Grosskarlbach

Grosskarlbach
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Großkarlbach
Großkarlbach
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Großkarlbach hervorgehoben
49.5383333333338.2247222222222118Koordinaten: 49° 32′ N, 8° 13′ O
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Bad Dürkheim
Verbandsgemeinde: Grünstadt-Land
Höhe: 118 m ü. NN
Fläche: 5,26 km²
Einwohner: 1145 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 218 Einwohner je km²
Postleitzahl: 67229
Vorwahl: 06238
Kfz-Kennzeichen: DÜW (bis 1969: FT)
Gemeindeschlüssel: 07 3 32 023
Adresse der Verbandsverwaltung: Industriestraße 11
67269 Grünstadt
Webpräsenz:
Ortsbürgermeister: Ralf-Peter Riegel (SPD)

Großkarlbach ist eine Ortsgemeinde der 1972 gebildeten Verbandsgemeinde Grünstadt-Land im rheinland-pfälzischen Landkreis Bad Dürkheim und liegt im Nordwesten der europäischen Metropolregion Rhein-Neckar.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Großkarlbach liegt nahe dem Westrand der Rheinebene und wird vom Eckbach durchflossen. Im Westen der Gemeinde steigen die Hügel der ehemaligen Unterhaardt an, die seit den 1970er Jahren zur neuen Weinbauregion Mittelhaardt-Deutsche Weinstraße zählt. Nachbarorte sind (von Norden im Uhrzeigersinn) Laumersheim, Gerolsheim, Weisenheim am Sand, Freinsheim und Bissersheim.

Geschichte

Chronik

Großkarlbach wurde bereits 768 im Lorscher Codex als Carlobach erwähnt[1]. Der Name geht auf die Bezeichnung Dorf der Freien Karle und die Lage am Eckbach zurück. Da der Ort im Grenzbereich zwischen der Kurpfalz und dem Territorium der Leininger Grafen lag, waren es diese beiden Herrscherhäuser, die Großkarlbachs Geschichte prägten.

Bis 1969 gehörte der Ort zum damals aufgelösten Landkreis Frankenthal und wechselte dann in den neugeschaffenen Landkreis Bad Dürkheim. Drei Jahre später erfolgte die Zuordnung zur ebenfalls neuen Verbandsgemeinde Grünstadt-Land.

Religionen

2007 waren 50,8 Prozent der Einwohner evangelisch und 20,6 Prozent katholisch. Die übrigen gehörten einer anderen Religion an oder waren konfessionslos[2].

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat setzt sich aus 16 Mitgliedern zusammen. Die Wahl 2004 hatte folgendes Ergebnis:

Wappen

Die Blasonierung des Wappens lautet: In Grün ein silberner Wellenpfahl.

Es wurde 1984 von der Bezirksregierung Neustadt genehmigt und geht zurück auf ein Gerichtssiegel von 1501. Der Wellenpfahl verweist redend auf die Endung des Ortsnamens[3].

Sehenswürdigkeiten und Kultur

Baudenkmäler

In Großkarlbach existieren noch fünf der ehemals sieben Mühlen. Die Dorfmühle beherbergt nach dem Abschluss ihrer Restaurierung (2007) das Mühlenmuseum Leiningerland, das Bürgermeisteramt, das Gemeindearchiv sowie Jugend-, Senioren- und Tagungsräume[4].

Große Weingüter mit ihren Fachwerkhäusern prägen den Ort. Weitere Sehenswürdigkeiten sind der 48 m hohe Turm der evangelischen Kirche im Dorfzentrum sowie eine Tonmanufaktur, in der Tonerzeugnisse wie Blumentöpfe gefertigt werden.

Im Bundeswettbewerb Unser Dorf soll schöner werden erreichte Großkarlbach 1987 eine Bronzeplakette.

Feste

In Großkarlbach gibt es einige traditionelle Feste. Dazu zählen das Kändelgassenfest am letzten Juliwochendende, der Kerwerummel im September und ein kleiner Weihnachtsmarkt. Zusätzlich zu erwähnen ist die Lange Nacht des Jazz, die 2002 zum ersten Mal stattfand und 2006 Teil der Kampagne Deutschland – Land der Ideen von Bundespräsident Horst Köhler war. Daneben finden zahlreiche kleinere Veranstaltungen der örtlichen Vereine statt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Tourismus und Weinbau

Der Ort liegt in der Nähe der Deutschen Weinstraße in der Ferienregion Leiningerland. Es gibt Ferienwohnungen und zwei Hotels. Wichtigster Landwirtschaftszweig ist der Weinbau.

Verkehr

Über die 5 km entfernte Anschlussstelle Grünstadt ist Großkarlbach an die A 6 (SaarbrückenMannheim) angebunden.

Bis 1939 war der Ort Endstation einer 1891 eröffneten Schmalspurbahn, die im Volksmund „Lokalbahn“ oder „Bembel“ genannt wurde. Sie führte über Dirmstein und Heßheim nach Frankenthal und besaß auf Straßenbahngleisen auch Anschluss nach Ludwigshafen am Rhein.

Persönlichkeiten

  • Anton Spiehler (1795–1867) war Bischofssekretär, Geistlicher Rat und Domkapitular der Diözese Speyer, Subregens des Diözesanpriesterseminars und Summus Custos (lat. für Höchster Hüter) des Speyerer Domes. Er amtierte von 1819 bis 1827 als katholischer Pfarrer von Großkarlbach.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Urkunde 1075 des Lorscher Kodex
  2. KommWis, Stand: 31. Dezember 2007
  3. Karl Heinz Debus: Das große Wappenbuch der Pfalz. Neustadt an der Weinstraße 1988, ISBN 3-9801574-2-3
  4. LEO – Das Freizeitmagazin für die Pfalz: Ein Stück Dorfgeschichte. Rheinpfalz Verlag, Ludwigshafen, 21. Juni 2007

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