Hansestadt Wismar

Hansestadt Wismar
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Wismar
Wismar
Deutschlandkarte, Position der Stadt Wismar hervorgehoben
53.892511.46515Koordinaten: 53° 54′ N, 11° 28′ O
Basisdaten
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Höhe: 15 m ü. NN
Fläche: 41,36 km²
Einwohner: 45.012 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 1088 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 23952, 23966,
23968, 23970
Vorwahl: 03841
Kfz-Kennzeichen: HWI
Gemeindeschlüssel: 13 0 06 000
Adresse der Stadtverwaltung: Am Markt 1
23966 Wismar
Webpräsenz:
Bürgermeisterin: Rosemarie Wilcken (SPD)
Stadtteile in Wismar
Karte

Die Hansestadt Wismar liegt an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns am südlichen Ende der durch die Insel Poel geschützten Wismarbucht. Die kreisfreie Stadt ist eines der 18 Mittelzentren des Landes.

Am 27. Juni 2002 wurde ihre Altstadt zusammen mit der von Stralsund unter der Bezeichnung Historische Altstädte Stralsund und Wismar in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Die Stadt liegt an der Südspitze der gleichnamigen Wismarbucht an der Ostsee. Hier münden das Flüsschen Köppenitzbach und die im Gründungsjahrhundert künstliche geschaffene Stadtgrube, gespeist aus dem Mühlenteich, in die Hafenbecken zur Ostsee. Der 1577 von Tilemann Stella, dem herzoglichem Hofbaumeister, begonnene Kanalausbau, zunächst Viechelnsche Fahrt genannt (erst ab dem 19. Jahrhundert bürgerte sich der Name Wallensteingraben ein), fließt östlich der Altstadt in die Ostsee. Der Kanal hatte einen Höhenunterschied von 38 Metern zu überwinden und erwies sich als unwirtschaftlich und versandete in der Folge. Trotzdem bestehen bis heute Kanalpläne, zuletzt 2008 durch eine Machbarkeitsstudie, die die Kreisverwaltung Nordwestmecklenburg in Auftrag geben wollte. Doch die notwendigen Mittel zum Bau und Unterhalt der umstrittenen Wasserstraße zur Ostsee fehlten. Im Stadtgebiet befinden sich mehrere kleinere und zwei größere stehende Gewässer, der Mühlenteich und der Viereggenhöfer Teich.

Namensherkunft

Die Urkundenlage zum Namen der Hansestadt Wismar lässt, auch nach neuesten Forschungen, keine Eindeutigkeit zu. Genannt wird unter anderem die Ableitung von Wismaria oder Ort des Vysěmêr oder Visemêr, dem angeblichen Lokator des Ortes. Der Ortsname änderte sich von 1229 Wyssemaria, 1230 Wissemaria bis 1237, 1246 hin zu Wismaria.[1]. Demgegenüber wird der Name Wismar schon 1147 durch die 20 Jahre später entstandene Knytlinga-Sage erwähnt[2], als der dänische König Sven Grade in „Wizmar Havn“ – der Wismarer Bucht – landete. Dies ist nicht glaubwürdig, da es sich höchstens um einen Ankerplatz handelte. Auch der dänische König Waldemar landete 1164 in "Wismar Havn". Die auf beide Ereignisse zurückzuführende nachweisbare Fälschung der Urkunde vom 4. Januar 1211, wonach Kaiser Otto IV "den lieben Bürger zu Schwerin eine beliebige Anzahl von kleineren Schiffen und zwei größeren Schiffen im Hafen von Wismar zu halten gestattet" [3].

Der Name der Stadt Wismar ist nicht eindeutig, auch wenn man die Urkunde von 1167 [4], also rund 60 Jahre vor Stadtgründung heranzieht. Hierbei handelte es sich um eine Urkunde von Heinrich dem Löwen zur Bestätigung der Festlegung der Grenzen des Bistums Ratzeburg[5], wo zum ersten mal der Name Wismar als aqua que Wissemara dicitur, ad aquem Wissemaram als östliche Grenze des Bistums erwähnt wird. Es ist ein kleiner Flusslauf östlich Wismars. Letztendlich datiert die urkundliche Erwähnung (es ist eine Kopie des im 13. Jahrhundert durch einen Stadtbrand verloren gegangenen Urkundenbuchs Wismar) der Stadt Wismar aus dem Jahr 1229 [6] als Fürst Johann „seinen lieben Bürgern (man spricht nur von Bürgern, wenn eine Stadt (Civita) vorhanden) ein Stück Land zwischen der Köppernitz und ... überläßt“. Erwähnt wird dies auch in der Kirchbergschen Chronik[7] von der „un dy stad zur Wysmar“.

Der Name für die planmäßige Besiedlung des dreikuppigen Hügels an der südlichen Wismar-Bucht, der heutigen Hansestadt Wismar, leitet sich nach Ansicht des ausgewiesenen Hanse- und Wismarforscher Friedrich Techen[8], dem mecklenburgischen Altmeister der Geschichte Friedrich Schlie[9] und Friedrich Schildt[10] vom Namen des östlich der Stadt gelegenen Baches der aqua Wisemaraa ab. Das dort vermutete Dorf Alt Wismar kann eventuell nur als Ansiedlung angesehen werden, die später in die neue Stadt und dann auch erst das alte Wismar genannt wurde, überging. Die aqua wissemaraa gab es nachweislich und auch den Ort Alt Wismar (siehe Urkunde von 1167). Zwei Bezeichnungen deuten auf diesen Ort hin: Das 1868 abgerissene Altwismartor im Osten der Stadt und die heutige Altwismarstraße in Richtung Osten. Schwerlich kann man da Viysemar, den Lokator, als einzigen Nachweis für den Stadtnamen Wismar angeben, wobei der Name Wismar 1147 und 1167, Jahrzehnte früher auftaucht und der erwähnte Lokator sicherlich noch nicht anwesend war.

Geschichte

Vor der Stadtgründung

Die Region um die heutige Hansestadt Wismar ist schon auf Grund der günstigen Lage Jahrtausende altes Besiedlungsgebiet, was durch Ausgrabungen und Funde der letzten Jahre belegt ist. Bis zum Ende des 10. Jahrhunderts war die Region um die Wismarbucht von den wendischen oder slawischen Obodriten bewohnt, die nahe Wismar beim heutigen Dorf Mecklenburg und in der Burg Ilow östlich von Wismar ihren Hauptsitz oder Wohnsitz hatten.

Das nördlich von Wismar am Salzhaff gelegene Dorf Alt Gaarz wurde durch eine willkürliche, auf keine wissenschaftliche Basis gründende Entscheidung mit Verleihung des Stadtrechts am 1. April 1938 in Rerik umbenannt. Damit sollte der alte Handelsplatz Reric der Wikinger dokumentiert und gleichzeitig die Weltanschauung der Nationalsozialisten demonstriert werden (siehe auch Kühlungsborn). Neuerliche Funde an der Wismarer Bucht, wie etwa von Münzen aus den Jahren um 900 n. Chr. und auch der Fund der Poeler Kogge, lassen vermuten, dass das 808 n. Chr. zerstörte Reric im 8. Jahrhundert ein bedeutender wikingischer Fernhandelsplatz an der Ostsee war, dessen Rolle Haithabu übernahm, das sich eben in der nördlichen Wismarer Bucht befand.

Der Name „Wismar“ ist erstmals für das Jahr 1147 durch die 20 Jahre später entstandene Knytlinga-Sage erwähnt[11], als der dänische König Sven Grade in „Wizmar Havn“ – der Wismarer Bucht – landete. Der Name "Hafen" ist hier irreführend. Es könnte sich, wenn die Sage stimmt, nur um einen Ankerplatz handeln, der sich in der Nähe des "aqua wissemara" befand. Der Name der Stadt "Wismar" ist nicht eindeutig, auch wenn man die Urkunde von 1167[12], also rund 60 Jahre vor Stadtgründung, heranzieht. Hierbei handelte es sich um eine Urkunde [13], von Heinrich dem Löwen zur Bestätigung der Festlegung der Grenzen des Bistums Ratzeburg, wo zum ersten Mal urkundlich belegt der Name Wismar als aqua que Wissemara dicitur, ad aquem Wissemaram als östliche Grenze des Bistum erwähnt wird. Es ist ein kleiner Flusslauf östlich Wismars.

Die am 4. Januar 1211 in Capua ausgestellte Urkunde, wonach Kaiser Otto IV „den lieben Bürger zun Schwerin eine beliebige Anzahl von kleineren Schiffen und zwei größeren Schiffen im Hafen von Wismar zu halten gestattet“[14],beruht auf einer Fälschung, die durch eine falsche Abschrift der Urkunde von 1167 entstanden ist. Letztendlich datiert die urkundliche Erwähnung (es ist eine Kopie des im 13. Jahrhundert durch einen Stadtbrand verloren gegangenen Urkundenbuchs Wismar) der Stadt Wismar aus dem Jahr 1229 [15] als Fürst Johann „seinen lieben Bürgern (man spricht nur von Bürgern, wenn eine Stadt (Civita) vorhanden) ein Stück Land zwischen der Köppernitz und ... überläßt“. Erwähnt wird dies auch in der Kirchbergschen Chronik[16] von der „un dy stad zur Wysmar“.

Hypothetisch wird angenommen (da keine bekannte Urkunde dies belegen kann), dass der Name der durch die planmäßige Besiedlung der späteren Hansestadt Wismar, sich von dem östlich der Stadt gelegenen Fluss aqua wissemare oder wie es deutlicher zum Ausdruck kommt, der Wissemaraa herleitet. Das Wort Aa bedeutet noch heute im skandinavischen Raum Fluss oder Bach.

Fassade der St.-Georgen-Kirche

Stadtgründung

Die Stadtgründung der heutigen Stadt Wismar geht vermutlich auf den Fürsten Heinrich Borwin I., Herr zu Mecklenburg, zurück. Das Stadtgründungsjahr wird auf 1226 geschätzt.[17] Die hier angesiedelten Menschen stammten – ihren Familiennamen nach – wohl aus Holstein, Westfalen, Niedersachsen und der Mark. 1229 wurde die Stadt Wismar erstmals urkundlich erwähnt. Kurz darauf wird in Wismar das Lübische Stadtrecht eingeführt, welches im Jahre 1266 durch den Mecklenburgischen Fürsten Heinrich I. bestätigt wurde. Die ursprünglich einzeln gelegenen Siedlungen um St. Marien und St. Nikolai wuchsen bis 1238 zusammen. Durch den unverminderten Zuzug von Siedlern kam ab 1250 die „Neustadt“ um St. Georgen hinzu. Wismar wurde Sitz zweier Bettelordensniederlassungen: So kamen 1251/52 die Franziskaner, 1292/93 die Dominikaner in die Stadt. 1276 war die erste Siedlungsphase beendet. Wismar errichtete eine alle Viertel umschließende Stadtmauer, deren Lage auch heute die Begrenzung der Altstadt darstellt.

Zeit der Hanse

Schon einige Jahre nach der Stadtgründung wurde Wismar Mitglied der Hanse. Am 6. September 1259[18] trafen sich in Wismar die Gesandten aus Lübeck und Rostock, um einen Schutzvertrag gegen die zunehmende Seeräuberei zu schließen. Das war der Grundstein für das sich rasch entwickelnde wendische Quartier der Hanse. Im Jahre 1280 bildete Wismar, das an der Hansischen Ostseestraße lag, zusammen mit Stralsund, Rostock, Lübeck und Hamburg den Wendischen Städtebund und die Stadt wurde im Mittelalter ein wichtiges Mitglied der Hanse. Die hanseatische Tradition der Stadt ist bis heute deutlich spürbar. In bewusster Anlehnung daran trägt Wismar seit dem 18. Januar 1990 auch wieder den Titel Hansestadt. Von 1238 bis 1250 wurde die Wismarer Neustadt gebaut, und Wismar erreichte seine bis ins 18. Jahrhundert gültige Ausdehnung.

Fürst Johann I. von Mecklenburg verlegte 1257 seine Residenz von der Burg Mecklenburg auf den Weberkamp vor der Stadt. Am 6. September 1259 schlossen sich die Städte Rostock, Lübeck und Wismar zusammen, um gemeinsam gegen die Seeräuber zu kämpfen; mit dem 1283 folgenden Rostocker Landfrieden stabilisierte sich die Zusammenarbeit der Städte des Wendischen Viertels der Hanse weiter. Die Stadt blieb als bedeutendste Stadt im Fürstentum bis zum Jahr 1358 Residenzstadt der mecklenburgischen Fürsten. Im Jahr 1267 kam es zu einem ersten großen Stadtbrand. Die reiche Hansestadt wurde nun mit vielen Backsteinhäusern wiederaufgebaut. Das gestiegene Selbstbewusstsein der Stadt spiegelte sich im Aufstand 1310 gegen den Landesherren Henrich II. von Mecklenburg wider. Der Auslöser war die Weigerung Wismars, die Hochzeit dessen Tochter Mechthild mit dem Herzog Otto zu Braunschweig-Lüneburg in der Stadt durchzuführen. Aber schon 1311 musste sich Wismar dem Herzog unterwerfen.

1350 erreichte der Schwarze Tod die Stadt, und mehr als 2000 Einwohner erlagen der Krankheit.[19] In den kriegerischen Auseinandersetzungen der Hanse mit Dänemark stand Wismar mit den Städten des Wendischen Viertels. Kurz nach dem Frieden von Stralsund besuchte Kaiser Karl IV. 1375 von Lübeck kommend die Stadt, wo ihm ein ehrenvoller Empfang bereitet wurde. Der Verlust der schwedischen Krone durch die Mecklenburger brachte die mecklenburgischen Hansestädte Wismar und Rostock erstmals in Konflikt mit den übrigen Hansestädten, die eher gegen die Mecklenburger Herzöge und den Kaiser mit Königin Margarethe von Dänemark hielten. Der Konflikt wurde als Kaperkrieg geführt, die von den Mecklenburgern für Private ausgestellten Kaperbriefe waren die Geburtsstunde der Vitalienbrüder.

Wismar, 1640

Anfang des 15. Jahrhunderts kam es zu innerstädtischen Unruhen. Die Handwerksämter begehrten unter ihrem Anführer Claus Jesup auf und setzten einen Neuen Rat ein, der sich gegen das Patriziat und die Fernhändler jedoch dauerhaft nicht halten konnte. Die Unruhen eskalierten 1427 nach der Niederlage der hansischen Flotte erneut, und in Wismar wurden der Flottenführer wie auch der Bürgermeister Johann Bantzkow auf dem Richtblock des Marktplatzes hingerichtet.

Die Reformation ging in Wismar von den Franziskanern aus. Der Mönch des Grauen Klosters Heinrich Never übernahm frühzeitig die neue Lehre. Während sich das Schwarze Kloster noch einige Zeit über die Reformation hinaus halten konnte, wurde das Graue Kloster um 1540 zur Schule, wenige Jahre später zur Lateinschule.

Der Kanalbau der Viechelner Fahrt, heute Wallensteingraben genannt, wurde 1594 als Wasserstraße zum Schweriner See und zur Elbe in Betrieb genommen, verfiel kurz darauf jedoch schon wieder, da er in der politisch unruhigen Zeit nicht genug gepflegt und unterhalten wurde.

Schwedenzeit

Die Stadt um 1716

Im Dreißigjährigen Krieg wurde Wismar 1632 von Schweden besetzt und fiel im Westfälischen Frieden 1648 zusammen mit der Insel Poel und dem Amt Neukloster als kaiserliches Lehen an die schwedische Krone. Ab 1653 war die Stadt Sitz des Obertribunals, des höchsten Gerichtshofs für die schwedischen Gebiete südlich der Ostsee, zu denen bis 1712 auch das Herzogtum Verden und bis 1815 Schwedisch-Pommern gehörten.

Im Schonischen Krieg wurde Wismar von dänischen Truppen am 13. Dezember 1675 angegriffen und bis November 1680 von den Dänen besetzt.Am 23.November 1680 zog der schwedische Graf Königsmarck als Vertreter des schwedischen Königs in die Stadt und Wismar wurde wieder ein Teil Schwedens. Anschließend bauten die Schweden Wismar zu einer der stärksten Seefestungen Europas aus. So wurde die Hafeneinfahrt über die Festungsanlage auf der Insel Walfisch gesichert. Im Dezember 1711 wurde vor den Toren der Stadt das Gefecht bei Lübow geschlagen, nachdem Wismar seit August desselben Jahres von einem dänischen Korps blockiert wurde. Die Stadtbefestigungen wurden nach der schwedischen Niederlage im Nordischen Krieg wieder geschleift, nachdem Wismar am 19. April 1716 im Pommernfeldzug 1715/1716 von preußisch-dänischen Truppen eingenommen worden war.

Die schwedische Herrschaft über Wismar endete de facto 1803, als das Königreich die Stadt für 99 Jahre an das Herzogtum Mecklenburg-Schwerin verpfändete. Endgültig fielen sie und die umliegenden Gebiete aber erst 1903 an Deutschland zurück, als Schweden vertraglich auf die Einlösung des Pfandes verzichtete.

Die Wismarer feiern jedes Jahr im Spätsommer das Schwedenfest, noch vor dem Hafenfest die größte Veranstaltung des Jahres in der Stadt.

Von 1803 bis 1933

1848 wurde eine Eisenbahnlinie nach Schwerin gebaut, 1883 nach Rostock und 1887 nach Karow.

1933 bis Ende Zweiter Weltkrieg

Zusammentreffen britischer und sowjetischer Truppen bei Wismar am 3. Mai 1945

Seit Beginn der Zeit des Nationalsozialismus wurden politische Gegner und anders unerwünschte Menschen wie die in der Stadt lebenden Juden verfolgt, in die Emigration getrieben und ermordet. Der beliebte jüdische Arzt Dr. Leopold Liebenthal, nach dem seit 1961 eine Straße benannt ist, starb drei Wochen nach dem Novemberpogrom von 1938. Während des Zweiten Weltkrieges mussten Kriegsgefangene sowie ungezählte Frauen und Männer aus den von Deutschland besetzten Ländern rüstungswichtige Zwangsarbeit verrichten: u.a. in der Triebwagen- und Waggonfabrik und in den Dornier-Flugzeugwerken. 36 Opfer der Zwangsarbeit sind auf dem Friedhof an der Schweriner Straße begraben. Am Ende des Krieges litt Wismar unter schweren Bombenangriffen. Viele historische Gebäude trugen schwere Schäden davon. Die Georgenkirche und die Marienkirche sowie das diese umgebende gotische Viertel wurden schwer zerstört.

Ende Zweiter Weltkrieg bis heute

Nach Besetzung durch britische und kanadische Truppen am 2. Mai 1945, zog am 1. Juli 1945 die Rote Armee ein und übernahm vereinbarungsgemäß die Stadt mit Westmecklenburg, so dass Wismar Teil der Sowjetischen Besatzungszone wurde. Seither sind insbesondere zu Zeiten der DDR ab 1949 bis 1990 im Stadtgebiet viele Erinnerungsstätten entstanden, die die Erinnerung an erlittenes Unrecht und begangene Gräuel wach halten sollen:

  • Gedenkstein aus dem Jahre 1947 auf der Westseite des Friedhofs an der Schweriner Straße für 43 (nach anderen Angaben 36) Frauen, Kinder und Männer, die Opfer der Zwangsarbeit wurden
  • Gedenkstein aus dem Jahre 1921 auf der Ostseite des Friedhofs für die erschossenen Arbeiter, die beim Kapp-Putsch 1920 die Republik verteidigten. Seit den 1960er Jahren ist die Gedenkanlage in einen "Ehrenhain der Kämpfer für den Sozialismus" einbezogen
  • Gedenktafel für die Opfer des Faschismus an gleicher Stelle an die Kommunisten Johann Frehse und Ernst Scheel, die beide im KZ Dachau ermordet wurden
  • Gedenkstein vor der Anker-Schule an der Kapitänspromenade für den antifaschistischen Widerstandskämpfer Johann Frehse, ermordet im KZ Dachau 1942, nach dem bis 1990 ein Platz und diese Schule benannt waren
  • Gedenkanlage an der ehemaligen Mathias-Thesen-Werft für den kommunistischen Reichstagsabgeordneten Mathias Thesen, der 1944 im KZ Sachsenhausen ermordet wurde. Das Denkmal wurde nach 1990 geschleift
  • Gedenkstein von 1954 in der Schweriner Straße für den Arbeiterpolitiker Ernst Thälmann, der 1944 im KZ Buchenwald ermordet wurde
  • Gedenktafel von 1994 an seinem Wohnhaus in der Altwismarstraße 21 zur Erinnerung an den jüdischen Arzt Dr. Leopold Liebenthal, der ein Opfer des Novemberpogroms von 1938 wurde

Ab 1952 gehörte Wismar nach der Auflösung der Länder in der DDR zum Bezirk Rostock.

Wismar stieg aufgrund staatlicher Vorgaben in der DDR zum zweiten Hafen der DDR nach Rostock auf. Der Hafen spezialisierte sich auf den Umschlag von Massengütern. Auch die starke Werftindustrie geht auf die Gründung eines Schiffsreparaturbetriebes der Roten Armee zurück. Beide Richtungsvorgaben der wirtschaftlichen Entwicklung haben auch die Deutsche Wiedervereinigung mit Modifikationen überlebt. Wismars Hafen beherbergt heute eines der größten europäischen Holz-Cluster Europas und die Werft gehört mit der neuen Schiffbauhalle zu den modernsten ihrer Art.

Die Bürger Wismars besannen sich nach der politischen Wende in der DDR ihrer hanseatischen Wurzeln und in der Ratssitzung des damaligen Rates der Stadt Wismar vom 18. Januar 1990 wurde beschlossen, dass die Stadt ab sofort den offiziellen Namen "Hansestadt Wismar" trägt.

Nach dem Ende der DDR wurde Wismars historischer Stadtkern ab 1991 im Rahmen der Städtebauförderung gründlich saniert. Seit dem Jahr 2002 ist Wismars Altstadt zusammen mit Stralsund UNESCO-Weltkulturerbe mit dem Namen Historische Altstädte Stralsund und Wismar. Wismar gründete zusammen mit Stralsund die Deutsche Stiftung Welterbe.

Politischen Planungen zufolge sollte Wismar mit der Kreisgebietsreform 2009 in einem künftigen Landkreis Westmecklenburg mit der Kreisstadt Schwerin aufgehen. Das Landesverfassungsgericht Greifswald stellte jedoch fest, dass die Paragrafen zur Bildung der neuen Großkreise unvereinbar mit der Landesverfassung sind. Auch nach neuen Planungen wird Wismar die Kreisfreiheit mit einer Kreisgebietsreform einbüßen.

Einwohnerentwicklung

Bevölkerungsentwicklung

Im Jahre 1989 erreichte die Bevölkerungszahl der Stadt Wismar mit über 58.000 ihren historischen Höchststand. Inzwischen ist die Einwohnerzahl jedoch wieder stark gesunken. Seit der Wende in der DDR hat die Stadt wegen der hohen Arbeitslosigkeit und des Geburtenrückgangs bis 2005 etwa 13.000 Einwohner verloren. Ende September 2005 lebten in Wismar nach Fortschreibung des Statistischen Amtes Mecklenburg-Vorpommern 45.502 Menschen mit Hauptwohnsitz.

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1833 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (1) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst. Die Angaben beziehen sich ab 1843 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1966 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1843 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

Jahr Einwohner
1300 5.000
1632 3.000
1799 6.000
1818 6.700
27. November 1830 1 10.560
29. November 1840 1 11.427
30. November 1850 1 12.975
1. Dezember 1860 1 13.253
1. Dezember 1871 1 14.068
1. Dezember 1875 1 14.462
1. Dezember 1880 1 15.518
1. Dezember 1885 1 15.797
1. Dezember 1890 1 16.787
Jahr Einwohner
2. Dezember 1895 1 17.809
1. Dezember 1900 1 20.222
1. Dezember 1905 1 21.902
1. Dezember 1910 1 24.378
1. Dezember 1916 1 21.513
5. Dezember 1917 1 21.819
8. Oktober 1919 1 25.201
16. Juni 1925 1 26.016
16. Juni 1933 1 27.493
17. Mai 1939 1 36.054
1. Dezember 1945 1 37.832
29. Oktober 1946 1 42.018
31. August 1950 1 47.786
Jahr Einwohner
31. Dezember 1955 54.834
31. Dezember 1960 55.400
31. Dezember 1964 1 55.067
1. Januar 1971 1 56.287
31. Dezember 1975 56.811
31. Dezember 1981 1 57.718
31. Dezember 1985 57.465
31. Dezember 1988 58.058
31. Dezember 1990 55.509
31. Dezember 1995 50.368
31. Dezember 2000 47.031
31. Dezember 2005 45.391
31. Dezember 2006 45.182

1 Volkszählungsergebnis

Politik

Sitzverteilung

Bürgerschaft

Die Stadtvertreterversammlung trägt auf Grund ihrer hanseatischen Tradition den Namen Bürgerschaft.

Bei den letzten Kommunalwahlen am 13. Juni 2004 gewann die SPD mit 37,5 % die relative Mehrheit der Stimmen und somit die meisten Sitze (14) in der Bürgerschaft. Die CDU vereinte 22,58 % (9 Sitze) auf sich, Die Linke 17,49 % (7), die Liberale Liste (FDP) 11,48 % (4). Bündnis 90/Die Grünen & Alternative Jugendliga erreichten überraschend einen gemeinsamen Stimmanteil von 5,66 % und Einzelbewerber Wilfried Boldt kam auf 2,6 %.

Wappen

Wappen von 1918 bis 1995
Signet der Hansestadt Wismar

Das Wappen wurde am 30. Juni 1994 durch das Innenministerium anerkannt und unter der Nr. 27 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Hauptartikel: Wismarer Wappen

Die Hauptsatzung der Hansestadt Wismar blasoniert das Wappen folgendermaßen: „Das Wappen zeigt in Silber über blauem Wellschildfuß, darin drei (2:1) silberne Fische, die oberen zugewendet, der untere nach links gekehrt, eine nach links schwimmende rote Kogge mit zwei silbernen Streifen längs der Deckslinie, goldbeschlagenem Ruder und goldenem Bugspriet; am Mast eine goldene Tatzenkreuzspitze, darunter eine nach links wehende, zweimal von Silber und Rot längsgestreifte Flagge, ein goldener Mastkorb und ein goldener Schild, dieser belegt mit einem herschauenden schwarzen Stierkopf mit silbernen Hörnern, goldener Krone, geöffnetem Maul, ausgeschlagener roter Zunge und abgerissenem Halsfell, das bogenförmig ausgeschnitten ist und sieben Spitzen zeigt; auf dem Bug der Kogge eine nach links gekehrte widersehende natürliche Möwe.“

Weiterhin heißt es dort über das Signet: „Das frühere, ehemalige Wappen der Stadt Wismar – gespalten, rechts in Gold ein halber herschauender schwarzer Stierkopf mit silbernen Hörnern, goldener Krone, geöffnetem Maul, ausgeschlagener roter Zunge und abgerissenem Halsfell am Spalt; links vier Querbänder gleicher Breite von Silber und Rot – darf als Wappenzeichen (Signet) weiterverwendet werden“.[20]

Flagge

Flagge der Hansestadt Wismar

Die Farben der Hansestadt Wismar sind laut gültiger Hauptsatzung der Bürgerschaft Silber (Weiß)-Rot. Die Flagge der Hansestadt Wismar zeigt die Stadtfarben abwechselnd in sechs Längsstreifen gleicher Breite.

Ursprünglich war dies im Mittelalter die Seeflagge der Wismarer Schiffe und die Stadtflagge hatte mit den gleichen Farben jedoch nur vier Streifen, was sich auch im offiziellem Wappen der Stadt widerspiegelt.

Städtepartnerschaften

Wismar unterhält Städtepartnerschaften mit Kemi in Finnland seit 1959, Lübeck in Schleswig-Holstein seit 1987, Calais in Frankreich seit 1966, Aalborg in Dänemark seit 1961 und Kalmar in Schweden seit 2002. Außerdem besteht eine Städtefreundschaft mit Halden in Norwegen seit 1991.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten konzentrieren sich in der Altstadt. Zu nennen sind der Marktplatz (einem der größten Norddeutschlands und exakt 100 mal 100 Meter groß) mit dem klassizistischen Rathaus aus den Jahren 1817 bis 1819, die im Renaissancestil gehaltene Wismarer Wasserkunst und das bekannte Bürgerhaus Alter Schwede sowie das Stadtgeschichtliche Museum Schabbellhaus. Hinter dem Rathaus am Rudolph-Karstadt-Platz in der Fußgängerzone befindet sich das Stammhaus des Warenhauskonzerns Karstadt. Das Gebäude im heutigen Aussehen stammt aus dem Jahr 1908, Umbau 1931. Sehenswert ist das historische Treppenhaus und das kleine Museum im Erdgeschoss.

Bemerkenswert ist auch der Fürstenhof aus der Backsteinrenaissance, reich verziert mit Terrakotten aus der Werkstatt des Lübecker Künstlers Statius von Düren. Im Fürstenhof befindet sich heute das örtliche Amtsgericht.

Blickpunkte sind auch der historische Alte Hafen mit dem Wassertor, dem letzten erhaltenem Stadttor Wismars und der südlichen Ostseeküste, und der Nachbau der Poeler Kogge im Wismarer Hafen. Ebenfalls zu den mittelalterlichen Zeugen der Hansestadt gehört der Alter Wasserturm, der letzte erhaltene Wehrturm der Stadtbefestigung, der 1685 zum Wasserturm ausgebaut wurde. Aus dem Jahr 1897 stammt der Wasserturm am Turnplatz, ein 28 Meter hoher, im neogotischen Stil errichteter Backsteinturm. Sehenswert sind weiterhin das Ensemble der Landesgartenschau von 2002 mit Aussichtsturm, der Tierpark und das Technische Landesmuseum.

Als Weltkulturerbe steht die Hansestadt seit Mai 2002 zusammen mit der Altstadt der Hansestadt Stralsund unter dem besonderen Schutz der UNESCO.

Kirchen

Das Innere der Nikolaikirche Richtung Westen

Weitere wichtige Sehenswürdigkeiten sind die Innenstadtkirchen als Zeugnisse der Backsteingotik:

  • Marienkirche bzw. Marienkirchturm. Das beschädigte, aber durchaus zu rettende Kirchenschiff wurde 1960 auf Beschluss der Stadtverordnetenversammlung wegen angeblich mangelnder Standsicherheit gesprengt.
    In der Marienkirche gibt die Ausstellung Wege zur Backsteingotik in Form eines knapp 15-minütigen Animationsfilms Auskunft darüber, wie zu früheren Zeiten Kirchen gebaut bzw. erweitert wurden.
  • Nikolaikirche (charakteristisches Merkmal ist das Kirchenschiff, das zu den höchsten Deutschlands gehört)
  • Georgenkirche (ehem. Ruine, wird zur Zeit wiederaufgebaut)
  • Heiligen-Geist-Kirche (gut erhaltene Kirche und Hauptbau des Heiligen-Geist-Hospitales in der Lübschen Straße)
  • Laurentiuskirche (Katholische Kirche, 1901/02 im neuromanischen Stil errichtet)

Wirtschaft

Wadan-Werft mit Montage-Kai

Die Wadan Yards MTW Wismar ist die mit Abstand größte Arbeitgeberin Wismars. Die Schiffsbauwerft beschäftigt rund 1.300 Mitarbeiter, einen Teil davon in einem der größten überdachten Trockendocks Deutschlands, das mit 72 m Höhe und 395 m Länge erheblich das Stadtbild prägt.

Im Stadtgebiet Haffeld (Wismar-Nord) besitzt die Hansestadt eines der modernsten Holzverarbeitungszentren Europas. Dort sind Klausner Nordic Timber / Holzwerke Nord sowie EGGER Holzwerkstoffe Wismar angesiedelt. Auf dem Areal sind rund 1.000 Arbeitsplätze entstanden.

Schon seit 2001 forscht, entwickelt und produziert die zur Centrosolar-Gruppe gehörende SOLARA Sonnenstromfabrik Wismar im Bereich der Photovoltaik. Zum Programm gehören sowohl PV-Netzverbundanlagen als auch PV-Inselsysteme.

Im März 2008 wurde ein neues Fertigungswerk errichtet. Hier werden jährlich von rund 360 Mitarbeiter Solarmodule im Wert von 400 Millionen Euro hergestellt.

Verkehr

Nahverkehrs- und Bahnnetz
Der Bahnhof Wismar

Öffentlicher Nahverkehr

Der Bahnhof Wismar liegt nordöstlich der Altstadt. Er wird von zwei stündlich verkehrenden Regional-Express-Linien der Deutschen Bahn AG angefahren.

In unmittelbarer Nähe zum Bahnhof befindet sich der Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB). Hier treffen sich alle Stadt- und Regionalbuslinien.

Der Stadtbusverkehr wird vom stadteigenen Entsorgungs- und Verkehrsbetrieb Wismar (EVB) – Linien A bis G – sowie vom privaten Regionalbusunternehmen Bus-Betriebe Wismar GmbH (BBW) – Linie 242 – erbracht. Zur Anwendung kommt der Tarif für den Stadtverkehr Wismar.

An Werktagen (Montag bis Freitag) verkehren tagsüber folgende Stadtbuslinien:

  • Linie A: Seebad Wendorf ↔ ZOB ↔ Bahnhof ↔ Lindengarten ↔ Fischkaten (alle 30 Minuten)
  • Linie B-D: Seebad Wendorf ↔ {Am Markt → Lindengarten → Bahnhof → ZOB} ↔ Friedenshof ↔ Dammhusen (alle 30 Minuten)
  • Linie C: Friedenshof ↔ ZOB ↔ Bahnhof ↔ Lindengarten ↔ Dargetzow (alle 60 Minuten)
  • Linie E: Friedenshof ↔ ZOB ↔ Bahnhof ↔ Lindengarten ↔ Rothentor (alle 60 Minuten)
  • Linie F: Weidendammplatz → Hegede → Am Markt → Dahlberg → Weidendammplatz (alle 30 Minuten)
  • Linie G: Ostseeblick ↔ Wendorf ↔ Dammhusen ↔ Friedenshof ↔ Lindengarten ↔ Bahnhof ↔ ZOB (alle 60 Minuten)
  • Linie 242: (Proseken ↔ Gägelow) Ostseeblick ↔ Lindengarten ↔ Bahnhof ↔ Dargetzow ↔ Kritzow (alle 30 Minuten)

Der Regionalbusverkehr wird von den Unternehmen Bus-Betriebe Wismar GmbH (BBW), Peter Schmidt & Co Personenbeförderungs GmbH sowie Grevesmühlener Busbetriebe GmbH (GBB) erbracht. Tariflich integriert sind diese in die Verkehrsgemeinschaft Westmecklenburg (VWM).

Hafen

Anlage für den Kalisalz-Umschlag, 1981

Wismar besitzt einen, bereits 1211 urkundlich erwähnten Seehafen mit Bedeutung vor allem für Massengüter und massenhafte Stückgüter. Hauptgutarten sind Rund- und Schnittholz, Stahl und Schrott, Torf, Baustoffe und über die Ende der 1990er Jahre komplett neu gebaute Massengutanlage Kali und Salz. Im Jahr 2008 wurde der Hafen von 1.300 Seeschiffen angelaufen, mit denen ein Umschlag von 3,46 Millionen Tonnen erfolgte.[21]

Der historische Alte Hafen ist wirtschaftlich nicht von Bedeutung; stattdessen stellt er einen der attraktivsten Orte Wismars dar. Er ist Heimathafen der Rekonstruktion der Poeler Kogge und Spielort der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern.

Für Segler und Sportbootfahrer bietet Wismar eine gute Infrastruktur. Nah dem Stadtzentrum der bereits genannte Alte Hafen mit für größere Yachten geeigneten Kaianlagen, der Westhafen mit vielen Liegenplätzen für Boote aller Größenordnungen und der südlich des Überseehafens gelegene Wasserwanderrastplatz. Nördlich der MTW-Werft liegt der wegen des engen Fahrwassers und des beschränkten Tiefgangs für kleinere Boote geeignete Segelhafen. Etwas außerhalb des Stadtzentrums befindet sich der Yachthafen Wendorf im gleichnamigen Stadtteil.

Autobahn und Güterverkehr

Wismar ist über die A 20 nach Rostock und nach Lübeck sowie die A 14 (teilweise im Bau, voraussichtlich Mitte 2009 fertig gestellt) nach Schwerin, die sich im Autobahnkreuz Wismar kreuzen, in das deutsche Autobahnnetz eingebunden. Der Hafen ist an das bundesweite Eisenbahnnetz angeschlossen. Etwa 60 Prozent aller Güter werden per Eisenbahn an- oder abtransportiert.

Bildung

Goethe-Schule, 1878-90 errichtet auf dem Gelände des ehemaligen Schwarzen Klosters

Wismar bietet neben einer Fachhochschule, der Hochschule Wismar, ein breites Bildungsangebot:

Gymnasien

Nach der endgültigen Eingliederung der Außenstelle (ehem. Helene-Weigel-Gymnasium) des Gerhart-Hauptmann-Gymnasiums zum Haupthaus in der Dahlmannstraße wird dies neben dem Geschwister-Scholl-Gymnasium (Große Stadtschule) weiter bestehen. Nach einigen Jahren rückläufiger Schülerzahlen in den Einstiegsklassen war dieser Schritt notwendig geworden, der nun endgültig vollzogen wurde.

Durch Schüler- und Lehrertransfers innerhalb der Schulwochen kann eine größere Bandbreite an Kursen in der Oberstufe geboten werden.

Regionale Schulen

Die schwindenden Schülerzahlen betreffen auch Wismars Regionalschulen (Real- und Hauptschulen). Die Schülerinnen und Schüler sind derzeit auf die Ostsee-Schule (Wendorf), Bertolt-Brecht-Schule (Friedenshof) und auf die Integrierte Gesamtschule (IGS) Johann-Wolfgang-von-Goethe (Altstadt) verteilt. Eine Regionale Schule in Wismar-Nordost fehlt seit der Schließung der John-Brinckman-Schule (Kagenmarkt).

Weitere Bildungseinrichtungen

  • die Integrierte Gesamtschule (IGS) Johann Wolfgang von Goethe (ehemals Dominikanerkloster)
  • 4 Grundschulen
  • eine Musikschule
  • 2 Förderschulen
  • 2 Privatschulen
  • einen Verbund der 5 bestehenden Berufsschulzentren mit integrierten Fachgymnasien für Wirtschaft und Metalltechnik

Persönlichkeiten

Hauptartikel: Liste der Persönlichkeiten der Stadt Wismar

Literatur

  • Christine Decker: Wismar 1665. Eine Stadtgesellschaft im Spiegel des Türkensteuerregisters. LIT Verlag für wissenschaftliche Literatur, Münster/Hamburg/Berlin/Wien/London 2006, ISBN 978-3-8258-9192-3
  • Carl Christian Wahrmann: Aufschwung und Niedergang. Die Entwicklung des Wismarer Seehandels in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts (Kleine Stadtgeschichte 4). LIT Verlag. Berlin 2007. ISBN 978-3-8258-0098-7
  • Wismar. In: Meyers Konversations-Lexikon. Bd. 16, 4. Aufl. Leipzig: Bibliographisches Institut, 1885–1892, S. 695.
  • Rudolf Kleiminger: Geschichte der Großen Stadtschule zu Wismar von 1541-1945. Schmidt und Klaunig, Kiel 1991, ISBN 3-88312-087-1
  • Rudolf Kleiminger: Das graue Mönchenkloster in Wismar. Ein Beitrag zur Erschließung der Bauweise der Franziskaner in Mecklenburg, Eberhardtsche Hof- und Ratsbuchdruckerei, Wismar 1934
  • Rudolf Kleiminger: Das Heiligengeisthospital von Wismar in sieben Jahrhunderten. Ein Beitrag zur Wirtschaftsgeschichte der Stadt, ihrer Höfe und Dörfer, Weimar 1962
  • Rudolf Kleiminger: Das Schwarze Kloster in Seestadt Wismar. Ein Beitrag zur Kultur- u. Baugeschichte d. norddt. Dominikanerklöster im Mittelalter, Neuer Filser-Verlag, München 1938
  • Friedrich Schlie: Die Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Grossherzogthums Mecklenburg-Schwerin. II. Band: Die Amtsgerichtsbezirke Wismar, Grevesmühlen, Rehna, Gadebusch und Schwerin. Schwerin 1898, Neudruck Schwerin 1992, S. 1–221. ISBN 3-910179-06-1
  • Friedrich Techen: Geschichte der Seestadt Wismar. Wismar 1929
  • Gustav Willgeroth: Bilder aus Wismars Vergangenheit. Wismar 1903, Reprint Schwerin 1997, ISBN 3-932370-41-4
  • Angela Pfotenhauer, Elmar Lixenfeld: Wismar und Stralsund – Welterbe. Monumente-Edition. Monumente-Publikation der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Bonn 2004, ISBN 3-936942-55-2 (Paperback) oder ISBN 3-936942-56-0 (Festeinband)
  • Ingo Ulpts: Die Bettelorden in Mecklenburg. Saxonia Franciscana 6. Werl 1995
  • Friedrich Crull: Die Rathslinien der Stadt Wismar. Halle 1875, Nachdruck 2005, ISBN 3-487-12082-8 Original in Digitale Bibliothek

Medien

Filme und Fernsehen

In Wismar gibt es mit Wismar TV einen Stadtsender, in dem neben Ratgebersendungen, Berichten von Veranstaltungen in der Stadt auch Werbesendungen produziert werden.

Presse

In Wismar erscheint die Ostsee-Zeitung mit einer Regionalausgabe. Daneben erscheinen mehrere kostenlose Anzeigenblätter. Dazu gehören der "Markt", der Ostsee Anzeiger (ehemals Wismarer Anzeiger), der Blitz, die Wismar-Zeitung und der Stadtanzeiger.

Fußnoten

  1. Paul Kühnel:Die slavischen Ortsnamen in Meklenburg in Verein für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde:Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. - Bd. 46 (1881), S. 159
  2. Mecklenburgisches Urkundenbuch: U.-B. 88, Mecklenburgisches Landesarchiv, Schwerin, Kapitel 108
  3. Mecklenburgisches Urkundenbuch Landesarchiv Schwerin, Schwerin, S. 202
  4. MUB, Landesarchiv Schwerin, Schwerin, S. 88
  5. Mecklenburgisches Urkundenbuch: U.-B., Band IV 239
  6. Mecklenburgisches Urkundenbuch: U.-B. 362, Mecklenburgisches Landesarchiv, Schwerin
  7. Westphalen: Mon.ined IV , S. 763
  8. Dr. Friedrich Techen: Pfingsblätter des hansischen Geschichtsvereins, Blatt VI, S. 1-2, 1910
  9. Friedrich Schlie:Die Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Großherzogthum Schwerin, Abschnitt:Die Stadt Wismar,Schwerin, 1898
  10. Friedrich Schildt:Geschichte der Stadt Wismar von der Gründung bis zum Ende des 13. Jahrhunderts,Wismar, 1872, S. 1-2
  11. Mecklenburgisches Urkundenbuch: U.-B. 88, Mecklenburgisches Landesarchiv, Schwerin, Kapitel 108
  12. Mecklenburgisches Urkundenbuch: U.-B. 88, Landesarchiv Schwerin
  13. Mecklenburgisches Urkundenbuch: U.-B., Band IV, Mecklenburgisches Landesarchiv, Schwerin, S. 239
  14. Mecklenburgisches Urkundenbuch: U.B. 202, Mecklenburgisches Landesarchiv, Schwerin
  15. Mecklenburgisches Urkundenbuch: U.-B. 362, Mecklenburgisches Landesarchiv, Schwerin
  16. Westphalen: Mon.ined IV , S. 763
  17. Nach der Reimchronik des Ernst von Kirchberg nach der Gründung Rostocks und vor dem Tode Borwins, also zwischen 1218 und Januar 1227.
  18. Karl Pagel: Die Hanse, Georg Wester Verlag,Braunschweig, 1952, Seite 114
  19. Erneute Pestwellen erfassten Wismar 1376 und 1387.
  20. Vgl.: Hauptsatzung der Hansestadt Wismar vom 18. Februar 1994
  21. Vgl. Seehafen Wismar GmbH, Geschäftsentwicklung. Abgerufen am 3. Mai 2009.

Weblinks


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