Alexander Maletin

Alexander Maletin

Alexander Iwanowitsch Maletin (russisch Александр Иванович Малетин; * 6. Februar 1975 in Nishnevartovsk) ist ein russischer Boxer. Er war Weltmeister der Amateure 1997 und Gewinner einer Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 2000 jeweils im Leichtgewicht.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Alexander Maletin wuchs in Nishnevartovsk in der Region Tjumen auf und begann dort als Jugendlicher mit dem Boxen. Er ist Angehöriger der Sportorganisation Dynamo. Sein persönlicher Trainer ist R. Wolf. Jetzt lebt Alexander Maletin in Khanty-Mansisk.

Seit Mitte der 1990er Jahre gehört Alexander Maletin der russischen Nationalmannschaft der Amateurboxer an. Der erste Start bei einer großen internationalen Meisterschaft war der bei der Weltmeisterschaft 1997 in Budapest, bei der ihm gleich sein erster großer Erfolg glückte. Er wurde nämlich im Leichtgewicht mit einem Sieg im Finale über den Mongolen Tumentsetsog Uitumen Weltmeister.

Im Jahre 1998 belegte Alexander Maletin bei den Goodwill Games in New York City im Leichtgewicht nach einer Punktniederlage gegen den überragenden Kubaner Mario Kindelan den 3. Platz. Seine Erfolge setzten sich auch bei der Europameisterschaft 2000 im finnischen Tampere fort. Er gewann dort den Titel vor dem Jugoslawen Filip Palic, Norman Schuster aus Deutschland und Selim Paliani aus der Türkei.

Bei der Weltmeisterschaft 2001 in Belfast scheiterte Alexander Maletin im Halbfinale wieder an Mario Kindelan und kam deshalb „nur“ auf den 3. Platz im Leichtgewicht. Dafür holte er sich bei der Europameisterschaft 2002 in Perm erneut den Titel im Leichtgewicht durch einen Punktsieg im Finale über Boris Georgiew aus Bulgarien. Bei der Weltmeisterschaft 2003 in Bangkok startete Alexander Maletin im Halbweltergewicht. Er bestritt dort sechs Kämpfe und siegte dabei über Harun Sipahi aus Deutschland durch Abbruch in der 2. Runde, über Yukio Fukaishi aus Japan durch Abbruch in der 2. Runde, über Wladimit Krawets aus der Ukraine durch Abbruch in der 2. Runde, über Sergei Bykowski aus Weißrussland durch Abbruch in der 1. Runde und über Manus Boonjumnong aus Thailand nach Punkten (34:16). Im Finale stand er dem Franzosen Willy Blain gegenüber, dem er etwas überraschend nach Punkten (13:22) unterlag und dadurch Vize-Weltmeister wurde. Die vier vorzeitigen Siege und der klare Punktsieg über Manus Boonjumnong aus Thailand zeugen aber von der Klasseform, mit der Alexander Maletin bei dieser Weltmeisterschaft antrat.

Im Jahre 2004 wurde er dann in Pula zum dritten mal in Folge Europameister. Im Halbweltergewicht besiegte er dabei im Finale Igor Paschtschuk aus der Ukraine. Bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen wollte Alexander Maletin im Halbweltergewicht wieder eine Medaille gewinnen. Er unterlag aber schon im Achtelfinale gegen Willy Blain nach Punkten (20:28) und schied vorzeitig aus.

In den Jahren 2005 und 2006 war Alexander Maletin bei keinen wichtigen Meisterschaften am Start. 2007 glückte ihm jedoch ein Comeback. Er kam bei der russischen Meisterschaft in Yakutsk im Halbweltergewicht bis in das Finale, in dem er allerdings gegen Gennadi Kowaljow nach Punkten (21:39) unterlag. Anschließend gewann er aber zwei große internationale Turniere. Zuerst das nach dem berühmten polnischen Trainer Feliks Stamm benannte Turnier in Warschau mit einem Punktsieg im Finale über den Polen Marcin Legowski und anschließend das nach dem so früh verstorbenen ehemaligen sowjetrussischen Olympiasieger Waleri Popentschenko benannte Turnier in Moskau mit einem Finalsieg über Tuvshinbat Byamba aus der Mongolei.

Bei der Weltmeisterschaft 2007 in Chicago kam Alexander Maletin aber nicht zum Einsatz. Ebenso wird er bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking nicht am Start sein.

Internationale Erfolge

(OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, Le = Leichtgewicht, Hw = Halbweltergewicht, bis 60 kg bzw. 64 kg Körpergewicht)

  • 1997, 1. Platz, WM in Budapest, Le, vor Tumentsetsog Uitumen, Mongolei, Koba Gogeladze, Georgien und Eun Chul-Shin, Südkorea;
  • 1998, 3. Platz, Goodwill Games in New York City, Le, hinter Mario Kindelan, Kuba und Jacob Hudson, USA, gemeinsam mit Alexander Leonow, Russland;
  • 2000, 1. Platz, Strandja-Turnier in Plowdiw, Le, vor Zoran Mitrovic, Jugoslawien;
  • 2000, 1. Platz, EM in Tampere, Le, vor Filip Palic, Jugoslawien, Selim Paliani, Türkei und Norman Schuster, Deutschland;
  • 2000, Bronzemedaille, OS in Sydney, Le, hinter Mario Kindelan und Andrei Kotelnik, Ukraine, gemeinsam mit Christian Bejarano, Mexiko;
  • 2001, 1. Platz, Grand Prix Turnier in Usti nad Labem, Le, bor Martin Halas, Tschechien;
  • 2001, 3. Platz, WM in Belfast, Le, hinter Mario Kindelan und Wladimir Kolesnik, Ukraine, gemeinsam mit Filip Palic;
  • 2002, 3. Platz, Standja-Turnier in Plowdiw, Le, hinter Mario Kindelan und Aydin Selcuk, Türkei, gemeinsam mit Michele di Rocco, Italien;
  • 2002, 1. Platz, EM in Perm, Le, vor Boris Georgiew, Bulgarien, Michele di Rocco und Aydin Selcuk;
  • 2003, 1. Platz, Grand Prix Turnier in Usti nad Labem, Hw, vor Kanat Iljasow, Kasachstan;
  • 2003, 2. Platz, WM in Bangkok, Hw, hinter Willy Blain, Frankreich und vor Manus Boonjumnong, Thailand und Tofik Achmedow, Aserbaidschan;
  • 2004, 1. Platz, EM in Pula, Hw, vor Igor Paschtschuk, Ukraine, Willy Blain und Mustafa Karagollu, Türkei;
  • 2004, 9. Platz, OS in Athen, Hw, Sieger: Manus Boonjumnong vor Yudel Johnson, Kuba, Boris Georgiew und Ionut Gheorghe, Rumänien;
  • 2007, 1. Platz, Feliks-Stamm-Turnier in Warschau, Hw, vor Marcin Legowski, Polen;
  • 2007, 1. Platz, Waleri-Popentschenko-Memorial in Moskau, Hw, vor Tuvshinbat Byamba, Mongolei und Andrei Tschiruk, Weißrussland

Russische Meisterschaften

(soweit bekannt)

  • 2001, 1. Platz, Le, vor Andrei Kozlowski,
  • 2002, 1. Platz, Le, vor Alexander Mitischew,
  • 2003, 1. Platz, Hw, vor Aydin Gasanow,
  • 2007, 3. Platz, Hw, nach Halbfinalniederlage gegen Gennadi Kowaljow

Quellen

  • Fachzeitschrift Box Sport von 1997 bis 2008,
  • Website "amateur-boxing.strefa.pl",
  • Website "sports.123.com",
  • Website "www.boxing-fbr.ru"

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Alexander Maletin — Alexandr Ivanovich Maletin ( ru. Александр Иванович Малетин; born February 6, 1975) is a boxer from Russia best known to win the lightweight world championships 1997.CareerMaletin won the bronze medal in the lightweight division ( ndash; 57 kg)… …   Wikipedia

  • Alexander Iwanowitsch Maletin — (russisch Александр Иванович Малетин; * 6. Februar 1975 in Nischnewartowsk) ist ein russischer Boxer. Er war Weltmeister der Amateure 1997 und Gewinner einer Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 2000 jeweils im Leichtgewicht.… …   Deutsch Wikipedia

  • Maletin — ist der Name folgender Personen: Alexander Iwanowitsch Maletin (* 1975), russischer Boxer Pawel Sergejewitsch Maletin (* 1986), russischer Schachspieler Maletín bezeichnet: Maletín, Gemeinde in Tschechien Diese Seite is …   Deutsch Wikipedia

  • Gennadi Kowaljew — Gennadi Gennadijewitsch Kowaljow (russisch Геннадий Геннадиевич Ковалёв; * 17. Mai 1983 in Kropotkin) ist ein russischer Boxer. Er war Europameister 2004 im Bantamgewicht und Vize Weltmeister 2003 im Bantamgewicht und 2007 im Halbweltergewicht.… …   Deutsch Wikipedia

  • Gennady Kovalev — Gennadi Gennadijewitsch Kowaljow (russisch Геннадий Геннадиевич Ковалёв; * 17. Mai 1983 in Kropotkin) ist ein russischer Boxer. Er war Europameister 2004 im Bantamgewicht und Vize Weltmeister 2003 im Bantamgewicht und 2007 im Halbweltergewicht.… …   Deutsch Wikipedia

  • Boxeo en los Juegos Olímpicos de Atenas 2004 — Anexo:Boxeo en los Juegos Olímpicos de Atenas 2004 Saltar a navegación, búsqueda El boxeo en los Juegos Olímpicos de Atenas 2004 contó con 11 eventos, todos masculinos, disputados entre el 14 y el 29 …   Wikipedia Español

  • Olympische Sommerspiele 2000/Boxen — Bei den XXVII. Olympischen Sommerspielen 2000 in Sydney fanden Boxwettkämpfe in zwölf Gewichtsklassen statt. Ausgetragen wurden die Kämpfe im Exhibition Centre. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Ugás — Yordenis Ugás Hernández (* 14. Juli 1986 in Santiago de Cuba) ist ein kubanischer Boxer. Er war Weltmeister der Amateure 2005 im Leichtgewicht. Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Internationale Erfolge 3 Kubanische Meisterschaften …   Deutsch Wikipedia

  • Yordenis Ugas — Yordenis Ugás Hernández (* 14. Juli 1986 in Santiago de Cuba) ist ein kubanischer Boxer. Er war Weltmeister der Amateure 2005 im Leichtgewicht. Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Internationale Erfolge 3 Kubanische Meisterschaften …   Deutsch Wikipedia

  • Angel Herrera — 1982 in Halle:Ángel Herrera (links) unterliegt Siegfried Mehnert nach Punkten Ángel Herrera Vera (* 2. August 1957 in Guantánamo) ist ein ehemaliger kubanischer Boxer. 1976 nahm er im Alter von 18 Jahren an den …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”