Goldwäscherei

Goldwäscherei
Goldwaschen

Goldwaschen bezeichnet die mechanische Trennung von Waschgold, Schwermineralien und taubem Gestein in fließendem Wasser. Es gibt sehr viele Arten des Goldwaschens, von Hand oder mit Maschinen, von denen das Waschen mit der Pfanne und die Verwendung von Goldwaschrinnen die beiden wichtigsten sind.

Inhaltsverzeichnis

Geschichtliches

Goldwaschen bei Karlsruhe, frühes 19. Jh.

Das Waschen von Gold stellt eine der ältesten Arten der Goldgewinnung überhaupt dar (in Mitteleuropa besonders in Böhmen). Im 14./15. Jahrhundert war der Goldberg von Rauris ein großes Goldabbaugebiet Mitteleuropas. 10 % der weltweiten Goldproduktion wurden hier mit bis zu 3000 Knappen am Berg abgebaut. Der letzte Knappe am Goldberg in Rauris war bis 1891 Ignaz Rojacher, dessen Name auch eng mit dem Observatorium am Hohen Sonnblick verbunden ist. Heute lohnt sich der Abbau von Gold in den Hohen Tauern nicht mehr. Der letzte berufsmäßige Goldwäscher war Hans Schabauer, der von 1949 bis 1961 noch eine Goldwaschanlage betrieb und damit seinen Unterhalt bestritt.

Goldwaschen mit einer Pfanne

Goldwaschpfanne

Gold wird, entgegen der landläufigen Meinung, nicht gesiebt. Das Gold ist nämlich meistens nicht in großen Nuggets vorhanden, sondern in sogenannten Goldflitter. Das Sieben ist nur eine Vorsortierung der großen Bestandteile des Materials, die im Allgemeinen nicht aus Gold sind. Beim Goldwaschen mit der Pfanne wird waschgoldhaltiges Material in eine meist runde Pfanne gefüllt und unter Beimischung von Wasser in ebenen Bewegungen zur Oberfläche geschüttelt. Dabei sortieren sich die Materialien in der Pfanne nach ihrer Dichte. Die schwersten Materialien sammeln sich unten, die leichteren oben. Beim Wegspülen der leichten, oberen Schicht und mehrmaliger Wiederholung des Vorgangs konzentriert sich das Material auf seine Schwerebestandteile (Gold, Blei, Silber, Platin, Schwermineralien etc.). Dieser sogenannte Black Sand kann jetzt weiter bis auf das pure Gold konzentriert, oder in Maschinen (Rütteltisch, Feinwaschrinne, etc) weiter verarbeitet werden.

Goldwaschen mit einer Waschrinne

Goldwaschen in Lappland
Goldwäscher bei Puerto Maldonado in Peru

Eine Goldwaschrinne ist ein Strömungskanal, in dem die Konzentration auf Grund des Auftriebsunterschieds von Sand (Dichte: 2,5), Schwermineralien (Dichte 3 bis 6), Eisen (Dichte: 8), Blei (Dichte 11) und Gold (Dichte 19,8) vorgenommen wird. Die Technik ist ca 4000 Jahre alt und die Haupttechnik der Waschgoldgewinnung insgesamt. Die Rinnen sind dabei zwischen 0,5 und 200 m lang und 0,1 bis 5 m breit. Die technischen Vorgänge sind recht komplex, da die Strömung in einer Goldwaschrinne sehr unterschiedlich ist. Der Konzentrationsvorgang beruht auf dem unterschiedlichen Verhalten von unterschiedlich dichten Materialien in einer geschichteten, laminaren Strömung. In Gebieten mit geringer Strömung lagern sich die in der Rinne transportierten Materialien ab und verdrängen sich gegenseitig, je nach Dichte. Die technische Umsetzung dagegen ist sehr einfach: in einen U-förmigen Strömungskanal werden quer zur Strömungsrichtung flache Hindernisse (Riffel) eingefügt, hinter denen sich die Schwerebestandteile ablagern können.

Andere Arten der Goldgewinnung

Das Goldwaschen sollte nicht mit der Förderung von Gold aus einer Goldmine verwechselt werden. Eine Goldmine fördert primäres, also noch nicht frei zugängliches Gold, wohin gegen Waschgold als sekundäres Gold bezeichnet wird, das bereits aus seinem Urgestein herauserodiert ist und sich jetzt in Flüssen und Geröllhalden sammelt.

Goldwäscherbrunnen in Goldscheuer

Siehe auch


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