Georgenkirche Wismar

Georgenkirche Wismar
St. Georgen
Inneres nach Osten (September 2007)
St. Georgen: Fassade des Querschiffes
Grundriss (1896)

Die Kirche St. Georgen gehört neben St. Marien und St. Nikolai zu den drei monumentalen gotischen Sakralbauten der Wismarer Altstadt. Ausgehend von der Baumasse und dem umbauten Raum ist die um 1295 begonnene Georgenkirche das größte dieser Bauwerke. Zugleich ist es auch das jüngste. Das im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigte und zu DDR-Zeiten stark verkommene Gebäude wird bis 2010 vollständig restauriert. Die Georgenkirche ist als Teil der Wismarer Altstadt seit 2002 auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes verzeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Architektur

Wie die anderen Wismarer Kirchen wurde St. Georgen im Stil der norddeutschen Backsteingotik errichtet, orientiert sich jedoch nicht so stark am Urvorbild der Lübecker Marienkirche wie jene anderen Bauwerke.

Das anfangs als Hallenkirche geplante Gotteshaus ist eine dreischiffige Basilika mit Einsatzkapellen, großem Querhaus, niedrigerem Chor und flachem Chorabschluss. Die Westfassade bildet ein aus Kostengründen unvollendeter Turm, von dem nur der Turmschaft erbaut wurde. Nicht zuletzt der niedrige Turmstumpf sorgt neben der ungewöhnlichen Raumaufteilung und dem gewaltigen Querhaus für das eigenwillige aber unverkennbare Erscheinungsbild des Bauwerks, das sich hoch und weithin sichtbar über den Altstadtdächern erhebt.

Ausstattung

In der Kirche befand sich ein um 1430 entstandenes Hochaltarretabel. Es war mit zehn Metern Breite bei geöffneten Flügeln das größte seiner Art im gesamten Ostseeraum. Das Retabel ist nach Restaurierung im Jahr 2008 in der Südkapelle der St. Nikolaikirche zu sehen.

Maße

  • Höhe des Turmstumpfes: 59 m
  • Länge: 78 m
  • Breite: 44 m
  • Querschiffbreite: 57 m
  • Gewölbehöhe des Quer- und Hauptschiffes: 35 m

Literatur

  • Ludwig, Steve: St. Georgen zu Wismar. Kiel 1998, ISBN 3-9805480-7-4
  • Friedrich Schlie: Die Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Grossherzogthums Mecklenburg-Schwerin. II. Band: Die Amtsgerichtsbezirke Wismar, Grevesmühlen, Rehna, Gadebusch und Schwerin. Schwerin 1898, Neudruck Schwerin 1992, S. 69 ff. ISBN 3910179061

Weblinks

53.89083333333311.4605555555567Koordinaten: 53° 53′ 27″ N, 11° 27′ 38″ O


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