- Leininger Land
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Lage des Leiningerlandes in Deutschland
Das Leiningerland ist eine historische Landschaft in der Pfalz (Bundesland Rheinland-Pfalz).
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Das Leiningerland umfasst große Teile der Verbandsgemeinden Hettenleidelheim und Grünstadt-Land sowie die Stadt Grünstadt. Zum historischen Leiningerland zu zählen ist auch die Gegend um die Stadt Eisenberg, die heute dem Donnersbergkreis angehört.
Die Landschaft ist nicht einheitlich gestaltet, sondern hat Anteil an drei geologischen Formationen, nämlich Mittelgebirge, Grabenbruch und Tiefebene. Sie erstreckt sich vom nordöstlichen Pfälzerwald im Westen über den Nordteil der Deutschen Weinstraße bei Grünstadt bis nach Dirmstein im Osten, wo die Rebenhänge in die Oberrheinische Tiefebene übergehen. Der Ort Dirmstein selbst, der heute zum Leiningerland gerechnet wird, war allerdings zu keiner Zeit den Leiningern zu Eigen.
Eiswoog im Stumpfwald bei Ramsen
Eistalviadukt der Eistalbahn
Denkmalgeschützter Kilometerstein
Riesling-Weinberg bei Dirmstein
Name
Der Name stammt vom vermutlich fränkischen Adelsgeschlecht der Leininger Grafen, das wohl auf der Burg Leiningen (heute Altleiningen) seinen Ursprung hatte und – belegbar mindestens bis ins frühe 12. Jahrhundert – auf Graf Emich II. zurückreicht. Nicht sicher, aber wahrscheinlich ist, dass dessen Vorgänger Emich I. auch sein Vater war.
Sehenswürdigkeiten
Nach den Leiningern benannt sind auch die Stammburgen Altleiningen oberhalb des gleichnamigen Ortes sowie – 5 km nordöstlich gelegen – Neuleiningen inmitten des ebenfalls gleichnamigen Ortes. Beide Burgen sind teilweise restauriert. In die Burg Altleiningen sind heute eine Jugendherberge, ein Freibad im ehemaligen Burggraben und das „professionelle Amateurtheater“ der Burgspiele Altleiningen integriert. Im Altleininger Ortsteil Höningen sind verschiedene Bauteile des Augustiner-Chorherrenstifts St. Peter und der ehemaligen Höninger Lateinschule sowie die romanische Kirche St. Jacob erhalten. Nahe der Burg Neuleiningen liegt die Alte Pfarrey, in der eines der führenden Pfälzer Restaurants betrieben wird. Reste von weiteren Leiningerburgen sind in Battenberg, wo es eine gleichnamige Burg gibt, und in Bockenheim (Emichsburg) erhalten.
Ein besonderes Kleinod der Barockbaukunst stellt die Laurentiuskirche in Dirmstein dar, die von 1742 bis 1746 nach Plänen des berühmten Kirchenbaumeisters Balthasar Neumann als Zweikirche errichtet wurde. Nahe dabei liegen im historischen Ortskern drei restaurierte Schlösser: Sturmfedersches, Koeth-Wanscheidsches und Quadtsches Schloss. Die Gemeinden Großkarlbach und Neuleiningen beeindrucken ebenfalls durch malerische Ortskerne mit zahlreichen Fachwerkbauten.
Der 1997 auf Initiative des Mühlenforschers Wolfgang Niederhöfer geschaffene Eckbachmühlen-Rad- und Wanderweg führt über 19 km entlang des Eckbachs und vorbei an 23 ehemaligen Mühlen von Südwest nach Nordost durch das Leiningerland. 2007 wurde in der Großkarlbacher Dorfmühle das Mühlenmuseum Leiningerland eröffnet. Gewässertechnisch bedeutsam ist der 20-Röhren-Brunnen bei Altleiningen, der aus einem Stollen gespeist wird, welcher um das Jahr 1600 zur Versorgung der Burg tief in den Fels getrieben wurde. Der Brunnen liefert heute das meiste Wasser für den Eckbach.
Im Leiningerland liegt auch der Oberlauf des Eisbachs mit dem teilweise naturbelassenen Eistal. Die Hauptattraktionen sind der 6 ha große Stausee des Eiswoogs, die Brückenbauwerke der regionalen Eistalbahn sowie die Stumpfwaldbahn, die als museale Schmalspurbahn Touristen durch den Wald befördert.
Gründerzeitvilla in Hettenleidelheim
Dorfmühle Großkarlbach mit Mühlenmuseum
Veranstaltungen
Während der warmen Monate findet im Leiningerland so gut wie an jedem Wochenende irgendwo ein Fest statt – mag es Jahrmarkt, Kerwe oder Weinfest heißen.
Jedes Jahr Anfang Oktober – in der Regel zum Tag der Deutschen Einheit – lockt der Aktionstag „Autofreies Eistal“ zahlreiche Besucher in die Region. Dabei wird die Landesstraße 395, die von Grünstadt-Asselheim durchs Eistal nach Enkenbach führt, einen Sonntag lang für jeglichen Kraftverkehr gesperrt und steht ausschließlich für Fußgänger, in der Regel Wanderer, und Radfahrer zur Verfügung.
Besondere Erwähnung verdient der Pfälzische Mundartdichterwettstreit, der schon seit 1952 in jedem Oktober in Bockenheim ausgetragen wird.
Persönlichkeiten
Alljährlich wird die Weingräfin des Leiningerlandes gewählt, die in den folgenden zwölf Monaten bei Veranstaltungen und Festen die Region repräsentiert.
Siehe auch
Orts- und Gemeindewappen mit dem Leininger Adler
Weblinks
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