Gichon

Gichon

Gihon oder Gichon ist der Name eines Stromes, welcher im 1. Mose 2,11 in der Bibel erwähnt wird.

Ein Strom entspringt in Eden, der den Garten bewässert; dort teilt er sich und wird zu vier Hauptflüssen. Der eine heißt Pischon; er ist es, der das ganze Land Hawila umfließt, wo es Gold gibt. Das Gold jenes Landes ist gut; dort gibt es auch Bdelliumharz und Karneolsteine. Der zweite Strom heißt Gihon; er ist es, der das ganze Land Kusch umfließt. Der dritte Strom heißt Tigris; er ist es, der östlich an Assur vorbeifließt. Der vierte Strom ist der Eufrat. Gott, der Herr, nahm also den Menschen und setzte ihn in den Garten von Eden, damit er ihn bebaue und hüte.

Nach Meyers Lexikon ist Gihon: „1. Mos. 2, 13 einer der vier Ströme des Paradieses, bei orientalischen Schriftstellern der Fluss Amu (Oxus), nach andern der Nil; auch Quelle und Thal bei Jerusalem, vielleicht der heutigen Marienquelle entsprechend.“ [1]

Auch andere Flüsse und Regionen, z. B. aus der Ost-Türkei wurden schon vermutet. Der englische Historiker und Experte für Altertumsforschung David Rohl identifizierte nach einer Studie der Genesis in ihrem hebräischen Urtext den türkischen Aras-Fluss als den Gihon. Der Pischon könnte nach Meinung des Historikers der Qezel Uzan sein, der von den Höhen Kurdistans bis in den kaspischen Raum fließt. Rohl meint, dass im ersten Buch Mose im zweiten Kapitel nicht von vier Hauptarmen die Rede ist, sondern davon, dass er sich vier Quellen teilt, demnach das Quellgebiet gemeint ist. [2]

Eine Quelle in Jerusalem trägt ebenfalls diesen Namen. Ob der Wasserlauf, der aus der Gihon-Quelle entspringt, identisch mit dem biblischen Gihon ist, oder ob nur ein überlieferter Name hier prominent wieder verwendet wurde, ist unklar. Das Wasser der Gihon-Quelle fließt durch einen Tunnel zum Teich Siloah, der sich am südlichen Ende der Stadt Davids befindet.

Weblinks

Artikel

Quellen

  1. Meyers Konversationslexikon – Gihon (Gichon) [1]
  2. Auf den Spuren der Genesis – Suche nach dem biblischen Paradies; ZDF Sendung vom 7. März 2005 [2]

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