- Graz St. Peter
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8. Grazer Stadtbezirk Karte Basisdaten Name St. Peter Fläche 8,86 km² Einwohner 14.179 (1. Jänner 2008) Postleitzahl 8010, 8041, 8042, 8051 Bezirksvorsteher St. Peter ist der 8. Grazer Stadtbezirk. Er wurde 1938 aus den ehemaligen Straßendörfern St. Peter, Messendorf (1233 urkundlich erwähnt), Neufeld, Peterstal und Petersbergen gebildet.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Anfänge der deutschsprachigen Besiedelung des östlichen Grazer Beckens sind wohl in die Mitte des 11. Jh.s zu setzen. St. Peter hieß ursprünglich Tremendorf und wird noch im Babenberger Urbar von 1220/30 so bezeichnet. 1258 scheint in einer Schenkungsurkunde an das Stift Rein unter den Zeugen der Ritter Wulfing von St. Peter (Wluingus miles de Sancto Petro) auf: offensichtlich hatte sich der Dorfname in der Zwischenzeit geändert. Gleichzeitig ist das Dokument der älteste schriftliche Nachweis einer Kirche in St. Peter. Der archäologische Befund weist allerdings auf eine kleine romanische Kirche hin, die damals schon länger bestanden haben muss. Tremendorf lag mitten im Gebiet des großen landesfürstlichen Besitzes; es könnte daher schon vor der Gründung von Graz eine Eigenkirche der niederen Adeligen erbaut worden sein.
1294 wird ein Pfarrer Ortolf von St. Peter urkundlich genannt. Zwar gehörte St. Peter bis ins 20. Jh. als "Ewiges Vikariat" zur Grazer Stadtpfarre, die "Vikare" von St. Peter wurden allerdings stets Pfarrer genannt und besaßen Pfründen sowie andere Sonderrechte, die sie anderen Pfarrern quasi gleichstellten.
1532 wurde St. Peter von den Türkeneinfällen getroffen. Auch die Kirche wurde zumindest teilweise zerstört, aber schon 1535 wieder eingeweiht.
Die Eingemeindung ins Grazer Stadtgebiet erfolgte 1938. Seither wurde eine intensive Bautätigkeit aufgenommen, die den dörflichen Charakter weitgehend zerstört hat. St. Peter ist heute eine beliebte Wohngegend.
Bauwerke
- Pfarrkirche St. Peter: Die Ursprünge der Kirche liegen wahrscheinlich zu Beginn des 12. Jh.s, der heutige Bau geht aber - mit wenigen älteren Relikten - auf das 16. Jahrhundert zurück. In der ersten Hälfte des 17. Jh.s wurde das Langhaus nach Süden vergrößert und der Turm erhöht. Im Turm befinden sich fünf Glocken, von denen zwei noch aus spätgotischer Zeit stammen (1533 u. 1649). Im 18. Jh. wurden die beiden Seitenkapellen erbaut. Weil die alte Dorfkirche durch die dichte städtische Besiedlung im Laufe des 20. Jh.s viel zu klein geworden war, wurde sie 1995-97 nach Plänen der Wiener Architekten Georg Bachmayr-Heyda und Zbigniew Domanski erweitert.
Das Innere der Kirche ziert eine vornehmlich barocke Einrichtung. Den einstigen Hochaltar schuf Veit Königer 1769. Von diesem Altar ist nur noch das Altarbild (Hl. Petrus in der Buße) erhalten. Bemerkenswert ist die in Stuccolustro-Technik ausgeführten Kanzel mit einem Relief der Berufung Petri und der Figurengruppe "Verklärung Christi am Berg Tabor" am Schalldeckel, geschaffen um 1740, vielleicht von Josef Schokotnigg. - Landesstudio Steiermark des ORF von Gustav Peichl ('Peichl-Torte')
- Terrassenhaussiedlung
Sehenswürdigkeiten
- Grazer Urwald: Das verwilderte Gelände einer ehemaligen Baumschule, die infolge der schwierigen wirtschaftlichen Situation nach dem Ersten Weltkrieg aufgelassen wurde, zeichnet sich durch eine reiche Tier- und vor allem Pflanzenwelt aus und beinhaltet zahlreiche in Mitteleuropa nicht heimische Pflanzen, darunter mehrere Riesenmammutbäume. Das 3 ha große Grundstück ist seit 1993 im Besitz der Österreichischen Naturschutzjugend und dient auch als Naturlernort.
Wirtschaft
- Industriepark Messendorf
- Center Ost
Verkehr
Öffentlicher Verkehr
Seit ihrer Verlängerung ins Peterstal im November 2007 verbindet die Straßenbahnlinie 6 (bzw. 26 im Abendverkehr) den Bezirk mit dem Stadtzentrum. St. Peter bietet Anschlüsse an die Buslinien 36, 63, 63A, 64, 68, 69 und 71 der Graz AG Verkehrsbetriebe und privater Unternehmen.
Individualverkehr
Eine der Haupteinfahrtsrouten von Osten führt über die St. Peter Hauptstraße durch den Bezirk. Über den St.-Peter-Gürtel ist die an der Bezirksgrenze liegende Autobahnauffahrt Raaba der A2 (Süd Autobahn) zu erreichen.
Bildung
- Volksschule St. Peter
- Volksschule Eisteich
- Freie Waldorfschule Graz
- Zweigstelle St. Peter der Volkshochschule Graz
- Musikschule Graz-St. Peter
Literatur
- Heimo Kandl, Alois Ruhri: Pfarrkirche St. Peter in Graz. Verlag St. Peter, Salzburg 2001. (Christliche Kunststätten Österreichs. Nr. 377)
- Horst Schweigert: Dehio Graz. Verlag Anton Schroll & Co, WIen 1979.
Stadtbezirke der steirischen Landeshauptstadt GrazI. Innere Stadt | II. St. Leonhard | III. Geidorf | IV. Lend | V. Gries | VI. Jakomini | VII. Liebenau | VIII. St. Peter | IX. Waltendorf | X. Ries | XI. Mariatrost | XII. Andritz | XIII. Gösting | XIV. Eggenberg | XV. Wetzelsdorf | XVI. Straßgang | XVII. Puntigam
- Pfarrkirche St. Peter: Die Ursprünge der Kirche liegen wahrscheinlich zu Beginn des 12. Jh.s, der heutige Bau geht aber - mit wenigen älteren Relikten - auf das 16. Jahrhundert zurück. In der ersten Hälfte des 17. Jh.s wurde das Langhaus nach Süden vergrößert und der Turm erhöht. Im Turm befinden sich fünf Glocken, von denen zwei noch aus spätgotischer Zeit stammen (1533 u. 1649). Im 18. Jh. wurden die beiden Seitenkapellen erbaut. Weil die alte Dorfkirche durch die dichte städtische Besiedlung im Laufe des 20. Jh.s viel zu klein geworden war, wurde sie 1995-97 nach Plänen der Wiener Architekten Georg Bachmayr-Heyda und Zbigniew Domanski erweitert.
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