Graz-Liebenau

Graz-Liebenau
7. Grazer Stadtbezirk
Karte
Karte von Liebenau
Basisdaten
Name Liebenau
Fläche 7,99 km²
Einwohner 12.460 (1. Jänner 2008)
Postleitzahl 8041, 8042, 8074
Bezirksvorsteher
  • Ingrid Heuberger (ÖVP)
  • 1.Stv. Karin Katholnig (SPÖ)
  • 2.Stv. Hermann Fras (FPÖ)

Liebenau ist der 7. Grazer Stadtbezirk. Er grenzt im Norden an den 6. Bezirk Jakomini und im Osten an den 8.Bezirk St. Peter. Die Westgrenze zum 17. Bezirk Puntigam bildet die Mur. Der Name leitet sich von lieb(lich)e Au ab. Eine Verbindung mit der Grafschaft L(i)ebenau ist unbewiesen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Schloß Liebenau (Ende 17.Jhd.), später Kadettenschule
Cadettenschule um 1900
ehem. Kadettenschule (2008)

Der Bezirk Liebenau entstand 1946 aus mehreren Gemeinden, die erst im Jahre 1938 in das Grazer Stadtgebiet integriert worden sind.[1] Das heutige Liebenau setzte sich damals aus den Gemeinde(teile)n Neudorf, Murfeld, Engelsdorf, dem alten Liebenau, das bis 1648 Vatersdorf hieß und 1164 erstmals erwähnt wurde, sowie Teilen der Gemeinde Thondorf, die heute von Gössendorf verwaltet wird, zusammen. Diese fünf Teile haben heute den Status von Katastralgemeinden.

Ab 1941 wurde auf 300.000 m² enteigneten landwirtschaftlichen Grundstücken das Werk Thondorf der Steyr Daimler Puch AG im Rahmen der Hermann-Göring-Werke errichtet. Als Rüstungsbetrieb, der vor allem Flugzeugmotore und Panzerwagen produzierte, war das Werk ein wichtiges Ziel alliierter Bomber. Davon zeugt noch heute der gewaltige Bunker für 3.000 Personen, welcher mitten im Werksgelände errichtet worden war. Bei einem Bombenangriff am 26. Juli 1944 kommen im Barackenlager Liebenau 88 Personen, meist Fremdarbeiter, ums Leben. Bei Kriegsende war das Werk weitgehend zerstört und konnte erst 1952 wieder die Produktion aufnehmen.[1]

Kirchen

  • Evangelische Erlöserkirche, Raiffeisenstrasse 166, 8041 Graz
  • Graz-Süd (Christus der Auferstandene)
  • Graz-Liebenau (St. Paul)
  • Graz-Thondorf (St. Christoph)
  • Barackenkirche (1992 umgestaltet als Kommunikationszentrum; unter Denkmalschutz)

Schulen

Sehenswürdigkeiten

Stadionturm Liebenau
Eines der Wahrzeichen von Liebenau: Das Puch-Hochhaus vor dem ehem. Puchwerk-Haupteingang
Murpark (2007)
Parkhaus Liebenau
PRISMA in der Liebenauer Hauptstraße
Modernes Gebäude am Liebenauer Gürtel
  • UPC-Arena (Fußballstadion) und Eisstadion Graz-Liebenau, Straßenbahnlinien 4 und 13, Haltestelle Stadion / Liebenau
  • Hauptgebäude des BG/BORG Graz Liebenau, erbaut im Jahre 1854 auf dem Areal des ehemaligen Schlosses Liebenau. Zu k.u.k-Zeiten trug es den Beinamen Kadettenschule und wurde mit Fall der Monarchie auf den Namen Bundeserziehungs Anstalt umbenannt.[3] Das heutige BG Graz Liebenau beherbergt unter anderem die GAK-Akademie (Akademie des Grazer Athletiksport-Klubs). Autobuslinien 34 und 64 Puntigamerstraße sowie Autobuslinien 64 und 74 Liebenau Postamt.

Wirtschaft

In Liebenau gibt es neben alteingesessen Handwerks- und Landwirtschaftsbetrieben, Industriebetriebe (MAGNA) und Gewerbezonen mit neuen Einkaufszentren (Murpark, Einkaufszentrum Ost). Im Süden des Bezirkes befindet sich auf dem Areal der ehemaligen Puch-Werke einer der wichtigsten Produktionsstandorte der Magna Steyr Fahrzeugtechnik.

Verkehr

1925 erreichte die Straßenbahn die Bezirksgrenze. Von 1952 - 1964 wurde eine O-Bus-Linie von der Straßenbahn-Endstation Liebenau bis Thondorf geführt, die dann auf Autobus umgestellt wurde.

Öffentliche Verkehrsmittel: Der Bezirk bietet Anschlüsse an folgende Linien der GVB (Graz AG Verkehrsbetriebe): Straßenbahnlinie 4 (ab 19:00 sowie an Sonn- und Feiertagen: Straßenbahnlinie 13), Autobuslinien 34, 64 und 74 sowie an die Nacht-Autobuslinie (=Nightline) N4. Der wichtigste Knotenpunkt des öffentlichen Nahverkehrs liegt seit April 2007 beim Einkaufszentrum Murpark.

Park & Ride: Erreichbar entweder über den Autobahnzubringer Graz Ost bei der Ausfahrt Einkaufszentrum Murpark direkt neben dem Murpark-Einkaufszentrum. Die Anbindung an das öffentliche Nahverkehrsnetz erfolgt über die Straßenbahnlinien 4 und 13 in Richtung Stadtzentrum sowie über die Buslinien 64 und 74. An der südlichen Stadtausfahrt, unmittelbar vor dem Magna Werk, befindet sich das Parkhaus Thondorf der Stadt Graz mit Anbindung an die Buslinie.

Autobahn: Die A2 - Süd Autobahn bildet quasi die südliche Grenze des Bezirks. Liebenau ist von ihr aus binnen weniger Minuten über die Ausfahrt Graz Ost erreichbar, welche den Bezirk durchschneidet.

Söhne und Töchter des Bezirks

  • Franz Buxbaum (* 25. Februar 1900 in Liebenau; † 7. Februar 1979 in Fürstenfeld) war ein österreichischer Botaniker
  • Ignaz Reiterer, Goldmedaillengewinner als Mitglied der steirischen Eisschützenmannschaft im Vorführbewerb der Olympischen Spiele in Garmisch-Partenkirchen 1936[1]
  • Karl Schneider-Manns Au (* 10. September 1897 in Liebenau; † 29. Oktober 1977 in Salzburg); Politiker und Bürgermeister-Stellvertreter der Stadt Salzburg.
  • Hans von Zois, eigentlich Johann Gustav Adolf von Zois-Edelstein (* 14. November 1861; † 5. Jänner 1924), Musiker und Komponist[1]

Mit Liebenau verbundene Personen

  • Svetozar Boroëvić von Bojna (* 13. Dezember 1856; † 23. Mai 1920), Feldmarschall im Ersten Weltkrieg war Zögling der Kadettenschule.
  • Viktor Weber von Webenau (*13. November 1861; † 6. Mai 1932), General der österreich-ungarischen Armee im Ersten Weltkrieg und Vorsitzender der Waffenstillstandskommission (Österreich-Ungarn vs. Entente/Italien) war Zögling der Kadettenschule.
  • Rudolf Stöger-Steiner von Steinstätten (* 26. April 1861 in Pernegg an der Mur, Steiermark; † 12. Mai 1921 in Graz) war k.u.k Generaloberst und letzter Kriegsminister von Österreich-Ungarn und Zögling der Kadettenschule.[4]
  • Gert Steinbäcker (* 27. November 1952 in Graz, Steiermark), Sänger, war Schüler der BEA Liebenau.

Trivia

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Walter Brunner im Auftrag der Stadt Graz, Kulturamt (Hrsg.): Geschichte der Stadt Graz (in 4 Bänden), Eigenverlag der Stadt Graz 2003, ISBN 3-902234-02-4; (Band 1)
  2. http://www.dynexcorp.com/pan/bea.htm Geschichte der BEA
  3. Geschichte des BG / BRG Graz Liebenau
  4. Karin Derler/Ingrid Urbanek: Planung für die Unendlichkeit - Der Grazer Zentralfriedhof; Steirische Verlagsgesellschaft m.b.H.;2002. ISBN 3-85489-086-9

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