Gotthilf Heinrich Schubert

Gotthilf Heinrich Schubert
Gotthilf Heinrich von Schubert

Gotthilf Heinrich von Schubert (* 26. April 1780 in Hohenstein; † 30. Juni 1860 in Laufzorn bei München) war ein deutscher Arzt, Naturforscher und Naturphilosoph der Romantik. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Schub.“.

Leben

Er begann zuerst Theologie zu studieren, wechselte aber 1801 zur Medizin und ließ sich anschließend als praktizierender Arzt in Altenburg (Thüringen) nieder. Er gab seine Praxis allerdings auf und widmete sich in Dresden einer freien wissenschaftlichen Tätigkeit. 1809 wurde er Direktor der Realschule in Nürnberg, 1816 Erzieher der Kinder des Großherzogs Ludwig von Mecklenburg-Schwerin in Ludwigslust.

Er hielt vielbeachtete Vorträge über die Nachtseiten der Naturwissenschaft (animalischer Magnetismus, Hellsehen, Träume). 1819 bekam er in Erlangen einen Lehrstuhl für Naturgeschichte. Er las dort u. a. über Botanik, Geognosie, Mineralogie und Forstwissenschaften und wechselte 1827 letztmalig seinen Wohnort, da er als Professor für Allgemeine Naturgeschichte nach München berufen wurde, wo er in Lorenz Oken einen erbitterten Gegner fand. 1836/1837 leitete er eine Expedition nach Palästina, wo zoologisches und botanisches Material gesammelt wurde. Dabei wurde auch die Erkenntnis gewonnen, dass es sich beim Toten Meer um eine knapp 400 m tiefe Depression handelt.

Schubert galt als Genie der Freundschaft.

Werk

Sein Interesse galt einer religiös fundierten Gesamtdeutung des Kosmos. Sein 1814 erschienenes Hauptwerk Die Symbolik des Traumes gehörte zu den einflussreichsten Büchern seiner Zeit, dessen Wirkung über E. T. A. Hoffmann bis zu Sigmund Freud und C. G. Jung reicht. Angeregt von den Philosophen der Romantik, erschloss Schubert seinen Schülern im Verweis auf die Spuren Gottes in der Natur und in der menschlichen Seele ein „erweckliches Christentum“ von ökumenischer Weite. Durch seine Synthese von einfachem Bibelglauben und Schellingscher Naturphilosophie wurde er schließlich zu einem erfolgreichen Überwinder der Spätaufklärung. In seinem 1830 erschienenen Werk Die Geschichte der Seele, unternahm Schubert einen letzten Versuch, die romantisch-idealistische Natur- und Kulturphilosophie Herders und Schellings einer christlichen Gesamtdeutung zu unterziehen.

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