Geultalviadukt

Geultalviadukt

Der 1915/16 erbaute Göhltalviadukt ist eine Eisenbahnbrücke über dem Tal der Göhl bei Moresnet in der Gemeinde Plombières in Belgien, der von Frühjahr 1915 bis Oktober 1916 im Rahmen des Baus der Montzenroute errichtet wurde. Die Streckentrasse weist im Bereich der Brücke eine Steigung von 1,8 Promille Richtung Aachen auf, zirka ein Viertel der Brückenlänge liegt im Grundriss in einem Bogen mit 1600 Meter Radius.

Am 10. Mai 1940 sprengte ein belgisches Kommando einen Pfeiler, allerdings gelang es, die Brücke nach wenigen Monaten wieder instandzusetzen. Am 11. September 1944 wurde das Bauwerk diesmal durch deutsche Truppen gesprengt, wobei die Zerstörungen so umfangreich waren, dass der Wiederaufbau sich bis Ende 1948 hinzog. Zwischen 2002 und 2004 wurde die Brücke vollständig saniert. Dabei wurden unter anderem die alten stählernen Fachwerküberbauten ausgetauscht. Die neuen, rund zwei Meter niedrigeren Fachwerkträger sind Verbundkonstruktionen mit oben liegenden Stahlbetonfahrbahnplatten, die ein Schotterbett ermöglichen.

Der Viadukt weist 22 Felder auf und eine Gesamtstützweite von 1107 Metern bei 1153 Meter Länge zwischen den Enden der Widerlager. Es war zeitweise die längste Eisenbahnbrücke im belgischen Eisenbahnnetz. Das Bauwerk besitzt eine maximale Höhe von 52 Metern über Talgrund. Die Pfeilerachsabstände betragen zwischen 48 und 49 Metern. Fünf breitere Pfeiler dienen zur Lastabtragung der Kräfte in Gleislängsrichtung infolge Bremsen und Beschleunigen der Züge.

Literatur

  • Hans Schweers, Henning Wall: Eisenbahnen rund um Aachen: 150 Jahre internationale Strecke Köln - Aachen - Antwerpen. Verlag Schweers + Wall, Aachen 1993, ISBN 3-921679-91-5

Weblinks

50.7186111111115.98257Koordinaten: 50° 43′ 7″ N, 5° 58′ 57″ O


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