Giovambattista Giraldi

Giovambattista Giraldi

Giambattista Giraldi (* 1504 in Ferrara; † 30. Dezember 1573 in Ferrara) war ein italienischer Dichter, Schriftsteller, Philosoph und Mediziner.

Giraldi, genannt Cinzio (lat. Geraldus Cinthius), studierte an der Universität von Ferrara und wurde dort Professor der Philosophie und Medizin. 1543 ernannte ihn Herzog Ercole II. d’Este zu seinem Sekretär. Diese Stelle bekleidete er bis zum Tode dieses Fürsten 1559. Zwistigkeiten mit dem Geheimsekretär des Herzogs Alfonso II., G. Pigna, veranlassten ihn, seine Stelle aufzugeben und selbst Ferrara zu verlassen. Er begab sich nach Mondovì, wo er Professor der Beredsamkeit wurde, ging 1569 in gleicher Eigenschaft nach Pavia und kehrte schließlich nach Ferrara zurück, wo er am 30. Dezember 1573 starb.

Das Bemerkenswerteste unter seinen Werken sind seine bekanntlich von Shakespeare viel benutzten Degli Hecatommithi (100 Novellen (Mondovi 1565), worin er alles Anstößige fern zu halten sucht, aber höhere dichterische Begabung und feineren Geschmack vermissen lässt. Nächst dem fanden seine Tragedie (Venedig 1582, 2 Bde) den meisten Beifall.

Giraldi schrieb außerdem:

  • Egle, Satyrspiel (Ferrara 1546),
  • L’Ercole, ein unvollendetes Epos zur Verherrlichung des Herzogs Ercole II. (Modena 1557),
  • Poemata (Basel 1540),
  • Le fiamme, Sonette und Kanzonen (Venedig 1548, 2 Bde.).

Seine Scritti estetici'erschienen in Mailand (1864, 2 Bde.).

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Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text („public domain“) aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn Du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen.

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