschichte der Sowjetunion, Stuttgart, Kröner, 7. Aufl. 1987 ISBN 3-520-39407-3
- Geschichte der baltischen Staaten, Stuttgart (u.a), Kohlhammer, (1970); 3. Auflage München (dtv) 1990 ISBN 3-423-04297-4
Literatur
- Bruno von Lingen, Georg von Rieder: Album Neobaltorum 1879–1956, o. O. 1956
Weblinks
- Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa: Würdigung des Lebenswerks (mit ausführlicher Bibliographie)
- Literatur von und über Georg von Rauch (1904–1991) im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Braunbuch der DDR 1968
Personendaten NAME Rauch, Georg ALTERNATIVNAMEN Rauch, Georg Alexander Cornelius Erich von KURZBESCHREIBUNG deutscher Historiker GEBURTSDATUM 13. August 1904 GEBURTSORT Pleskau STERBEDATUM 17. Oktober 1991 STERBEORT Kronshagen
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