Gezeitenrechenmaschine

Gezeitenrechenmaschine
Thomsons Gezeitenrechenmaschine von 1876
Erste deutsche Gezeitenrechenmaschine von 1915 im Deutschen Schiffahrtsmuseum Bremerhaven
Gezeitenrechenmaschine der DDR im Deutschen Schiffahrtsmuseum Bremerhaven
Gezeitenrechenmaschine im Deutschen Museum München

Bereits 1833 waren in Großbritannien Gezeitentafeln erschienen. 1872/76 baute William Thomson (später Lord Kelvin) eine Gezeitenrechenmaschine, welche die Pegelstände der Themse berechnete, und dabei Mond, Sonne, Erdrotation, und einige weitere Parameter berücksichtigte. Mechanische Getriebe dienten als Integratoren, die über Seilrollengetriebe miteinander gekoppelt wurden. 1878 war sie auf der Pariser Weltausstellung ausgestellt.

Durch den Ersten Weltkrieg standen die Daten der englischen Hydrographie nicht mehr zur Verfügung.

Die erste deutsche Gezeitenrechenmaschine wurde 1915/16 vom Mathematiker Friedrich Kühnen am Geodätischen Institut Potsdam zusammen mit dem Konstrukteur Reipert von der Firma Otto Toepfer & Sohn in Potsdam im geheimen Auftrag des Reichsmarineamtes erbaut. Sie war mit zwanzig Rechenwerken ausgestattet und konnte die Gezeiten eines Hafens für ein Jahr in zwanzig Stunden berechnen. Das Ergebnis wurde als Kurve ausgegeben.[1]

Literatur

  • Heinrich Rauschelbach: Die deutsche Gezeitenrechenmaschine; In: Zeitschrift für Instrumentenkunde; Band 44 (1924), S. 285-303[2]
  • Älteste Gezeitenrechenmaschine; In: Hansa : international maritime journal; Band 112 (1975)[3]
  • Gezeitenrechenmaschine; In Piekfall : Mitteilungsblatt für die Freunde des Gaffelriggs; 1999, S. 13–14[4]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Jörg Zaun: Instrumente für die Wissenschaft. Innovationen in der Berliner Feinmechanik und Optik 1871-1914, Verlag für Wissenschafts- und Regionalgeschichte, Berlin, 2002, S. 158, ISBN 3-929134-39-X.
  2. http://gso.gbv.de/DB=2.1/PPNSET?PPN=501923861
  3. http://gso.gbv.de/DB=2.1/PPNSET?PPN=640685463
  4. http://gso.gbv.de/DB=2.1/SET=1/TTL=1/SHW?FRST=1/PRS=HOL

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