- Godesberger Tunnel
-
Der Bad Godesberger Straßentunnel ist ein zwei Kilometer langer Straßentunnel der B 9. Er führt unter der Innenstadt von Bonn-Bad Godesberg hindurch.
Der am 27. September 1999 eröffnete Tunnel verfügt über zwei nach Fahrtrichtungen getrennte Röhren, die an den beiden Enden in jeweils zwei gemeinsame Ausfahrten münden. Neben den Tunneleinfahrten der B 9 gibt es am südlichen Ende eine Ausfahrt in Richtung Heiderhof und am nördlichen Ende eine Ausfahrt nach Friesdorf.
Erste Pläne zum Bau des Tunnels stammten aus den 1970er-Jahren, als die Bundesregierung begann, sich auf einen längerfristigen Verbleib in der ehemaligen Bundeshauptstadt und heutigen Bundesstadt Bonn einzurichten und deshalb einen Ausbau der Verkehrsinfrastruktur nötig fand. Diese Pläne waren lange Zeit umstritten. Neben den hohen Kosten wurden starke Beeinträchtigungen durch die Bauarbeiten und Nachteile für den Godesberger Einzelhandel befürchtet. Die Baukosten waren zunächst mit 280 Millionen Euro angesetzt gewesen, wurden aber schließlich mit 250 Millionen Euro unterschritten[1].
Der Tunnel zog Neuordnungen im oberirdischen Bad Godesberger Straßennetz mit sich, so wurde z. B. die Koblenzer Straße für den Individualverkehr gesperrt. Bisher hat sich der Tunnel gut bewährt, die Fahrzeugbelastung der Bad Godesberger Innenstadt ist stark zurückgegangen. Er unterquert dicht bebautes Gebiet, die Linke Rheinstrecke und den Tunnel der Stadtbahn nach Bad Godesberg, was die Realisierung erschwerte.
Da der Tunnel nicht über Standstreifen oder Nothaltebuchten verfügt, ist die zulässige Geschwindigkeit durchgehend auf 50 km/h begrenzt. Zur Wahrung der Geschwindigkeitsbegrenzung wurden vier Geschwindigkeitsüberwachungsgeräte installiert. Der Tunnel wird täglich von ungefähr 36.000 Fahrzeugen durchfahren. Beim ADAC-Tunneltest 2004 erhielt der Tunnel die Note „gut“. Die nach schweren Unfällen erhöhten Sicherheitsrichtlinien für Straßentunnel erfüllt der Godesberger Tunnel inzwischen nicht mehr vollständig. Die zur Anpassung an diese Vorgaben notwendigen Bauarbeiten sollen zwischen 2008 und 2009 in zwei Bauphasen bei Kosten von rund 5 Millionen Euro durchgeführt werden.[1]
Der Tunnel als Schutzbau
Der Godesberger Tunnel ist einer der letzten Schutzräume (Bunker), die vom Bund bezuschusst wurden. Insgesamt gibt hier im Notfall Platz für bis zu 7200 Schutzsuchende. Zum Verschließen des Bunkers befinden sich an den Enden der Hauptröhren riesige schwarze Schwenktore. Der Zugang zum Schutzraum ist dann nur noch über Schleusen und Notausgänge möglich. Die beiden Tunnelröhren sind über 2 Querstollen miteinander verbunden. Auch befinden sich zwischen den Röhren die Sozial- und Technikräume. Der Bunker verfügt über entsprechende Einrichtungen zur Sicherstellung der Trinkwasserversorgung. Ein Bezug dieser Schutzeinrichtung erfordert allerdings einige Vorbereitungszeit, da z.B. Lebensmittel erst eingelagert werden müssen.
Einzelnachweise
Quellen
Interessengemeinschaft für historische Militär-, Industrie- und Verkehrsbauten Stadt Bonn
50.6873088888897.152915Koordinaten: 50° 41′ 14″ N, 7° 9′ 10″ O
Wikimedia Foundation.