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Peter Grottian (* 27. Mai 1942 in Wuppertal) ist ein deutscher Sozialwissenschaftler und politischer Aktivist des linken Spektrums.
Leben
Grottian war von 1979 bis 2007 Professor für Politikwissenschaft am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin. Die von ihm geleiteten Seminare zeichneten sich durch einen kritisch hinterfragenden Lehrstil aus und befassten sich z.B. mit politischer Partizipation, lokalen Entscheidungsprozessen sowie machtvollen Akteuren. Gemeinsam mit zwei weiteren OSI-Professoren verzichtete er auf je ein Drittel der eigenen Stelle, um eine Gender-Professur am Institut zu finanzieren. Bis heute ist Grottian das individuelle Engagement der Studierenden wichtiger als hochschulpolitische Bürokratie.
Neben seiner Tätigkeit als Hochschullehrer, der er seit 1985 aus politischer Überzeugung in Teilzeit nachging, engagierte und engagiert Grottian sich ehrenamtlich in diversen politischen Initiativen. Dazu zählen unter anderem das Komitee für Grundrechte und Demokratie und die Initiative Berliner Bankenskandal, deren Mitbegründer er war und als einer deren prominentester Vertreter er gilt. Zudem ist er offizieller Unterstützer der überwachungskritischen Datenschutzdemonstration Freiheit statt Angst.[1]
Insbesondere Grottians Engagement gegen die Preiserhöhungen und die Abschaffung des Sozialtickets bei den Berliner Verkehrsbetrieben, auf die er und andere mehrmals mit spektakulären Schwarzfahraktionen aufmerksam machten, sorgten des Öfteren für Schlagzeilen.
Die Berliner Justiz hat bereits mehrfach gegen ihn ermittelt, und konservative Lokalpolitiker forderten immer wieder seine Entlassung aus dem Staatsdienst. Doch all dies blieb für Grottian sowohl disziplinar- als auch bislang strafrechtlich folgenlos.
Nach Berichten des Nachrichtenmagazins Der Spiegel vom Juni 2006 wird Grottian seit 2003 unter anderem durch V-Personen vom Verfassungsschutz des Landes beobachtet, jedoch existiere angeblich keine Akte über ihn. Der Vorgang sollte auch im Verfassungsschutz-Ausschuss des Abgeordnetenhauses von Berlin Thema werden.[2]
Zum Ende des Sommersemesters 2007 wurde Peter Grottian emeritiert.[3]
Einzelnachweise
- ↑ Demonstration Freiheit statt Angst, Unterstützerliste
- ↑ „Verfassungsschutz räumt Fehler ein“, Spiegel Online vom 12. Juni 2006
- ↑ „Der Professor für das Politische“, taz vom 08. Juni 2007
Weblinks
- Literatur von und über Peter Grottian im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Homepage von Peter Grottian
- Berliner-Bankenskandal.de
- Sozialforum Berlin
- Komitee für Grundrechte und Demokratie
- "Zum Staatsfeind stilisiert" Interview mit Peter Grottian zur Verfassungsschutz-Affäre in der taz vom 12. Juni 2006
Personendaten NAME Grottian, Peter KURZBESCHREIBUNG politischer Aktivist und emeritierter Professor für Politikwissenschaft GEBURTSDATUM 27. Mai 1942 GEBURTSORT Wuppertal
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