- Glaskokillen
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Als Glaskokillen werden in der Kerntechnik normalerweise die Behälter mit verglasten hochradioaktiven Abfällen aus der Wiederaufarbeitung bezeichnet. Allgemein versteht man unter einer Kokille eine Form zum Gießen metallischer Werkstoffe.
Glaskokillen mit Wiederaufarbeitungsabfällen werden in Verglasungsanlagen produziert, die den Wiederaufarbeitungsanlagen (La Hague, Sellafield, Tscheljabinsk, Tokai-mura) angegliedert sind.
In La Hague wird das mit dem hochradioaktiven Flüssigabfall (HAW) vermischte Glas in zylindrische Behälter aus Edelstahl gefüllt und erstarrt beim Abkühlen. Anschließend wird die HAW-Kokille mit einem Edelstahldeckel verschweißt. Die zylinderförmige Glaskokille hat einen Durchmesser von 43 Zentimeter und eine Höhe von 1,34 Meter. Sie kann ca. 400 Kilogramm (150 Liter) Glasprodukt aufnehmen. Das entspricht der Menge an Spaltprodukten aus drei bis vier wiederaufgearbeiteten Druckwasserreaktor-Brennelementen. In den kommenden Jahren sind insgesamt ca. 3.250 „deutsche“ Kokillen aus Frankreich zurückzunehmen. Aus Sellafield werden etwa 700 Kokillen erwartet.
Das Verglasungsverfahren in Sellafield baut auf dem französischen Verfahren auf. Auch die Glaskokillen haben nahezu dieselben Abmessungen.
Die Glaskokillen werden in Transport- und Lagerbehältern eingestellt und zum Transportbehälterlager Gorleben gebracht. Es wurden bis 2006 zwei Behältertypen eingesetzt: TS 28 V und CASTOR® HAW 20/28 CG. Diese beiden Transport- und Lagerbehälter können - abhängig von der Wärmeleistung der Abfälle - 20 oder 28 Glaskokillen aufnehmen. Mit der Einlagerung 2006 stehen im Transportbehälterlager Gorleben 75 CASTOR® HAW 20/28 CG und ein TS28V mit jeweils 28 Glaskokillen.
Die nach 2006 aus La Hague zurückzuführenden Kokillen haben eine höhere Wärmeleistung von bis zu 2 kW aufgrund höheren Abbrands der wiederaufgearbeiteten Brennelemente. In die bisher verwendeten Behälter hätten deswegen nur jeweils 20 Kokillen eingebracht werden können. Damit wäre gegenüber einer Beladung mit 28 Kokillen die Zahl der benötigten Behälter erheblich angestiegen, und außerdem wären mindestens zwei zusätzliche Rückführungstransporte nötig gewesen. Um dies zu vermeiden wurden neue Behälter entwickelt, die für eine maximale Wärmeleistung von 56 kW ausgelegt sind.
Mit dem HAW-Transport im November 2008 werden elf Behälter vom neuen Typ TN 85 mit jeweils 28 Kokillen von La Hague nach Gorleben transportiert. Bei den Folgetransporten kommen dann Behälter vom Typ CASTOR® HAW28M ebenfalls mit jeweils 28 Kokillen zum Einsatz.
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