- Giritzenmoos
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Giritzenmoos war eine schweizerische Art eines Rügegerichts, bei dem alljährlich die noch Unverheirateten verspottet werden. Sie wurde hauptsächlich in Graubünden, aber auch im Muotatal, im Fricktal, im Aargau, um Beromünster bis nach Tirol gepflegt und wird andernorts auch als Moosfahrt bezeichnet. Der oberste Richter ist der Giritzenmoses, der die älteren Unverheirateten bestraft, die jüngeren aber ins Giritzenmoos schickt, damit sie sich dort paaren mögen.
Dem Ritus liegt vermutlich ein vorchristlicher Aberglaube zugrunde, demzufolge sich die Unfruchtbarkeit auf andere Menschen und sogar auf Tiere und Felder überträgt. Die Unfruchtbaren werden daher in ein ödes Moosgebiet geführt, wo sie in Kiebitze (dial. Giritze) verwandelt werden, die als nebelhafte Sumpfgestalten bis zur Stunde der Erlösung herumwandeln müssen.
Der Brauch wurde zum letzten Mal 1870 beobachtet.
Literatur
- Arnold, J.L.: Das «Giritzenmoos» in Dagmersellen LU. In: Schweizerisches Archiv für. Volkskunde, Jg. 7 (1903), 295ff
- Baldino (Joh. Bapt. Bandlin von Untervaz): Mimosen II, Seite 73
- Koch, Hans, Das Giritzenmoos. Eine volkskundliche Studie, in: Innerschweizerisches Jahrbuch für Heimatkunde 17/18, 1954, S. 183-188
- Weiss, Richard: Volkskunde der Schweiz 1946, Seite 201/2
Kategorien:- Volkskunde
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- Feste und Brauchtum (Schweiz)
- Kultur (Kanton Graubünden)
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