- Graggenau
-
Als Platzl wird in München sowohl die platzähnlich erweiterte Straße nordöstlich des Marienplatzes, wie auch die ehemals dort gelegene gleichnamige Gast- und Theaterstätte bezeichnet.
Straße
Seit mindestens 1780 besteht dieser Altmünchner Straßenname. Er bezeichnet die platzartige Erweiterung der dort endenden nördlichen Orlandostraße. Im Zeitraum von 1368 bis zum Jahr 1805 wurde dieser Platz in den Münchner Steuer- und Gerichtsbüchern auch mit Graggenau bezeichnet. Das berühmteste Gebäude am Platzl ist wohl das Hofbräuhaus. In unmittelbarer Nähe davon gruppieren sich weitere Lokalitäten wie Alfons Schuhbecks Südtiroler Stuben, das Platzl Hotel und ein Hard Rock Cafe.
Seit dem 19. Jahrhundert sind schlagende Verbindungen am Platzl beheimatet.
So waren bzw. sind die Corps Bavaria, Corps Makaria, Corps Franconia, Corps Rheno-Palatia München, Corps Hercynia, Corps Vitruvia, Corps Cisaria ebenso wie die Burschenschaft Rhenania am Platzl heimisch.
Heute sind von den aufgezählten Verbindungen noch die zwei Kösener Corps Rheno-Palatia und Hercynia, sowie die beiden Weinheimer Corps Vitruvia und Cisaria am Platzl vertreten.
Alle hier genannten Corps bestehen bis heute und sind Mitglieder des Münchner SC (MSC), wobei Franconia und Bavaria nach Bogenhausen zogen und Makaria eine Villa in Schwabing ihr eigen nennt.
Die Burschenschaft Rhenania fusionierte mit der Burschenschaft Arminia zur Burschenschaft Arminia-Rhenania und ist heute im Besitz eines Hauses in Bogenhausen
Theater
Das Theater am Platzl bot von 1901 bis zu seiner Schließung im Jahr 1999 vor allem Volkssängern eine Bühne. Direktoren in der 98-jährigen Geschichte waren so bekannte Originale wie der Weiß Ferdl, Michl Lang und danach Ludwig Schmid-Wildy.
Literatur
- Cornelia Oelwein: Das Münchner Platzl – Lebensfreude im Quadrat, München 2003, ISBN 3-928432-34-6
48.13805555555611.58Koordinaten: 48° 8′ 17″ N, 11° 34′ 48″ O
Wikimedia Foundation.