- Eckbach (Pfalz)
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Eckbach Eckbach zwischen Dirmstein und (hinten) Laumersheim
Daten Lage Pfälzerwald / Vorderpfalz / Rheinhessen (Rheinland-Pfalz, Deutschland) Länge 43,3 km Quelle bei Carlsberg-Hertlingshausen Quellhöhe 350 m ü. NN Mündung Rhein bei Bobenheim-Roxheim auf Wormser Gemarkung Mündungshöhe 90 m ü. NN Höhenunterschied 260 m Abfluss über Rhein Einzugsgebiet 120 km² Rechte Nebenflüsse Schrakelbach Linke Nebenflüsse Floßbach („Landgraben“) Durchflossene Stauseen Eckbachweiher Mittelstädte Worms Gemeinden Carlsberg, Altleiningen, Neuleiningen, Kleinkarlbach, Kirchheim, Bissersheim, Großkarlbach, Laumersheim, Dirmstein, Heuchelheim, Beindersheim, Großniedesheim, Bobenheim-Roxheim Einwohner im Einzugsgebiet 120.000 Der Eckbach, in der Region auch die Eck genannt, ist ein 43,3 km langer linker bzw. westlicher Nebenfluss des Rheins in der nordöstlichen Pfalz (Rheinland-Pfalz).
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Im Mittelalter führte der Eckbach auch den Namen Leinbach, womit auf den Leinbaum Bezug genommen wurde. Diese Bezeichnung wurde damals in der Gegend meist für den Spitz-Ahorn, aber auch für die Sommerlinde verwendet. An den Ufern des Eckbachs kamen beide Baumarten häufig vor, so dass nicht mehr feststellbar ist, welche gemeint war. Das aus dem Gebiet am oberen Eckbach stammende Adelsgeschlecht der Leininger dürfte seinen Namen nach der alten Bachbezeichnung erhalten haben.
Verlauf
Der Eckbach entspringt im nördlichen Pfälzerwald. Die mit Sandstein gefasste Quelle liegt im Gemarkungsteil Kleinfrankreich von Carlsberg-Hertlingshausen auf etwa 350 m Höhe. Der Bach fließt in östlich-nordöstlicher Richtung. Zwischen den oben bei ihren gleichnamigen Burgen gelegenen Dörfern Neuleiningen und Battenberg durchbricht er bei Neuleiningen-Tal den Ostrand des Pfälzerwaldes und erreicht bei Kleinkarlbach das schmale, mit Reben bestandene Hügelland beiderseits der Deutschen Weinstraße.
Links oder nördlich des Eckbachs ist die Hügelstruktur deutlich ausgeprägt. Dort bildet ein langgestreckter niedriger Höhenrücken die Wasserscheide zum Eisbach hin, den drei Hügelkuppen prägen: der Wörschberg (163 m) nördlich der Verbindungsstraße Obersülzen–Dirmstein, der Schneckenberg (143 m) zwischen Dirmstein und Offstein sowie der Stahlberg (134 m) zwischen Dirmstein und dem Wormser Ortsteil Heppenheim. Die Gegend rechts oder südlich des Eckbachs ist flacher und war im Bereich Großkarlbach/Laumersheim/Dirmstein/Gerolsheim früher eine sumpfige Niederung, die allenfalls als Weideland Verwendung fand. Das Gelände, das auch von der Autobahn 6 Saarbrücken–Mannheim durchquert wird, ist noch heute von Bewässerungsgräben durchzogen, die nach rechts aus dem Eckbach abgeleitet sind und nach 4 bis 8 km wieder in ihn einmünden: Weihergraben, Altbach, Kühweidegraben, Altgraben, Bittinggraben und Lerchengraben.
In Dirmstein fließt dem Eckbach von links der Floßbach zu, der dort auch Landgraben genannt wird, in Beindersheim von rechts der Schrakelbach. Anschließend durchquert der Eckbach den Westteil der Oberrheinischen Tiefebene, ehe er direkt östlich von Bobenheim-Roxheim, jedoch bereits auf der Gemarkung von Worms, auf 90 m Höhe in den Oberrhein mündet.
Für das umgebende Leiningerland stellt der obere Eckbach das zentrale Fließgewässer dar. Von kommunaler Seite ist für die Betreuung des Bachs der Gewässer-Zweckverband Isenach-Eckbach zuständig, der dem Landkreis Bad Dürkheim untersteht.
Sehenswürdigkeiten
Burgen – Über dem Eckbachtal liegen auf den Höhen des Pfälzerwaldes und der Haardt die Burgen Altleiningen, Neuleiningen und Battenberg. Auf der Burg Altleiningen finden seit 1980 während der Sommermonate Theateraufführungen der Burgspiele Altleiningen statt.
Eckbachmühlen-Rad- und Wanderweg – Am Eckbach entlang führt seit 1997 der Eckbachmühlen-Rad- und Wanderweg. Er verlief zunächst nur durch sieben Dörfer, die zur Verbandsgemeinde Grünstadt-Land gehören; seit 2001 beginnt er bereits in Altleiningen (Verbandsgemeinde Hettenleidelheim), das sich zu Füßen der Stammburg des Leininger Adelsgeschlechtes ausbreitet.
20-Röhren-Brunnen – Vom 20-Röhren-Brunnen in Altleiningen, der aus einem Stollen gespeist wird, welcher zur Wasserversorgung der oberhalb gelegenen Burg um das Jahr 1600 tief in den Fels getrieben wurde, bezieht der Eckbach heute den größten Teil seiner Wasserführung, während seine eigentliche Quelle 4 km bachaufwärts infolge der Absenkung des Grundwasserspiegels nicht mehr ganzjährig Wasser fördert.
Eckbachweiher – Der Eckbach ist im Bereich von Neuleiningen-Tal zum Eckbachweiher aufgestaut. Bis hinunter nach Dirmstein wurden früher 35 Wassermühlen betrieben, von denen 23 noch mehr oder minder erhalten und teilweise restauriert sind.
Mühlen – 2007 wurde in der restaurierten Großkarlbacher Dorfmühle, die aus dem Mittelalter stammt, das Mühlenmuseum Leiningerland eröffnet. Weitere sehenswerte Mühlen sind u. a. die als Hotel-Restaurant betriebene Felsenmühle in Neuleiningen-Tal sowie in Dirmstein die Spormühle, heute ein Landhotel mit Kunstgalerie, und die ehemalige Niedermühle, die bereits im 19. Jahrhundert zu einem Hofgut umgebaut wurde.
Laurentiuskirche Dirmstein – Ein besonderes Kleinod der Barockbaukunst stellt die Laurentiuskirche in Dirmstein dar, die von 1742 bis 1746 nach Plänen des Kirchenbaumeisters Balthasar Neumann errichtet wurde. Der Eckbach, der früher nur wenig südlich der Kirche durchs Dorf floss, wurde in den 1920er Jahren an den Südrand des Ortes verlegt.
Salier-Radweg – Seit 2007 kreuzt der Salier-Radweg, welcher Bauwerke aus der Zeit der salischen Herrscherdynastie miteinander verbindet, in Dirmstein den Eckbachmühlen-Rad- und Wanderweg.
Weblinks
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