- Grauelsbaum
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Karlsruhe Landkreis: Rastatt Höhe: 127 m ü. NN Fläche: 27,62 km² Einwohner: 5018 (31. Dez. 2007)[1] Bevölkerungsdichte: 182 Einwohner je km² Postleitzahl: 77839 Vorwahl: 07227 Kfz-Kennzeichen: RA Gemeindeschlüssel: 08 2 16 028 Adresse der Stadtverwaltung: Hauptstraße 15
77839 LichtenauWebpräsenz: Bürgermeister: Rolf Karrais Lichtenau ist eine Stadt in Baden-Württemberg und gehört zum Landkreis Rastatt.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Lichtenau liegt in Baden-Württemberg in der Oberrheinischen Tiefebene direkt am Rhein zwischen Rastatt und Kehl im Hanauerland.
Nachbargemeinden
Die Stadt grenzt im Norden an Rheinmünster, im Osten an Ottersweier, im Süden an die Stadt Achern und die Stadt Rheinau, beide im Ortenaukreis. Im Westen grenzt das Stadtgebiet an den Rhein der hier die Grenze zu Frankreich bildet.
Gemeindegliederung
Zur Stadt Lichtenau gehören die ehemaligen Gemeinden Grauelsbaum, Muckenschopf, Scherzheim und Ulm. Zu den ehemaligen Gemeinden Grauelsbaum, Muckenschopf, Scherzheim und Ulm gehören jeweils nur die gleichnamigen Dörfer. Zur Stadt Lichtenau in den Grenzen vom 31. Dezember 1971 gehören die Stadt Lichtenau, das Gehöft Benshurst-Höfe und die Häuser Stromwarthaus und Neufeld.
In der Stadt Lichtenau in den Grenzen vom 31. Dezember 1971 liegt die Wüstung Reinhardsau und im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Ulm möglicherweiße Unden, diese Nennung bezieht sich wahrscheinlich jedoch auf das einst rechtsrheinische und heute linksrheinische, französische Dalhunden.[2]Wappen
Lichtenau
Scherzheim
Ulm
Muckenschopf
GrauelsbaumGeschichte
Die Stadt geht zurück auf eine Wasserburg, die der Bischof von Straßburg hier in den Jahren 1293 bis 1296 errichten, und den Ort mit Wall, Graben und Mauer umgeben ließ. Im Jahre 1300 wurden Lichtenau die Stadtrechte verliehen. Bis zur Schleifung 1686 war Lichtenau eine Feste. Durch das Erlöschen der Grafen von Hanau-Lichtenau wurde die Stadt 1736 hessisch und kam 1803 mit dem Hanauerland an das Großherzogtum Baden. Dort gehörte das Gebiet (bis auf den heutigen Stadtteil Ulm, der zum Landkreis Bühl zählte), zum Landkreis Kehl. Die Kreisreform 1973 führte zur Zugehörigkeit zum Landkreis Rastatt.
Religionen
Im ersten Drittel des 16. Jahrhunderts wurde in Lichtenau die Reformation eingeführt. Seither ist die Stadt vorwiegend evangelisch geprägt.
Eingemeindungen
Die baden-württembergische Gemeindereform fand hier in Etappen statt.
- Scherzheim am 1. Januar 1972
- Ulm am 1. Januar 1973
- Muckenschopf am 1. Januar 1974
- Grauelsbaum am 1. Januar 1975
Politik
Die Stadt ist Mitglied des Gemeindeverwaltungsverbands "Rheinmünster-Lichtenau" mit Sitz in Rheinmünster.
Gemeinderat
Dem Gemeinderat gehören neben dem vorsitzenden Bürgermeister 20 Mitglieder an. Die Wahl am 13. Juni 2004 brachte folgendes Ergebnis:
- CDU 42,7 % (+4,0) - 9 Sitze (+1)
- SPD 30,3 % (-5,2) - 6 Sitze (-1)
- FBWV 15,7 % (+0,1) - 3 Sitze (=)
- GRÜNE 11,3 % (+1,2) - 2 Sitze (=)
Wappen
Die Blasonierung des Wappens lautet: „In Silber ein roter Turm mit drei Zinnen und spitzem Dach, davor eine rote Zinnenmauer mit Eingangstor. Auf der linken Mauerseite ruht ein silberner Helm mit blauem Schwanenrumpf.“
Partnerschaften
Lichtenau unterhält partnerschaftliche Beziehungen zur gleichnamigen elsässischen Gemeinde Lichtenberg und zur italienischen Gemeinde Serrungarina.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Lichtenau ist Endpunkt der Badischen Spargelstraße, die an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeiführt.
Theater
Mit dem Hoftheater Scherzheim verfügt Lichtenau über ein Kleinkunsttheater mit ca. 50 Plätzen.
Museen
Der Heimatverein Medicus betreibt das Heimatmuseum der Stadt.
Gedenkstätten
Seit 1986 erinnert ein Gedenkstein neben dem Grundstück Schmiedstraße 2 an die Synagoge der jüdischen Einwohner. Sie blieb zwar beim Novemberpogrom 1938 unzerstört, wurde aber später abgetragen. Das ehemalige jüdische Schulgebäude ist heute in einen Kindergarten integriert.[3]
Bauwerke
Im Ortsteil Scherzheim wurde die erste Kirche von Badens berühmten Baumeister Friedrich Weinbrenner errichtet. 1811 erbaut, wurde sie zum gestaltgebenden Vorbild für die Kirchen im Stil des Klassizismus in Baden. Konzipiert aus zwei leicht ablesbaren Baukörpern: Kirchturm und Kirchenschiff, strebt ersterer kraftvoll aus der Vorderseite des Langhauses in die Höhe. Markant das Glockengeschoss und die hohe Eingangsnische in der Art eines Triumphbogens als edelste Bauteile der Gesamtkomposition.
Wirtschaft und Infrastruktur
Ansässige Unternehmen
In Lichtenau hat der AOL Verlag seinen Sitz. Der Verlag, dessen Abkürzung für "arbeiten-organisieren-lernen" steht, stellt Lehrmittel her.
Bildung
Mit der Gustav-Heinemann-Schule verfügt Lichtenau über eine Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule. Außerdem gibt es vier Kindergärten in der Stadt.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- 1442, 25. Oktober, Anna von Lichtenberg, † 24. Januar 1474, Erbtochter der Herrschaft Lichtenberg.
- 1884, 20. März, Eugen Herrigel, † 18. April 1955 in Partenkirchen, deutscher Philosoph.
- 1956, 12. Oktober, Gabriele Frechen, deutsche Politikerin (SPD), MdB.
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band V: Regierungsbezirk Karlsruhe Kohlhammer, Stuttgart 1976, ISBN 3-17-002542-2. S. 186–188
- ↑ Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Bd.I, Bonn 1995, S. 56, ISBN 3-89331-208-0
Literatur
- Ulrich Coenen: Die Baukunst der nördlichen Ortenau. Denkmäler in Bühl, Bühlertal, Ottersweier, Lichtenau, Rheinmünster und Sinzheim. Karlsruhe 1993
Weblinks
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