- Go-Box
-
Die GO-Box ist ein elektronisches Gerät, das zur Entrichtung der fahrleistungsabhängigen Lkw-Maut in Österreich seit 1. Januar 2004 benötigt wird. Ohne GO-Box kann die vorgeschriebene Maut nicht entrichtet werden. Bei nicht ordnungsgemäßer Entrichtung der Lkw-Maut wird eine Ersatzmaut in Höhe von 220 Euro fällig, zur Feststellung von Mautprellern gibt es sowohl Kontrollen durch die Exekutive und durch Mautaufsichtsorgane der ASFINAG-Maut-Service-GesmbH als auch ein automatisches kamerabasiertes Kontrollsystem. Wird die Zahlung der Ersatzmaut verweigert, wird ein Strafverfahren bei der zuständigen Behörde eingeleitet. Die Verwaltungsstrafe bewegt sich in diesem Falle zwischen 400 und 4.000 Euro. Seit 2006 liegt es aber im Ermessen des kontrollierenden Beamten, beziehungsweise des bearbeitenden Beamten im Falle der Erkennung eines Mautprellers durch das Kamerasystem, ob die Zahlung einer Ersatzmaut angeboten wird oder gleich ein Strafverfahren eingeleitet wird.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Die GO-Box ist hellgrau, hat etwa die Größe einer Zigarettenschachtel (11,5 x 6,5 x 2,7 cm - b x h x t), wiegt rund 100 Gramm und wird durch zwei Klebestreifen an der unteren Innenseite der Windschutzscheibe des mautpflichtigen Fahrzeugs befestigt. GO-Boxen, die ab 2006 ausgegeben werden, haben eine gelbe Unterseite.
Die GO-Box hat vier LED-Leuchtanzeigen (2, 3, 4 und S), einen Taster, sowie einen eingebauten Summer, der zur Ausgabe akustischer Signale dient.
Die GO-Box wird durch eine Batterie betrieben, die rund fünf Jahre halten soll. Sollte die GO-Box nicht mehr funktionieren (Lampen leuchten beim Betätigen des Tasters nicht auf), wird sie kostenlos in jeder Vertriebsstelle ausgetauscht. Das Guthaben und die Daten werden dabei in die Austausch-GO-Box übernommen.
Die GO-Box wird „gratis“ ausgegeben, lediglich ein einmaliges Bearbeitungsentgelt in Höhe von 5 Euro muss entrichtet werden. Bei der Erstausgabe wird das Kfz-Kennzeichen und die Zahlungsart eingegeben. Wenn die GO-Box zerstört wird, ist je nach Alter der GO-Box ein Preis zwischen 60 und 1200 Euro zu bezahlen.
Im europäischen Ausland existieren noch andere Systeme zur Erhebung einer LKW-Maut. Dort kann die GO-Box nicht zur Bezahlung der jeweiligen Maut verwendet werden. Das Gebührenerfassungsgerät Tripon für die LKW-Maut in der Schweiz kann aber an Stelle der GO-Box in Österreich benutzt werden. Mit der deutschen On-Board-Unit soll es in Zukunft auch möglich sein, die Maut im österreichischen System zu begleichen.
Bedienung
Um die eingestellte Kategorie (Achsanzahl) festzustellen, muss man den Taster kurz (unter zwei Sekunden) drücken. Dann leuchtet der Buchstabe „S“ (für „Status“) zusammen mit der eingestellten Kategorie auf.
Um die Kategorie zu verstellen, muss der Taster länger als zwei Sekunden gedrückt werden. Dann leuchtet nur die Zahl auf, für die die GO-Box einbestellt ist und springt dann jeweils um eine Kategorie weiter (2 → 3 → 4 → 2 → 3 …).
Achtung
Das Mitführen der GO-Box auf Autobahnen in einem Fahrzeug, das nicht mautpflichtig ist (z. B. Pkw) führt auch dann zur Verrechnung von Maut, wenn die GO-Box nicht an der Windschutzscheibe montiert ist. Um dies zu vermeiden, ist bei jeder Vertriebsstelle eine Abschirmverpackung aus metallbeschichteter Folie erhältlich, die eine Kontaktaufnahme der GO-Box mit dem Mautbalken unterbindet. So ist das Transportieren der GO-Box (z.B. von der Vertriebsstelle zum Lkw im Servicefall) auch ohne (ungewollte) Mautzahlung möglich.
Wird in einem mautpflichtigem Fahrzeug (LKW/Bus über 3,5 t) auf der Autobahn die GO-Box in der Abschirmverpackung aufbewahrt, kann die notwendige Abbuchung nicht stattfinden und der Fahrer ist als Mautpreller unterwegs. Er riskiert dabei eine Strafe von 220 Euro.
Nachzahlen der hinterzogenen Maut ist in diesem Fall innerhalb von 5 Stunden und im Umkreis von 100km, vom ersten Mautportal welches nicht bezahlt wurde, bei einer GO-Maut Vertriebsstelle (Tankstelle) möglich.
Weblinks
Wikimedia Foundation.