Giesl-Ejektor

Giesl-Ejektor

Ein Giesl-Ejektor ist eine Saugzuganlage für Dampflokomotiven, die nach dem Strahlpumpenprinzip funktioniert.

Der Ejektor – nach dem äußeren Erscheinungsbild oft Flachschornstein oder abwertend Quetschesse genannt – wurde 1951 von Dr. Adolph Giesl-Gieslingen entwickelt. Der Giesl-Ejektor bewirkt verbesserten Saugzug und dementsprechend bessere Energieausnutzung. Das bisherige Blasrohr wird durch mehrere kleine, fächerförmig divergierende Blasrohre ersetzt, weswegen der Diffusor seine flache, langgezogene Form erhält. Eine typische Bauform des Ejektors zeigt sieben in Reihe stehende Dampfdüsen mit annähernd quadratischem Querschnitt.

Bw. Eisenerz (ÖBB), Sommer 1971
Dampflokomotive mit Giesl-Flachejektor (95 112 der BBÖ)

Giesl sprach von 6 bis 12 % Kohleersparnis durch den Giesl-Ejektor, die in der Praxis eher bei maximal 8 % lagen, und einer Leistungssteigerung von bis zu 20 %. Es wurden Dampflokomotiven vieler Bahnen mit Giesl-Ejektoren umgebaut, unter anderem bei der ÖBB, ČSD und DR, aber auch bei Bahnverwaltungen in Afrika, China und Japan. Nicht in allen Fällen wurden die Lizenzgebühren gezahlt, von denen man sagte, dass sie oft die Kohleersparnis fast ausgleichen würden. Bei der DR sollen sich die Giesl-Ejektoren schon nach einem Jahr amortisiert haben, weshalb dort über 500 Lokomotiven umgerüstet wurden; hauptsächlich die Baureihen 38.10, 50, 52, 65.10 und 78. Bekanntestes Einzelstück mit Giesl-Ejektor ist die Schnellfahr-Versuchslok 18.201.

Augenscheinlich war die Deutsche Bundesbahn zu ihrer Zeit weit weniger vom Zuwachs der Verdampfungsleistung und verbesserter Wirtschaftlichkeit durch den Giesl-Ejektor überzeugt als die DR. Der Umbau der Saugzuganlage lässt sich am typischen Flachschornstein einzig an der 50 1503 erkennen.


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