Gottschalk Schultze

Gottschalk Schultze

Abdias Prätorius, auch Gottschalk Schultze (* 28. März 1524 in Salzwedel; † 9. Januar 1573 in Wittenberg) war ein evangelischer Theologe und Reformator.

Leben

Als Sohn eines Kaufmanns besuchte Prätorius die Schule in seiner Heimatstadt und in Magdeburg. Dann begann er sein Studium an den Universitäten Frankfurt (Oder) und Wittenberg. An der Leucorea schloss er sich Philipp Melanchthon an und blieb sein Leben lang dessen treuer Schüler. Seine Arbeit begann er im Schuldienst: 1544 als Lehrer in Salzwedel, 1548 als Rektor der Lateinschule, 1553 in gleicher Eigenschaft in Magdeburg.

Neben seiner pädagogischen Arbeit verfasste er Schulbücher und richtete öffentliche Disputationen ein. Prätorius muss als Schulmann ein guter Praktiker gewesen sein. Da ihm sein Vorname lästig wurde, änderte er ihn in Abdias. 1558 wurde er als Professor nach Frankfurt berufen. In dieser Zeit trat er neben Georg Buchholzer als Wortführer der Philippisten hervor. Kurfürst Joachim II. neigte der Gegenseite zu. Als sich hier der Majoristische Streit wiederholte, wurde die philippistische Minderheit abgetan.

An der Universität konnte Prätorius nicht bleiben. Der Kurfürst konnte auf den Sprachkundigen und gewandten Diplomaten nicht verzichten. Als er aber eine scharfe Rede gegen die Philippisten hielt (19. April 1563), zog Prätorius die Konsequenzen und siedelte nach Wittenberg über, wo er in der Artistischen Fakultät tätig werden konnte. Als seine erste Frau starb, heiratete er in Berlin 1565 die Tochter des Georg Sabinus, eine Enkelin Melanchthons. Seine Arbeit teilte sich zwischen Wittenberg und Berlin. Noch nicht 50 Jahre alt, starb er am hitzigen Fieber.

Literatur


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