Szczudły

Szczudły

Szczudły (deutsch: Szczudlen, 1936-1945 Georgsfelde) ist ein zur Gemeinde Kalinowo zählendes Dorf im nordöstlichen Masuren in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren, Landkreis Ełk.

Geographie

Das Dorf befindet sich rund 9 Kilometer Luftlinie westlich der Ortschaft Kalinowo (deutsch Kallinowen) an einer von der Fernstraße 16 bei Golubka nördlich abgehenden Landstraße. Es erstreckt sich ein Kilometer südwestlich von Golubie entlang des Westufers des 0,83 km² großen Gollensees (Jezioro Gulubie). Die Kreisstadt Ełk (deutsch: Lyck) liegt neun Kilometer südwestlich von Szczudły.

Geschichte

Der Name Szczudlen leitet sich vermutlich aus dem slawischen Wort szczudło für die Stelze ab, sinngemäß für auf Stelzen gebaut, was auf die früher eher morastige Beschaffenheit des besiedelten Uferabschnittes hindeuten würde.

Szczudlen war historisch dem Kirchspiel Lyck zugeordnet.

Am 27. Mai 1874 wurde im Zuge einer preußischen Gemeindereform neu ein Amtsbezirk Gollupken gebildet, der die Gemeinden Gollubien A, Gollubien B, Gollupken, Groß Skomentnen, Klein Skomentnen, Mikolayken, Saborowen, Szczudlen und eben auch Wyssocken umfasste.

Am 1. Januar 1910 hatte Szczudlen noch 126 Einwohner.

1933 waren in Szczudlen nur noch 90 Einwohner verzeichnet.

Szczudlen wurde am 23. Mai 1936 im Zuge der massiven Eindeutschung masurischer Ortsnamen baltischer oder slawischer Herkunft in Georgsfelde umbenannt.

1938 wurde durch Umbenennung Gollupkens in Lübeckfelde analog auch aus dem Amtsbezirk Gollupken der Amtsbezirk Lübeckfelde, der dann die sieben Gemeinden neueren Namens Georgsfelde, Gollen, Lübeckfelde, Reichenwalde (Ostpr.), Skomanten, Thomken und Waltershöhe umfasste.

1939 hatte Georgsfelde (Szczudlen) 93 Einwohner.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 fiel das zum Deutschen Reich (Ostpreußen), Regierungsbezirk Allenstein, Landkreis Lyck gehörende Georgsfelde an Polen. Die ansässige deutsche Bevölkerung wurde, soweit sie nicht geflüchtet war, nach 1945 größtenteils vertrieben und neben der angestammten masurischen Minderheit durch Neubürger aus anderen Teilen Polens ersetzt. Der Ort wurde in Szczudły umbenannt.

Von 1975 bis 1998 gehörte Szczudły zur damaligen Woiwodschaft Suwałki, kam dann 1999 zur neu gebildeten Woiwodschaft Ermland-Masuren.


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