Gollupken

Gollupken

Golubka (deutsch: Gollupken, 1938–1945 Lübeckfelde) ist ein zur Gemeinde Kalinowo zählendes Dorf im nordöstlichen Masuren in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren, Landkreis Ełk.

Geographie

Das Dorf befindet sich rund acht Kilometer westlich der Ortschaft Kalinowo (deutsch Kallinowen) an der Fernstraße 16 von Ełk über Wysokie nach Kalinowo. Die Kreisstadt Ełk liegt zehn Kilometer weiter westlich. Die Ortschaft hat ihre Lage südlich des Gollensees.

Geschichte

Der Ort Gollubken wurde im Jahr 1505 erstmals urkundlich erwähnt. Grundlage der Gründung war ausgehend durch Binnenwanderung von der Ordensburg Lyck aus die Errichtung eines sogenannten Pflügerdorfes, auch Oratzen genannt, die weitgehend direkt dem König unterstehend frei von Privilegien waren und auch keinen Schulzen besaßen. Der Name des Ortes leitet sich von dem polnischen Wort für Taube ab. Ein Bezug befindet sich hier namentlich zum benachbarten 1440 erstmals urkundlich erwähnten Gollubien, dem Stamm- und Familiensitz der Familie Rogalla von Rogale (oder: Rogala Rogalski), ab 1740 Rogalla von Bieberstein war. In der Anfangszeit wurde der Ort unter den Namen Monethen geführt. Schon recht früh war eine Windmühle im Ort verzeichnet.

Der Ort war dem Kirchspiel sowie später auch dem Standesamtsbezirk Pissanitzen zugeordnet.

1656 erfuhr die Region um Kallinowen herum und damit auch Gollubken durch den Einfall der mit Polen verbündeten Tataren weitgehende Zerstörung.

1740 erhielt Gollubken eine eigene Schule, die bei ihrer Einrichtung 22 Schüler und einen Lehrer aufwies. 1771 wurde im Ort ein Daniel Michalczyk als Besitzer über 1½ Hufen erwähnt.

Um 1785 herum änderte sich die Schreibweise des Ortes von Gollubken in Gollupken.

Am 27. Mai 1874 wurde im Zuge einer preußischen Gemeindereform neu ein Amtsbezirk Gollupken gebildet, der die Gemeinden Gollubien A, Gollubien B, Gollupken, Groß Skomentnen, Klein Skomentnen, Mikolayken, Saborowen, Szczudlen und eben auch Wyssocken umfasste.

Am 1. Dezember 1910 umfasste Gollupken 346 Einwohner.

1933 waren in Gollupken 378 Einwohner verzeichnet.

Gollupken wurde am 16. Juli 1938 im Zuge der massiven Eindeutschung masurischer Ortsnamen baltischer oder slawischer Herkunft in Lübeckfelde umbenannt.

1938 wurde durch analoge Umbenennung aus dem Amtsbezirk Gollupken der Amtsbezirk Lübeckfelde, der dann die sieben Gemeinden neueren Namens Georgsfelde, Gollen, Lübeckfelde, Reichenwalde (Ostpr.), Skomanten, Thomken und Waltershöhe umfasste.

1939 hatte Lübeckfelde (Gollupken) nur noch 348 Einwohner.

Letzter Amtsvorsteher in Lübeckfelde von 1938 bis 1945 war der vormalige Lycker Kreistagsabgeordnete Fritz Willutzki (NSDAP).

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 fiel das zum Deutschen Reich (Ostpreußen), Regierungsbezirk Allenstein, Landkreis Lyck gehörende Lübeckfelde an Polen. Die ansässige deutsche Bevölkerung wurde, soweit sie nicht geflüchtet war, nach 1945 größtenteils vertrieben bzw. ausgesiedelt und neben der angestammten polnisch-masurischen Minderheit durch Neubürger aus anderen Teilen Polens ersetzt. Der Ort Lübeckfelde wurde in der polnischen Schreibweise des historischen Ortsnamens Gollupken in Golubka umbenannt.

Erster Bürgermeister nach 1945 in Golubka war Eugeniusz Makarewicz. Aus deutscher Zeit besteht bis heute noch teilweise erhalten ein evangelischer Friedhof.

Von 1975 bis 1998 gehörte Golubka zur damaligen Woiwodschaft Suwałki, kam dann 1999 zur neu gebildeten Woiwodschaft Ermland-Masuren.

Mit Stand von 2006 leben in Golubka heute 1200 Einwohner.

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