- Grand Solar Plan
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Solar Grand Plan ist eine strategische Zukunftsstudie von Zweibel, Mason und Fthenakis[1] zur Deckung des Strombedarfes der USA aus Sonnenkraftwerken in den südwestlichen Bundesstaaten der Vereinigten Staaten. Eine vergleichbare Vision für Europa entwirft die Trans-Mediterranean Renewable Energy Cooperation.
Inhaltsverzeichnis
Technische Umsetzung
Die Studie unterstellt am Ausgangspunkt, dass im Jahre 2050 nicht mehr ausreichend fossile Energie zur Stromerzeugung zur Verfügung steht. Für die Deckung des Strombedarfes ist demnach in den Jahren 2020 bis 2050 die Nutzung 80.000 km² (Fläche Österreichs) in den USA für Solarkraftwerke notwendig. Geplant ist, ein Fünftel der Energie aus solarthermischen Kraftwerken zu gewinnen, die übrigen vier Fünftel aus Solarzellen. Der so erzeugte Strom kann mit Hilfe eines den amerikanischen Highways entlang errichteten Gleichstromnetzes in die Nähe der Ballungszentren abtransportiert werden. Der Studie zufolge wird die überschüssige Energie in Kavernen oder stillgelegten Bergwerken in Form von Druckluft gespeichert und zu den Spitzenlastzeiten wieder in Strom zurück verwandelt. Dazu geeignete geologische Formationen sind in den USA in der Nähe vieler Ballungszentren vorhanden. Die Technik dafür ist nach Ansicht der Autoren vorhanden, einfach herstellbar sowie bewährt und arbeitet zuverlässig. Eine ähnliche Studie mit Namen Desertec für die Stromversorgung Europas aus der Sahara ist von TREC ausgearbeitet worden.
Finanzierung, Nutzen und Kritik
Die Investitionen werden von Privatinvestoren erbracht. Die Nettokosten der Errichtung werden über 30 Jahre verteilt auf 420 Mrd. $ geschätzt.Das entspricht knapp einem jährlichen Verteidigungshaushalt der USA. Ziel ist die Produktion von Strom zu einem Kilowattpreis von 5 Dollar-Cent. Der Studie zufolge muss de Regierung die Anlaufverluste durch Darlehen, eine Abnahmegarantie und einen Zuschuss ausgleichen. Die Umsetzung vollzieht sich danach in zwei Stufen, einer Anlaufstufe bis 2020 und einer Ausbaustufe bis 2050. In der Anlaufstufe werden jährlich 1,5 Gigawatt Kapazität installiert. Dies entspricht der Leistung eines großen Kernkraftwerkes. Für die Ausbaustufe wird jährlich eine Installation von 5 Gigawatt geplant. Das entspricht etwa drei Kernkraftwerken und dem Ausbau der Stromerzeugung der USA in den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts.
Der Nutzen ist insbesondere strategischer Natur. Wird das Ausbauziel erreicht, entfällt durch die spürbare Verminderung des Ölverbrauchs ein großer Teil der bisherigen Ölimporte und damit das Außenhandelsdefizit der USA[2]. Daraus folgt auch ein wesentlich geringerer militärischer Aufwand zur Sicherung des Zuganges zu den Ölquellen. Ferner nähme der Ausstoß an Kohlendioxid deutlich ab, ohne dass die Bevölkerung ihren Komfort oder Energieverbrauch einschränken müsste.
Die Kritik richtet sich insbesondere gegen den zentralistischen Ansatz, der den Gewinninteressen der Energieversorger diene.[3] Dezentrale Ansätze der Energieversorgung würden dann nicht weiter verfolgt. Die Autoren selbst sehen im politischen Willen der US-Bevölkerung den kritischen Erfolgsfaktor, da es in den USA am öffentlichen Bewusstsein dafür fehle.
Weblinks
- Spektrum der Wissenschaft digital vom 21.02.2008 "Amerikas Weg ins solare Zeitalter" - Deutsche Übersetzung des Grand Solar Plan
Quellen
- ↑ "A solar grand plan", Scientific American, Dezember 2007
- ↑ "Die Vereinigten Staaten auf Ölentzug", Darstellung der außenwirtschaftlichen Vorteile für die USA, Juli 2008
- ↑ "Grand Solar Plan", Kommentar von Dr. Alexander T. Stadie, Dezember 2007
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