Graham Vivian Sutherland

Graham Vivian Sutherland

Graham Vivian Sutherland (* 24. August 1903 in Streatham, London; † 17. Februar 1980 ebenda) war ein britischer Maler. Er hat zahlreiche expressionistische Gemälde gefertigt. Seine Malerei zeichnete sich durch abstrakt-surrealistische Elemente aus. Später wurde er als Porträt-Maler bekannt.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

Graham Vivian Sutherland, Sohn eines Londoner Rechtsanwalts, bekam seine schulische Ausbildung am Epsom College in Surrey. Er bildete sich 1920 bis 1921 als Ingenieur bei den Midland Railway Works (Eisenbahn) in Derby aus, bevor er von 1921 bis 1926 Radierung am „Goldsmith’s College School of Art“ in London studierte. Hier ließ er sich vor allem in graphischen Techniken ausbilden, wodurch er von 1927 bis 1929 zum Lehrer für graphische Techniken an der Chelsea School of Art befördert wurde.

Nach seiner Konvertierung zum römisch-katholischen Glauben 1926 heiratete er im Jahr 1927 Kathleen Barry. Ab dem Jahre 1935 begann seine eigentliche malerische Tätigkeit. Vornehmlich malte er Landschaftsgemälde und zeigte in seinen Arbeiten ein Affinität zu den Werken von Paul Nash. Vor allem in den Düsteren Mooren, in den wüsten Steinfeldern der Atlantikküste von Pembrokeshire und Cornwall hatte er seine seelisch ihm gemäße Landschaftsumgebung gefunden. [1] Sutherland zeigt in seinen Bildern natürliche Formen, die er abstrahierte bis hin zu Anklängen an den Surrealismus.

Im Jahr 1936 steuerte er Werke zu der Internationalen Surrealisten Ausstellung in London bei. Auf Anregung von Kenneth Clark wurde Sutherland 1940 (bis 1945) offizieller Kriegsmaler im Zweiten Weltkrieg. In dieser Zeit und kurz nach dem Krieg (1945/1946) lernte Sutherland Francis Bacon kennen, mit dem ihn (und seine Frau Kathleen) fortan eine feste Freundschaft verband. In den späten 40er und beginnenden 50er Jahren stellten beide Maler ihre Werke mehrere Male gemeinsam aus. Sutherland Kunst zeigte sich in den 50er Jahren von Bacons Werken stilistisch beeinflusst.

Im Jahr 1941 hat Sutherland (zusammen mit Henry Moore und John Piper) seine erste Retrospektive in „Temple Newsam“, Leeds. Im Jahr 1946 folgt schließlich seine erste Einzelausstellung in New York in der „Buchholz Gallery“. Von 1947 bis in die 60er Jahre wird seine künstlerische Arbeit vom Leben in Südfrankreich inspiriert, wo er auf Pablo Picasso und Henri Matisse traf, und wo er schließlich in Menton im Jahr 1955 eine Villa kaufte.

Ende der 50er Jahre begann Sutherland Porträts zu malen, auch z.B. von Winston Churchill (das auf Veranlassung von Churchills Frau vernichtet wurde). Die "National Portrait Gallery" in London veranstaltete 1977 eine große Retrospektive mit Sutherlands Porträts.

Graham Sutherland war mit seinen Werken auf der documenta 1 im Jahr 1955, auf der documenta II 1959 und auch auf der documenta III 1964 in Kassel vertreten. Wichtige Retrospektiven seines künstlerischen Schaffens fanden in der Tate Gallery in London im Jahr 1982, in Frankreich 1998, und in der Dulwich Picture Gallery in London im Jahr 2005 statt.

Literatur

  • Wieland Schmied: GegenwartEwigkeit. Spuren des Transzendenten in der Kunst unserer Zeit, Martin-Gropius-Bau, Berlin 7. April bis 24. Juni 1990, Edition Cantz, Stuttgart 1990; ISBN 3-89322-179-4
  • Diether Rudloff: Unvollendete Schoepfung. Kuenstlertum im zwanzigsten Jahrhundert, Stuttgart 1982, Urachhaus, ISBN 3-87838-368-1

Einzelnachweise

  1. Diether Rudloff: Unvollendete Schoepfung. Kuenstlertum im zwanzigsten Jahrhundert, Stuttgart 1982, S. 113

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