Goldwaschpfanne

Goldwaschpfanne
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Der Sichertrog eines Diamantenwäschers in Sierra Leone.

Ein Sichertrog, auch als Waschschüssel bezeichnet, ist ein flaches, tellerförmiges Gefäß, mit einem Durchmesser von etwa 30 bis 50 Zentimentern, das zur mechanischen Trennung von Schwermineralen, und besonders von gediegenem Gold, aus aufgeschlämmten Sanden dient. Beim touristischen und hobbymäßigen Goldwaschen hat sich (als Lehnübersetzung aus englisch: goldpan) auch der Name Goldpfanne oder Goldwaschpfanne eingebürgert.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Den Vorläufer des heutigen Sichertroges stellt die hölzerne Saxe oder Sachse dar, die sich wahrscheinlich im 14. Jahrhundert in Böhmen entwickelt hat, und die bereits im 15. Jahrhundert auch in Deutschland bekannt und gebräuchlich war. Georgius Agricola beschreibt sie ausführlich in seinem Hauptwerk De Re Metallica von 1556 (nach der Bearbeitung von Carl Schiffner):

Dieser Sichertrog ist glatt und 2 Finger tief, er ist seiner Form nach einem kleinen Schiffe ähnlich, denn er ist am oberen Teile breiter, am unteren schmäler, in der Mitte befindet sich eine quer verlaufende Rinne, in der sich die reinen Gold- und Silberteilchen ablagern. Der Sand wird, weil er leichter ist, fortgewaschen.

Beziehungsweise:

Der Sichertrog ist niedrig und glatt, denn er wird mit Öl oder einer anderen Art Fett eingerieben, damit nicht die kleinen Goldstäubchen an ihm hängenbleiben; auch wird er mit Ruß schwarz gefärbt, damit das Gold besser gesehen wird. Außerdem ist der Sichertrog unten in der Mitte zu beiden Seiten etwas eingekerbt, so dass er mit den Händen sicher erfasst, gehalten und bewegt werden kann. Auf diese Weise sammeln sich die Goldkörnchen oder Stückchen am hinteren Teil des Sichertroges an und wandern, wenn der hintere Teil mit der Hand gestoßen wird, wie es zu geschehen pflegt, allmählich in den vorderen Teil. In dieser Weise wäscht man besonders in Mähren das Gold.

Um größere Sandmengen aufarbeiten zu können, wurden zuweilen bis zu 150 Zentimeter lange Sichertröge in Gestellen an Seilen aufgehängt und geschwenkt.

Funktionsweise

Heute besitzen die Sichertröge meist einen gestuften oder geriffelten Boden, der die Trennung der verschiedenen Minerale erleichtert, und bestehen aus Materialien wie Stahl, Holz oder Kunststoff. Die Kunstoffpfannen haben sich heute für den Hobbygoldsucher wie auch für den Profi durchgesetzt.

Beim Waschen wird der Aushub oder das Sediment aus fließenden Gewässern durch ein Sieb in den Sichertrog gegeben und mit Wasser versehen. Die Pfanne wird in sanfte Drehbewegungen versetzt. Durch das Ausnutzen der Zentrifugalkräfte, und des unterschiedlichen spezifischen Gewichts der verschiedenen Minerale, bewegen sich die leichteren Bestandteile nach außen, während die schwereren Bestandteile, wie Schwermetalle, größere Kiesbrocken, dunkle Sande, Gold und Platin in der Mitte verbleiben, allerdings auch das sogenannte Katzengold. Die sich früh absetzenden Bestandteile werden abgegossen. Größere Brocken, wie Kies werden mit der Hand entfernt. Anschließend wird durch vorsichtige Schwingbewegungen weiter getrennt, die Schwemmsande werden beim sogenannten "Abziehen" per Hand abgetrennt. Der Vorgang wird mehrfach wiederholt.

Bei dem Vorgang wird die sehr hohe Dichte des Goldes (19300 kg/m3) ausgenutzt, die das Gold zuletzt in der Goldwaschpfanne verbleiben lässt. Die übrigen leichteren Bestandteile werden ausgespült.

Verwendung

Sichertröge werden heutzutage durchaus nicht nur von Amateurgoldsuchern verwendet. In der professionellen und halbprofessionele Goldwäscherei hat sich zwar inzwischen die Goldwaschrinne durchgesetzt, aber besonders in den so genannten Entwicklungsländern werden Sichertröge noch häufig zur handwerklichen Ausbeutung von Seifenlagerstätten benutzt, wie zum Beispiel von Diamanten, edlen Beryllen (Smaragd, Aquamarin, etc), sowie von edlen Korunden (Rubin, Saphir, etc).

Ein Prospektor nimmt Flusssedimentproben mit einem Sichertrog.

Ebenso gehört das systematische Waschen von Bach- und Flusssedimenten noch immer zu den grundlegenden Probennahmetechniken in der Frühphase (Reconnaissance) der Suche nach neuen Rohstofflagerstätten (Prospektion). Hierbei wird das gewonnene Sedimentkonzentrat anschließend in ein geeignetes Labor geschickt und auf seine geochemischen Bestandteile hin analysiert.

Beim Goldwaschen mit der Pfanne gilt in Deutschland eine Tagesausbeute von 200 Milligramm - was etwa einem Stundenlohn von 50 Cent entspricht- als ein gutes Ergebnis. Das Goldwaschen mit der Pfanne hat daher in Deutschland vor allem touristische Bedeutung.

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