Georgenkrankenhaus

Georgenkrankenhaus

Das Georgenkrankenhaus in der südthüringischen Stadt Meiningen war das Landeskrankenhaus von Sachsen-Meiningen und ab 1952 das Bezirkskrankenhaus für den Bezirk Suhl. Die Nachfolgeeinrichtung wurde das 1995 neu erbaute Klinikum Meiningen. In den Gebäuden des ehemaligen Georgenkrankenhauses befindet sich heute die geriatrische Fachklinik „Georgenhaus“ mit 100 Betten.

Geschichte

Der 1903 errichtete Neubau des Krankenhauses kurz nach seiner Eröffnung
Das Georgenkrankenhaus heute als geriatrische Fachklinik „Georgenhaus“

Das Georgenkrankenhaus wurde 1832 als städtisches Krankenhaus östlich der Meininger Altstadt in der Halbestadtstraße (heute Neu-Ulmer-Straße) erbaut. Architekt war Oberbaurat August Wilhelm Döbner. Benannt wurde es nach dem Erbprinzen Georg von Sachsen-Meiningen und späteren Herzog Georg II.. Ab 1858 diente das Krankenhaus als Staatsanstalt (Landeskrankenhaus) für das gesamte Herzogtum und war dem Sachsen-meiningischen Staatsministerium unterstellt.

Nach dem Erreichen der Kapazitätsgrenze Ende des 19. Jahrhunderts eröffnete das Land am 2. April 1903 einen mit Hilfe von Spenden und Stiftungen erbauten dreigeschossigen Neubau in einer Parkanlage in der Ernststraße. Erster Direktor des von Landbaumeister Otto Schubert geschaffenen 90-Betten-Hauses war Professor Dr. Georg Leubuscher. In den nächsten Jahrzehnten wurden mehrere Aufstockungen und Erweiterungsbauten durchgeführt. 1933 gliederte man das Krankenhaus in fachspezifische Abteilungen auf. Die Bettenzahl betrug mittlerweile 240. 1952 wurde es zum Bezirkskrankenhaus des Bezirkes Suhl, was nach heutiger Einstufung die Versorgungsstufe III bis IV entsprach. Es fanden weitere bauliche Veränderungen statt, die Bettenkapazität erhöhte sich auf 700 und die Zahl der Beschäftigten stieg auf rund 1000 an.

Nach der politischen Wende 1989/90 in der DDR benannte man das Krankenhaus in „Meininger Kliniken gGmbH“ um. Die baulichen und technischen Begebenheiten waren Anfang der 1990er Jahre nicht mehr ausreichend für eine moderne medizinische Versorgung. So errichtete man von 1993 bis 1995 mit Hilfe der Rhön-Klinikum AG das neue Klinikum Meiningen als GmbH nahe dem Ortsteil Dreißigacker. Innerhalb von drei Tagen zog Anfang April 1995 in einer Großaktion das gesamte Krankenhaus mit allen Patienten und zahlreichen medizinischen Geräten in das neue Haus um. Die Meininger Kliniken gGmbH und somit das Georgenkrankenhaus wurde am 31. März 1995 aufgelöst.

Heutige Nutzung

In die Gebäude des Georgenkrankenhauses zogen ab 1996 nach einer umfangreichen Modernisierung und zahlreichen Umbauten die Geriatrische Fachklinik „Georgenhaus“ Meiningen und die Einrichtung „Dr.-Knüpper-Haus“, ein Wohnheim für Menschen mit seelischen Erkrankungen, ein. Im Januar 2011 folgte mit dem „Dr.-Jahn-Haus“ ein stationäres Hospiz. Geführt werden alle Einrichtungen von der Sozialwerk Meiningen gGmbH, das 1994 von der Medizinerin Gisela Jahn mitgegründet wurde und der sie bis 2004 als Geschäftsführerin vorstand.

Der 1903 errichtete Gebäudekomplex steht heute unter Denkmalschutz.

Literatur und Quellen

  • Kuratorium Meiningen (Hrsg): Stadtlexikon Meiningen. Bielsteinverlag, Meiningen 2008, ISBN 978-3-9809504-4-2.
  • Kreisarchiv Meiningen. Landkreis Schmalkalden-Meiningen.
50.5810.4225

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