- Glam Metal
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Glam Metal (auch abfällig „Hair Metal“[1]) ist ein Subgenre des Heavy Metals und Hard Rocks, das vor allem in den 1980er Jahren populär war und den grellen Look des Glam Rocks mit Powerchord-basiertem „Pop Metal“ kombinierte. Als typisch für Glam-Metal-Bands gilt der Songtypus der Power-Ballade. Heute wird Glam Metal wieder von einer Reihe von Bands wie The Darkness aufgegriffen. Einige Ähnlichkeit und Überschneidungen bestehen zum sogenannten Sleaze Rock, dessen Bands jedoch ein anderes Image kultivieren und musikalisch deutlich rauer sind.
Inhaltsverzeichnis
Begriff und Kritik
Der Begriff Glam Metal wurde dem des Glam Rocks entlehnt. Die Bezeichnung „Hair Metal“ entstand aufgrund der langen, auftoupierten und frisierten Haare vieler Musiker dieses Stils[2]; parallel dazu existiert der um einiges später aufgekommene Ausdruck „Poodle Rock“ (Pudel-Rock) oder „Poodle Metal“. Musikalisch gesehen ist der Glam Metal von Elementen wie einfachen Songstrukturen, einprägsamen Refrains, Falsettgesang und oft virtuos- und schnellgespielten Gitarrensoli geprägt. Aufgrund der oft glatten technischen Produktion der Alben (z.Bsp. Dokken - Under Lock And Key) wurde in den typischen Genremagazinen, wie z. B. Metal Hammer, oft der Begriff „überproduziert“ benutzt.
In den Kreisen der Heavy-Metal-Szene wird die Musik der Glam-Metal-Bands häufig als „Poser-Metal“ bezeichnet[3], da dort teilweise die Auffassung herrscht, dass jene Bands unter dem Banner Heavy Metal mehr Wert auf ihr Auftreten und ihre Hitparadenkompatibilität legen würden, als auf die Aussagekraft ihrer Musik.
Geschichte
Als Haupteinflüsse der späteren Glam-Metal-Szene gelten unter anderem Aerosmith, Alice Cooper[4], Angel[5], Cheap Trick, Hanoi Rocks[6], Kiss, Quiet Riot, die New York Dolls[7], Ted Nugent und Van Halen[8], eigentliche Initiatoren der später so genannten Szene waren jedoch hauptsächlich Bands aus Los Angeles wie Mötley Crüe[9], London, Quiet Riot sowie die britischen Wrathchild.[10] Zu weiteren Protagonisten zählten unter anderem Twisted Sister, Dokken, Black 'n Blue und später mit der zweiten Welle ab ca. 1984 Stryper, Poison, Cinderella, Warrant und Slaughter. Ende der 1980er Jahre begann die Tendenz zur raueren Spielart des Sleaze Rock, der sich auch einige Glam-Metal-Bands wie Skid Row oder Mötley Crüe etwa mit Dr. Feelgood anschlossen.
Bis in die frühen 1990er Jahre war Glam Metal in den Charts präsent. Die Musikindustrie überflutete den bereits gesättigten Markt mit immer neuen Bands, die jedoch keine stilistische Weiterentwicklung des Glam Metals brachten und meist als One-Hit-Wonder wieder von der Bildfläche verschwanden. Anfang der 1990er führte der Durchbruch des Grunge - mit Bands wie Soundgarden, Alice in Chains, Nirvana und Pearl Jam - zu einem massiven und abrupten Popularitätsverlust des Glam Metals.[11] Die Grunge-Bands verzichteten auf plakative Virtuosität wie auch auf ein aufwendig gestaltetes Outfit und ließen den glamourösen, auf Massenkompabilität getrimmten Glam Metal durch ihre „Ehrlichkeit“ als oberflächlich und überholt erscheinen.
Nur wenige der Glam-Metal-Bands blieben auch über die 1990er Jahre hinaus kommerziell erfolgreich. In den späten 1990ern kam es zu einem gewissen Revival, während dem sich einige ältere Acts wie Twisted Sister und Skid Row wieder zusammenfanden, aber auch neuere Bands wie z. B. The Darkness und die schwedische Band Crashdïet kommerzielle Erfolge aufweisen konnten.
Neuere, vom Glam Metal stark beeinflusste Bands sind unter anderem Buckcherry, Beautiful Creatures, Crashdïet, Hardcore Superstar und Peep Show. Einige Gruppen wie Dead by April kombinieren Glam Metal mit zeitgenössischem Metalcore.
Einige bekannte Glam-Metal-Bands
- Bon Jovi (in ihrer Frühphase)
- Bonfire
- Britny Fox
- Cinderella
- Crashdïet
- Dangerous Toys
- Dokken
- Faster Pussycat
- Firehouse
- Guns N’ Roses (in ihrer Frühphase)
- Hanoi Rocks
- Hardcore Superstar
- King Kobra
- L. A. Guns
- Lordi
- Mötley Crüe
- Nitro
- Poison
- Quiet Riot
- Ratt
- Rough Cutt
- Roxx Gang
- Skid Row
- Steelheart
- Steel Panther
- Stryper
- Twisted Sister
- W.A.S.P.
- Warrant
- White Tiger
Literatur
- 1001 Albums You Must Hear Before You Die. Quintet Publishing Limited, ISBN 0-7893-1371-5
- Stephen Davis: Watch You Bleed: The Saga of Guns N' Roses. Gotham Books 2008, ISBN 978-1-592-40377-6
- Piero Scaruffi: A History of Rock Music:1951-2000. ¡Universe, Inc. 2003, ISBN 0-595-29565-7
Einzelnachweise
- ↑ http://www.allmusic.com/explore/style/d2693
- ↑ http://www.allmusic.com/explore/style/d2693
- ↑ http://www.breakoutmagazin.de/archiv/aglam2.html
- ↑ Scaruffi 2003, pg. 274, "The idea was corrupted almost immediately by the "shock rock"(or "metal-glam") scene, who owed more to Alice Cooper and Kiss than Deep Purple and Led Zeppelin,"
- ↑ http://www.allmusic.com/album/r70749
- ↑ http://www.breakoutmagazin.de/archiv/aglam2.html
- ↑ Davis 2008 pg 30, "The roots of what became known as glam metal were in the East: the New York Dolls, Aerosmith, KISS, Cheap Trick."
- ↑ Dimery 2006 pg. 412, "In 1999, the RIAA certified Van Halen diamond, for ten million U.S. sales. Purchasers doubtless include every perpetrator of Eightiues "hair metal", but don't damn them. They sinned but, lo, it was great.
- ↑ http://www.breakoutmagazin.de/archiv/aglam2.html
- ↑ http://pluto.spaceports.com/~mot/wrathchild/history.htm
- ↑ http://www.allmusic.com/explore/style/d2693
Siehe auch
- Spinal Tap
- Kategorie:Hair-Metal-Band
Literatur
- Chuck Klosterman: Fargo Rock City, Rockbuch Verlag, Schlüchtern 2007, ISBN 3-927638-38-2
Kategorien:- Stilrichtung des Metal
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- Hard Rock
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