Golubie

Golubie

Golubie (deutsch: Gollubien, 1938-1945 Gollen) ist ein zur Gemeinde Kalinowo zählendes Dorf im nordöstlichen Masuren in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren, Landkreis Ełk.

Das Dorf befindet sich rund 10 Kilometer nordwestlich der Ortschaft Kalinowo (deutsch Kallinowen) an einer von der Fernstraße 16 bei Wysokie nördlich abgehenden Landstraße. Es liegt am Nordufer des Gollensees.

Geschichte

Der Ort Gollubien wurde im Jahr 1440 erstmals urkundlich erwähnt als hiermit ein aus Masowien stammender Jacob Rogal(l)a belehnt wurde. Der Name des Ortes leitet sich von dem polnischen Wort für Taube ab.

1599 wurden schließlich die Besitzer von Gollubien als Familie Rogalla von Rogale (oder: Rogala Rogalski), ab 1740 Rogalla von Bieberstein, offiziell in ihren Adelsrechten mitsamt des Stammwappens bestätigt und gelten seitdem als eines der alten ostpreußischen Adelsgeschlechter, die in Gollubien bis 1945 ihren Stamm- und Familiensitz hatten.

1656 erfuhr die Region um Kallinowen herum und damit auch Gollubien durch den Einfall der mit Polen verbündeten Tataren weitgehende Zerstörung.

Der Ort teilte sich lange Zeit verwaltungstechnisch in Gollubien A und Gollubien B. Gollubien A war dem Kirchspiel Lyck, Gollubien B mitsamt dem südlich gelegenen Gut Karolinenthal dem Kirchspiel in Pissanitzen zugeordnet.

Am 27. Mai 1874 wurde im Zuge einer preußischen Gemeindereform neu ein Amtsbezirk Gollupken gebildet, der die Gemeinden Gollubien A, Gollubien B, Gollupken, Groß Skomentnen, Klein Skomentnen, Mikolayken, Saborowen, Szczudlen und eben auch Wyssocken umfasste.

1910 hatte Gollubien A 180, Gollubien B 143, also zusammen insgesamt noch 323 Einwohner.

1933 waren in Gollubien 304 Einwohner verzeichnet.

Gollubien wurde am 16. Juli 1938 im Zuge der massiven Eindeutschung von Ortsnamen masurischer, polnischer oder litauischer Herkunft in Gollen umbenannt.

1938 wurde durch analoge Umbenennung aus dem Amtsbezirk Gollupken der Amtsbezirk Lübeckfelde, der dann die sieben Gemeinden neueren Namens Georgsfelde, Gollen, Lübeckfelde, Reichenwalde (Ostpr.), Skomanten, Thomken und Waltershöhe umfasste.

1939 hatte Gollen nur noch 287 Einwohner.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 fiel das zum Deutschen Reich (Ostpreußen), Regierungsbezirk Allenstein, Landkreis Lyck gehörende Gollen an Polen. Die ansässige deutsche Bevölkerung wurde, soweit sie nicht geflüchtet war, nach 1945 größtenteils vertrieben und neben der angestammten masurischen Minderheit durch Neubürger aus anderen Teilen Polens ersetzt. Der Ort wurde in Golubie umbenannt.

Von 1975 bis 1998 gehörte Golubie zur damaligen Woiwodschaft Suwałki, kam dann 1999 zur neu gebildeten Woiwodschaft Ermland-Masuren.


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