Germania Würzburg

Germania Würzburg
Burschenschaft Germania zu Würzburg
Wappen der Burschenschaft Germania zu Würzburg
Universitäten: Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt
Stiftungsdatum: 1842 in Würzburg und 1953 auf den 27. Juni 1818 zurückdatiert[1]
Verband:
Wahlspruch: Honor praemium virtutis
Band: Farben der Burschenschaft Germania zu Würzburg
Zirkel der Germania: Zirkel der Burschenschaft Germania zu Würzburg

Die Burschenschaft Germania zu Würzburg wurde 1842 gegründet. Das Gründungsdatum wurde 1953 auf den 27. Juni 1818 zurückdatiert.[2] Sie ist eine pflichtschlagende Studentenverbindung an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.

Inhaltsverzeichnis

Couleur

Die Farben der Burschenschaft Germania sind schwarz-gold-bayrischhellblau mit goldener Perkussion.

Wahlspruch

Neben dem Wahlspruch der Deutschen Burschenschaft „Ehre, Freiheit, Vaterland“ führt die Burschenschaft Germania zu Würzburg den Wahlspruch „Honor praemium virtutis“ (lat.: Ehre ist der Lohn der Tugenden). Dieser stammt von Aristoteles und fand über Thomas von Aquin Eingang in den Humanismus, den „gedanklichen Nährboden“ der Vordenker der „burschenschaftlichen Idee“.

Geschichte

Am 27. Juni 1818 erfolgte die Gründung der ersten Würzburger Burschenschaft durch Studenten der Landsmannschaft 'Bavaria' unter maßgeblicher Beteiligung von J.G. Eisenmann. Ein Jahr später zählte die Germania 200 Mitglieder, 1821 waren es 401 Mitglieder bei einer damaligen Gesamtzahl der Würzburger Studenten von insgesamt 600 Personen.

1848 erhielt die 'Studentengesellschaft Germania' im Mai die Genehmigung durch das Bayerische Innenministerium. Am 9. August 1848 wurden die Farben 'schwarz-gold-bayrischhellblau' angenommen, die Burschenschafter trugen als Erkennungszeichen schwarze Samtmützen. Die Germania von 1842 lehnte Duelle jeglicher Art ab und kannte auch keine Pflichtmensuren.

Die Jahre 1848 und 1849 bezeichnet die Germania als Glanzperiode. Nachdem 1853 durch erheblichen Rückgang der Mitgliederzahlen die ersten Schwierigkeiten im Verbindungsleben aufkamen, musste die Germania im Mai 1856 wegen innerer Zwistigkeiten und Mangel an Mitgliedern suspendieren. Unter dem Namen 'Obskurantenverbindung Union' erfolgte 1864 eine Wiedereröffnung, 1865 wurde der Name 'Union' mit dem Namen 'Germania' getauscht, die Farben waren wieder 'schwarz-gold-bayrischhellblau'. Doch bereits zehn Jahre später musste die Germania erneut suspendieren. Diese Suspension bestand bis zur Verschmelzung mit der Studentenverbindung 'Corona' im Januar 1887.

Am 13. Juni 1887 wurde die offizielle Rekonstitutionsfeier begangen. Dem Allgemeinen Deputierten-Convent (ADC) trat die Germania 1896 zunächst als renoncierte Burschenschaft bei, also als eine Verbindung im Vorstellungsverhältnis, um schließlich 1897 als 'Burschenschaft Germania zu Würzburg' Vollmitglied zu werden. Im Sommersemester 1898 war die Germania die mitgliederstärkste Würzburger Burschenschaft und zweitstärkste schlagende Verbindung in Würzburg.

Im Jahre 1914 erfolgte der Erwerb der Gaststätte Nikolausburg, der Beginn des 1. Weltkrieges verhinderte jedoch zunächst einen Umbau. 168 Mitglieder der Burschenschaft Germania zogen in den Krieg und 34 starben im Einsatz. Die Wiedereröffnung des studentischen Lebens erfolgte 1919 mit einem Dämmerschoppen aller Würzburger Korporationen. 1928 wurde die zum Germanenheim umgebaute Nikolausburg eingeweiht.

Kurz nach der Machtergreifung Hitlers erfolgte der Beginn des Eingliederungsprozesses der Burschenschaften in den Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund. 1935 wurden die Burschenschaften in Kameradschaften und die Altherrenschaften in Altkameradschaften umgewandelt, die Germania aufgelöst.

1938 versuchte die NSDAP erfolglos, Germania zum Verkauf des Germanenheims zu veranlassen. Der Bombardierung Würzburgs am 16. März 1945 fiel auch das Germanenhaus zum Opfer.

Nach dem Krieg erfolgte 1947 der Lizenzierungsantrag des Vereins Germanenheim e.V. an die amerikanische Militärregierung. 1948 wurde der Altherrenverband der Germania in München neu gegründet, 1949 kam es zur Wiedergründung der Aktivitas in Würzburg, bevor 1950 das Bayerische Staatsministerium des Inneren die Studentenverbindung Germania Würzburg offiziell anerkannte.

Im Jahr 1951 begann man mit dem Wiederaufbau des durch Brandbomben zerstörten Germanenheims. Zur gleichen Zeit hob der Senat der Universität Würzburg das Verbot des öffentlichen Farbentragens auf. Im Sommer 1956 konnten die Germanen im Rahmen eines Stiftungsfestes den Abschluss der Baumaßnahmen am vor elf Jahren zerstörten Haus feiern und die neugestalteten Räume beziehen.

Am 11. Oktober 2008 trat die Burschenschaft Germania nach 112 Jahren Mitgliedschaft aus ihrem Dachverband, der Deutschen Burschenschaft (DB), aus. Die Germania war bis zu diesem Zeitpunkt der drittgrößte Bund innerhalb der DB.

Nach dem Austritt aus der DB traten mehrere Burschen und Alte Herren aus der Germania aus und gründeten am 18. Januar 2009 die Würzburger Burschenschaft Libertas.

Germanenhaus

Das nach seiner Zerstörung im 2. Weltkrieg 1956 neu aufgebaute Germanenhaus in Würzburg

Das Verbindungshaus ist hoch über der Würzburger Innenstadt gelegen, mit weitem Ausblick über die gesamte Stadt bis hoch zum Universitätsgelände Hubland.

Es liegt direkt unterhalb des Würzburger Käppeles und verfügt über einen eigenen Ballsaal, ein großes Foyer, das sogenannte Pfälzer Zimmer, einen neu restaurierten Kneipsaal und in den oberen Stockwerken eine eigene Bibliothek, Computerzimmer und mehrere Zimmer für die studierenden Germanen.

Kartell

Mitglieder des 1922 auf dem Burschentag in Salzburg gegründeten Kartells Schwarz-Roter-Verband (SRV) sind:

  • Burschenschaft Germania Würzburg
  • Alte Königsberger Burschenschaft Alemannia in Kiel
  • Burschenschaft Hansea Alemannia zu Hamburg
  • Burschenschaft Redaria Allemannia zu Rostock

Freundschaftsverhältnis

Die Burschenschaft Germania zu Würzburg ist durch einen Freundschaftsvertrag mit der Burschenschaft Germania zu Jena verbunden.

Bekannte Mitglieder

Siehe auch


Einzelnachweise

  1. Vgl. http://www.burschenschaftsgeschichte.de/pdf/stickler_wuerzburger_burschenschaft.pdf
  2. Vgl. http://www.burschenschaftsgeschichte.de/pdf/stickler_wuerzburger_burschenschaft.pdf


Weblinks


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