Gjon Kastrioti der Jüngere

Gjon Kastrioti der Jüngere

Gjon Kastrioti (eingedeutscht Gjon Kastriota, ital. auch Giovanni Castriota; * 1456; † 2. August 1514) war ein albanischer Fürst, gleichzeitig auch Graf von Soleto und Signore di Monte Sant’Angelo und San Giovanni Rotondo im Königreich Neapel.

Leben

1463 wird ihm das venezianische Patriziat verliehen, weil sein Vater Skanderbeg mit der Republik Venedig gegen die Türken verbündet ist. 1468 beerbt er im Alter von zwölf Jahren den Vater, der Jahrzehnte erfolgreich gegen die Osmanen gekämpft hatte.

Naturgemäß kann der junge Fürst die antitürkische albanische Koalition nicht führen, an die Spitze der Truppen tritt statt seiner Lekë Dukagjini. 1474 übergibt Gjon sein Fürstentum mit der Hauptstadt Kruja an die Republik Venedig, weil er zur Verteidigung gegen die Türken nicht in der Lage ist. Er zieht mit vielen Landsleuten auf die vom Vater ererbten Güter im Königreich Neapel.

1479 verlieren die Venezianer Kruja und auch Shkodra an die Osmanen und sehen sich zum Friedensschluss genötigt. Der erste venezianische Türkenkrieg geht mit dem vollständigen Verlust Albaniens (mit Ausnahme von Durrës) zu Ende.

Inzwischen avanciert Gjon Kastriota für die Albaner, die sich mit der Türkenherrschaft nicht abfinden wollen, zum Hoffnungsträger. Als Sohn des großen Skanderbeg soll er den Aufstand gegen die Besatzer anführen. Im Frühjahr 1481 landet Gjon mit eigenen Truppen in Albanien, die Zahl der Kämpfer vermehrt sich durch Aufständische rasch. Vier Jahre lang kann er sich im Gebiet zwischen Kruja im Norden und Vlora im Süden halten. 1484 aber kehrt er endgültig nach Italien zurück.

Familie

Gjon war mit der serbischen Adeligen Irene Brankovich verheiratet. Das Paar hatte folgende Kinder:

  • Co(n)stantino (Bischof von Isernia 1498, † 1500)
  • Ferrante (Herzog von San Pietro in Galatina, † 1561)
  • Maria († 1569)
  • Gjergj (kämpfte 1499-1501 auf Seiten Venedigs in Albanien, † 1540)

Literatur

  • Carlo Padiglione: Di Giorgio Castriota Scanderbech e de'suoi discendenti. Napoli 1879.
  • Gennaro Maria Monti: La spedizione in Puglia di Giorgio Castriota Scanderbeg e i feudi pugliesi suoi della vedova e del figlio. In: Iapigia, organo della r. deputazione di storia patria per le Puglie. Nuova serie, Bd. 10(1939), Heft 3.
  • Francesco Chetta Schiro: I Castriota Principi d'Albania. Nell'Ordine Sovrano e Militare di Malta. Origine della famiglia Castriota. Valletta (Malta) 1929.

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